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Foto: Brenner
Foto: Brenner

Mauro Brenner an der australischen Küste vor dem WM-Austragungsort Wollongong in New South Wales.

Radsport
22.09.2022

Mauro Brenner: Ein Spitzenfahrer, der bei der U19-WM zum Helfer wird

Von Robert Götz

Plus Der 18-jährige Mauro Brenner gilt in der Junioren-Szene als Top-Talent. Doch bei der U19-WM stellt er sich in den Dienst des Kapitäns der Nationalmannschaft.

Mauro Brenner schläft derzeit nicht gut. Natürlich ist der 18-jährige Radrennfahrer ein bisschen nervös, weil er am Freitag (0.15 Uhr (MEZ/8.15 Uhr vor Ort) bei der Rad-Weltmeisterschaft im australischen Wollongong für die deutsche Nationalmannschaft im U19-Straßenrennen am Start sein wird.

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Vor allem aber, weil der junge Augsburger den Jetlag noch nicht überwunden hat. Acht Stunden beträgt die Zeitverschiebung zwischen Augsburg und der 260.000-Einwohner-Stadt an der Südküste von New South Wales, 85 Kilometer südlich von Sydney. Ist es iehr 12 Uhr Mittag, ist es in Down Under 20 Uhr am Abend.

Mauro Brenner ist der Edelhelfer für die deutsche Medaillen-Hoffnung Emil Herzog

„Ich kann zwar einschlafen, aber ich schlafe nur bis Mitternacht, werde dann aber wieder wach und kann dann kaum mehr einschlafen. Mittags bin ich dann todmüde“, erzählt Brenner beim Interview.

Am Samstag, dem Tag der Anreise, hatte er keine Probleme, die kamen später und sind noch nicht überwunden. Der Teamarzt hat ihm jetzt pflanzliche Mittel verschrieben, die für ausreichend Schlaf sorgen sollen. Denn das deutsche Team braucht einen fitten Mauro Brenner. Denn er soll als Edelhelfer für die deutsche Medaillen-Hoffnung und Teamkapitän Emil Herzog fahren. Der 18-jährige Herzog, der aus Simmerberg im Westallgäu stammt, gewann im U19-Zeitfahren die Bronzemedaille.

Vater Christian Brenner formte bei den E-Racers Augsburg Marco Brenner und Georg Zimmermann

Dabei stand die Nominierung von Mauro Brenner auf der Kippe. „Er hatte die ganze Saison über Knie- und Rückenprobleme. Es war eine Gratwanderung“, sagt sein Vater und Trainer Christian Brenner. Die Brenners sind eine radsportverrückte Familie. Vater Christian war selbst ein ambitionierter Amateur-Fahrer, ist langjähriger Funktionär und erfolgreicher Trainer.

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So entwickelten sich aus seiner Trainingsgruppe vor ein paar Jahren bei den E-Racers Augsburg zwei der besten deutschen Radprofis in ihren Altersklassen: der 24-jährige Georg Zimmermann (Intermarche) und sein älterer Sohn Marco Brenner, 20 (Team DSM). Zimmermann wird beim Eliterennen am Sonntag, wie schon 2021, für Deutschland starten, Marco Brenner hatte den Sprung zur WM knapp verpasst.

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Foto: Roth
Foto: Roth

Georg Zimmermann trug auch 2021 bei der WM in Belgien das deutsche Trikot.

Dafür wurde Mauro nominiert. „Mauro ist tempohart, am Berg ist er stark und er kann sich im Feld gut bewegen. Er kann wie Marco seinen Kapitän top positionieren“, sagt Christian Brenner. Also ein Spitzenfahrer-Solist mit Helfersyndrom.

Denn Brenner selbst hat mit seinen Kollegen vom „Team Marco Brenner“ (Jannik Heller, Julius Gindhart, Karim Mlliki, Justin Bellinger, Max Herrmann und Louis Klimsa) die Juniorenszene in Deutschland in dieser Saison gehörig durcheinander gewirbelt. Es ist eine Familien-Produktion. Marco Brenner ist Gründer und Teaminhaber und Vater Christian ist für die sportlichen Belange zuständig.

Bei der U19-WM soll jetzt die Reifeprüfung erfolgen. Im Nations-Cup, der internationalen Rennserie für Nachwuchs-Nationalmannschaften, hat die Zusammenarbeit schon gut funktioniert. „Ich war da bei allen Rennen Emils Helfer und ich gebe am Freitag wieder alles, damit wir erfolgreich sind“, sagt Mauro Brenner.

WM-Rundkurs der Junioren: 135 Kilometer und 2.000 Höhenmeter

Doch der WM-Rundkurs mit 14 Kilometern, der achtmal von den Junioren zu absolvieren ist, hat es in sich. Es ist der Wollongong City Circuit, die Stadtrunde der Elitefahrer, in die ein zwei Kilometer langer Anstieg hinauf zum Stadtteil Mount Pleasant integriert ist, der im Schnitt 7,7 Prozent und maximal 14 Prozent steil ist, „135 Kilometer und 2000 Höhenmeter sind richtig knackig für ein Juniorenrennen. Zudem ist der Kurs recht winklig“, zeigt Mauro Brenner Respekt.

Brenner gibt sich aber durchaus optimistisch, wenn er den Jetlag überwindet: „Noch fühle ich mich unter Tags schon etwas schlapp und müde. Aber es wird von Tag zu Tage besser.“

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