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Foto: Sven Hoppe, dpa
Foto: Sven Hoppe, dpa

Markus Söder informierte am Dienstag über die Corona-Lage in Bayern.

Corona-Lage in Bayern
09.11.2021

Bayern beschließt 2G-Ausnahmen für Jugendliche

Von Maria-Mercedes Hering

Das Kabinett in Bayern hat heute über die Corona-Lage beraten. Mit Ausnahmen für Schülerinnen und Schüler reagieren die Minister auf Kritik an der 2G-Regel.

Das Kabinett in Bayern hat am Dienstag über die aktuelle Corona-Lage beraten. Zentrale Botschaft von Ministerpräsident Markus Söder: Um die vierte Welle zu brechen, sind jetzt Booster-Impfungen für alle notwendig. Wer noch nicht geimpft ist, werde dringend dazu aufgefordert. Und es soll nun strenger geahndet werden, wenn Veranstalter und Gaststättenbetreiber die Einhaltung der Regeln nicht kontrollieren. Zudem fordert Söder eine klare Botschaft vom Bund, dass Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abfragen dürfen.

Übergangsfrist für Zwölf- bis 17-Jährige bis Ende des Jahres

Am Montag hatte das Gesundheitsministerium angeregt, dass 2G noch ausgeweitet werden könnte. Gleichzeitig wurde geprüft, ob "Härten für Kinder und Jugendliche abgefedert" werden könnten. Denn 2G galt bislang auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Daran gab es Kritik, weil Schülerinnen und Schüler regelmäßig getestet werden und es für Zwölf- bis 17-Jährige erst seit August eine Impfempfehlung gibt.

Hier gibt jetzt es einen Kompromiss: Zunächst soll es nun eine Übergangsfrist gelten. Bis Ende des Jahres gelten dann die Tests aus den Schulen auch für außerschulische sportliche oder musikalische Aktivitäten und Theatergruppen. Bei 2G bleibt es jedoch für Stadion-, Kino- oder Konzertbesuche. Gleichzeitig regte Söder an, dass Impfungen auch für Kinder unter zwölf Jahren erneut geprüft werden sollen. Die Maskenpflicht an Schulen wird verlängert.

Booster-Impfungen sollen für alle in Bayern möglich sein

"Impfen ist keine Sache nur für sich selbst. Impfen ist eine solidarische Aufgabe für andere", sagte Söder bei der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung am Dienstag. Klar sei: Alle, die sich impfen lassen wollen, seien auch jetzt willkommen.

Söder betonte auch, dass Booster-Impfungen den besten Schutz böten. Menschen über 60 sollten nun direkt angeschrieben und zur dritten Impfung eingeladen werden. Es solle aber anders als zu Jahresbeginn keine altersbedingte Reihenfolge beim Boostern geben: "Wer kommt, wird geimpft."

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Söder fordert: Arbeitgeber sollen Impfstatus abfragen dürfen

Die Krankenhaus-Ampel in Bayern steht mittlerweile auf Rot: Da mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen im Freistaat liegen, wurden die Regeln am Dienstag noch einmal verschärft. Nun gilt bei Veranstaltungen in der Regel 2G. In Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern muss auch 3G am Arbeitsplatz eingehalten werden.

Markus Söder fordert eine bundeseinheitliche Regelung, nach der Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abfragen dürfen. Momentan gilt am Arbeitsplatz 3G, sodass Arbeitgeber kontrollieren dürfen, ob ihre Beschäftigten geimpft, getestet oder genesen sind. Wie Gesundheitsminister Holetschek ergänzte, komme das datenschutzrechtlich nicht der Abfrage des Impfstatus gleich - denn es könne sich ja jeder testen lassen und müsse so keine Auskunft über den Impfstatus geben.

Mehr Kontrollen in der Gastronomie und bei Veranstaltungen

Für Betriebe in der Gastronomie und für Veranstaltungen kündigte Markus Söder an, dass die Kontrollen massiv ausgeweitet werden sollen. Denn aktuell prüfen dem Ministerpräsidenten zufolge nicht alle Betreiber korrekt, ob die Gäste wirklich geimpft, genesen oder getestet sind. In Bayern sollen die Konsequenzen bei Verstößen jetzt härter werden - zunächst wird eine höhere Geldstrafe fällig, bei wiederholten Verstößen ist dann aber auch eine Betriebsschließung möglich.

Die Zahl der Corona-Infektionen ist auch am Dienstag weiter gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) im Freistaat bei 348. In vier Landkreisen sei eine Inzidenz von mehr als 800 erreicht worden. Am höchsten ist sie im Kreis Miesbach mit 868.

Erst am Sonntag war die Corona-Ampel in Bayern auf Gelb gesprungen, nur zwei Tage später ist nun Stufe Rot erreicht. Die 2G-Regel gilt nun unter anderem im Theater, in Kinos, in Museen, in Schwimmbädern oder im Fitnessstudio.

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