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  3. Interview: Bayerns neuer SPD-Chef will angreifen: "Ich sehe mich als Offensivspieler"

Interview
21.06.2021

Bayerns neuer SPD-Chef will angreifen: "Ich sehe mich als Offensivspieler"

Florian von Brunn ist seit kurzem bayerischer SPD-Chef und Fraktionsvorsitzender im Landtag.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Florian von Brunn hat sich an die Spitze der Bayern-SPD gekämpft und der CSU gleich gezeigt, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Eine Rüge wegen eines Nazi-Vergleichs beeindruckt ihn nicht.

Herr von Brunn, als Vorsitzender der Bayern-SPD und Chef der SPD-Landtagsfraktion wollen Sie Ihre Partei aus dem aktuellen Tief führen. Nicht allen im Landtag gefällt Ihr konfrontativer Stil. Sind Sie ein Krawallbruder?

Florian von Brunn: Natürlich nicht. Wer sagt denn so etwas?

Das sagen sogar einige Ihrer Parteifreunde im Landtag.

von Brunn: Ich wüsste nicht, wie die darauf kommen. Ich halte das für eine Fehleinschätzung. Ich sehe mich eher – um es in der Fußballersprache zu sagen – als Offensivspieler, als jemanden, der Pressing spielt und das Spiel gerne in die Hälfte des Gegners verlagert.

Die Fußballersprache hat der frühere CSU-Chef und Ministerpräsident Edmund Stoiber auch gerne benutzt, um sich zu erklären und verstanden zu werden. Ist das Teil Ihrer Kommunikationsstrategie?

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von Brunn: Bei mir kommt es wahrscheinlich daher, dass ich in meinem Münchner Stimmkreis zwei bedeutende Fußballvereine habe - einen erfolgreichen roten und einen sympathischen blauen.

Verstehe, der FC Bayern und der TSV 1860 München. Aber es ist erkennbar, dass Sie mehr als Ihre Vorgänger, Parteichefin Natascha Kohnen und Fraktionschef Horst Arnold danach streben, gehört zu werden.

von Brunn: Gehört zu werden, ist wichtig. Als Politiker muss man so reden, dass die Menschen auch verstehen, was man will, und dass man nicht ins Akademische oder Komplizierte abgleitet.

Man kann aber auch in anderer Hinsicht abgleiten. Sie haben sich, kaum dass Sie Fraktionschef waren, gleich eine Rüge von Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) eingehandelt, weil Sie in einem Rededuell mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gesagt haben: „Die Vorgänger der CSU waren die Steigbügelhalter von Adolf Hitler.“

von Brunn: Das habe ich gesagt, nachdem Holetschek die SPD mit der AfD verglichen hatte. Wenn die CSU in Zukunft darauf verzichtet, solche Vergleiche anzustellen, dann werden wir auch eine ganz normale politische Auseinandersetzung führen. Das kann in dem einen oder anderen Fall selbstverständlich unangenehm werden für die CSU, wenn wir – wie bei Amigowirtschaft und Maskenskandal – den Finger in die Wunde legen. Aber in dem Fall war es ja wirklich eine Reaktion auf Holetschek. Uns mit der AfD zu vergleichen, das geht gar nicht. Die SPD hat eine lange Tradition im Kampf für die Demokratie und gegen Extremismus. Und im Übrigen: Das, was ich gesagt habe, war ja nicht an den Haaren herbeigezogen. Historiker diskutieren ja unter dem Stichwort „Steigbügelhalter“ die Rolle bürgerlich-konservativer Parteien bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933. Die Vorgängerparteien der CSU haben dem Ermächtigungsgesetz Hitlers zugestimmt. Insofern halte ich auch die Rüge der Präsidentin nicht für gerechtfertigt.

Ronja Endres ist neue Co-Vorsitzende der Bayern-SPD

Sie haben sich in Partei und Fraktion mit einiger Wucht und gegen erhebliche Widerstände an die Spitze gekämpft. Wie war das aus Ihrer Sicht?

von Brunn: Zunächst stelle ich fest, dass ich in beiden Fällen in demokratischen Wahlen gewonnen habe – zwar knapp, aber ich habe gewonnen. Vorher gab es lange Zeit ein Nebeneinander von Partei und Fraktion. Meiner Ansicht nach ist es ein Vorteil, dass beide Ämter in einer Hand liegen. Aber ich mache das nicht alleine. Den Landesvorsitz teile ich mir mit Ronja Endres. Und ich sehe mich als Teamspieler – in der Partei wie in der Landtagsfraktion.

Was ist Ihr Motiv? Was treibt Sie an?

von Brunn: Ich bin von der Idee der Sozialdemokratie überzeugt und davon, dass unsere Partei für ihre starken Inhalte eintreten muss: für soziale Gerechtigkeit, für eine Erneuerung der Umweltpolitik, für Digitalisierung, für eine funktionierende Infrastruktur gerade auch im ländlichen Raum. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass man die guten Inhalte der SPD laut und hörbar rüberbringen muss. Das haben wir aus meiner Sicht in den vergangenen Jahren nicht so deutlich gemacht. Wer das will, muss auch bereit sein, in den Konflikt mit dem politischen Gegner zu gehen. Das schärft auch das Profil. Deshalb habe ich mich um beide Ämter beworben.

Kann man das auf die Formel bringen, dass sich die Inhalte der Bayern-SPD nicht geändert haben, und Sie nur anders reden und auftreten?

von Brunn: Nein, das kann man nicht. Es hat sich etwas geändert. Mit der Klimakrise haben wir ein neues Thema, das die kommenden Jahre und Jahrzehnte bestimmen wird. Da kommt es zum einen darauf an, dass wir den Klimaschutz so umsetzen, dass wir unseren Kindern und Enkeln eine gute Situation übergeben. Zum anderen müssen wir dabei Antworten auf wichtige Fragen geben: Wie können wir für die Sicherheit gut bezahlter Arbeitsplätze sorgen? Wie verhindern wir, dass die ganz normalen Menschen beim Klimaschutz die Zeche zahlen? Das müssen wir verbinden. Wir müssen nicht nur über Klimaschutz reden, sondern wir müssen dabei auch ganz konkret an die Situation der einzelnen Menschen denken.

Das sagen mit unterschiedlichen Schwerpunkten auch CSU und Grüne. Wie grenzen Sie sich da ab? Wo sehen Sie den Mehrwert der SPD?

von Brunn: Der Mehrwert gegenüber der CSU wie auch gegenüber den Grünen ist ganz klar, dass wir das Soziale in den Vordergrund stellen. Es muss, bei allem, was wir tun, sozial gerecht zugehen. Die CSU denkt vor allem an die Wirtschaft. Die Grünen hängen an ihren Idealen. Wir sagen: Menschen mit niedrigen Einkommen dürfen nicht unter die Räder kommen. Das ist unser Profil. Das werden wir herausarbeiten. Und dabei werden wir auch bewusst zuspitzen – jetzt im Bundestagswahlkampf und auch 2023 im Landtagswahlkampf. Für die SPD in Bayern wird die Landtagswahl eine Schicksalswahl sein.

Zur Person: Florian von Brunn, 52, wurde im April zusammen mit Ronja Endres zum neuen bayerischen SPD-Vorsitzenden gewählt. Seit kurzem ist er auch Fraktionschef der SPD im Landtag. Vor seiner politischen Karriere war der verheiratete Vater zweier Kinder IT-Berater.

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