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Kreis Augsburg: Geimpftes Mädchen aus Bobingen sagt bei der Polizei aus

Kreis Augsburg

Geimpftes Mädchen aus Bobingen sagt bei der Polizei aus

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    Gegen den Arzt, der das Mädchen geimpft hat, ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.
    Gegen den Arzt, der das Mädchen geimpft hat, ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Foto: Eugene Hoshiko, dpa

    Das neunjährige Mädchen, das am Wochenende im Impfzentrum Bobingen (Landkreis Augsburg) versehentlich gegen das Corona-Virus geimpft worden ist, wird voraussichtlich am Donnerstag bei der Polizei aussagen. Das haben Recherchen von Hitradio RT1 ergeben. Die Neunjährige soll im Beisein ihrer Mutter befragt werden. Zugleich wird auch der Vater des Mädchens erneut aussagen.

    Geimpfte Neunjährige aus Bobingen sagt am Donnerstag bei der Polizei aus

    Hintergrund sind verschiedene Darstellungen, wie es zu dem gravierenden Vorfall kommen konnte. Das Mädchen hatte am vergangenen Wochenende eigentlich nur ihren Vater ins Impfzentrum begleitet. Sie erhielt dann aber plötzlich von einem Arzt eine Impfung mit dem Stoff von Biontech/Pfizer.

    Nach der Darstellung des Vaters sei in der Impfkabine zunächst gescherzt worden. Das Mädchen habe gesagt, dass es keine Angst vor Spritzen habe. Daraufhin habe der Arzt ihren Oberarm desinfiziert und die Spritze gesetzt. Der Vater hatte in einem Interview mit Hitradio RT1 gesagt, dass er im Augenblick der Spritze gar nicht wusste, was er sagen sollte. Eine Helferin sei aufgesprungen und habe den Arzt angeschrien. Sofort sei ein Rettungswagen bestellt worden. Der Arzt habe „sich tausendmal entschuldigt“, so der Vater. Inzwischen ist der Mediziner entlassen worden. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

    Dem geimpften Mädchen geht es nach Angaben des Vaters gut

    Doch nach Informationen unserer Redaktion gibt es noch eine ganz andere Darstellung des Vorfalls. Angeblich habe der Vater in der Impfkabine im Scherz angegeben, dass seine Tochter geimpft werde. Der Arzt hätte den Witz aber offenbar nicht erkannt – und gespritzt. Offenbar war er davon ausgegangen, dass das Mädchen eine Risikopatientin ist und demnach geimpft werden kann. Allerdings soll er die bei der Impfung vorliegenden Personalien nicht geprüft haben und könnte damit seine Sorgfaltspflicht verletzt haben. Der Vater bezeichnete diese Version des Vorfalls als Lüge. Er hat Anzeige erstattet und einen Anwalt eingeschaltet.

    Dem neunjährigen Mädchen geht es nach Angaben des Vaters gut. Sie war zur Überwachung für 24 Stunden in ein Krankenhaus gekommen. In Deutschland ist eine Immunisierung mit dem Impfstoff von Biontech inzwischen für Kinder ab zwölf Jahren erlaubt, Jüngere dürfen keine Impfung erhalten.

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