Martin H., 48, machte nicht alles zu Gold, was er anfasste. Aber vieles. Er ist einer dieser Anwälte, die eher selten vor Gericht auftreten und stattdessen große Unternehmen beraten. Bei Verträgen, bei Fusionen. Er hat mitgewirkt an der Entflechtung der sogenannten Deutschland AG und an der Fusion der Mischkonzerne Veba und Viag zum riesigen E.on-Konzern. Er ist Rechtsanwalt und Steuerberater. Er kennt sich aus mit allen Tricks und Fallen. Dachte er zumindest. Bis er am 17. Januar 2018 verhaftet wurde. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall. Mit einem „Goldfinger“-Modell sollen er und andere den Fiskus um mehr als eine Milliarde Euro geprellt haben. Wer ist dieser Mann, der fast 20 Jahre erfolgreich als Anwalt gearbeitet hat und nun mit einem Ex-Kollegen vor dem Landgericht Augsburg vehement um seine Existenz kämpft?
Steuertricks