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Tierwelt: Wegen Corona: Sorgen um die Stadttauben

Tierwelt

Wegen Corona: Sorgen um die Stadttauben

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    Während der Corona-Pandemie bangen Tierschützer um Tauben in der Stadt.
    Während der Corona-Pandemie bangen Tierschützer um Tauben in der Stadt. Foto: Alexander Kaya

    Eigentlich sind Stadttauben vielen lästig. Doch selbst diejenigen, die sie am wenigsten mögen, gehören oft zu denen, die die Tauben ernähren – ob sie wollen oder nicht. Denn Tauben in der Stadt leben überwiegend von dem, was Menschen übrig lassen, ob im Biergarten, einem Café oder beim Picknick. Zumindest meistens. Abfälle, die es zu verspeisen gibt, sind im Moment Mangelware. Biergärten haben zu, Cafés auch und Picknicks sind verboten. Tierschützer sorgen sich deshalb um die Tiere.

    Denn Tauben verlassen die Städte nicht einfach, wenn sie dort kein Futter mehr finden. „Sie sind sehr ortsgebunden“, sagt Romina Sestito. Sie ist Mitarbeiterin des Tierschutzvereins in Augsburg. Der deutsche Tierschutzbund und dessen bayerischer Landesverband fordern die Städte deshalb auf, Fütterungsstellen einzurichten oder Verstöße gegen Fütterungsverbote nicht mehr zu verfolgen – damit die Tauben nicht verhungern. Man dürfe nicht zulassen, dass die Tiere qualvoll verenden – schließlich habe der Mensch die Vorfahren der Stadttauben einst gezüchtet.

    Augsburger Konzept könnte Tauben während Corona retten

    Fütterungsverbote gibt es in vielen bayerischen Großstädten – etwa München, Nürnberg oder Regensburg. Augsburg zählt nicht dazu. Hier gilt ein, mitunter sogar international beachtetes, Stadttaubenkonzept, mit dem die Taubenpopulation in erster Linie in Schach gehalten werden soll. Nun könnte das Konzept vielen Tiere das Leben retten. An mehreren Standorten in der Stadt gibt es Taubentürme mit Futter.

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    „Die Mitarbeiter haben Ausweise, mit denen sie auch jetzt unterwegs sein dürfen“, sagt Sestito. Diese tauschen in den Taubenschlägen der Stadt auch weiter die gelegten Eier gegen Attrappen aus. Das soll dazu führen, dass die Population in Augsburg nicht sogar explodiert – während Tierschützer in anderen Großstädten sich gerade um Tauben sorgen.

    Fütterungsverbot für Tauben bleibt in vielen Städten erhalten

    Dort, beispielsweise in München, bleibt das Fütterungsverbot erhalten. Warum das so ist, beantworten die Tierschützer gleich selbst: „Uns ist klar, dass die große Zahl an Stadttauben vielerorts ein Problem ist“, heißt es in einer Mitteilung. Sie verhungern zu lassen, verstoße jedoch gegen den Tierschutz. Stadttauben seien verwilderte Haustiere und könnten sich nicht selbst Nahrung beschaffen.

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