Es gab einen Augenblick im Prozess, da sind Alfons Schuhbecks Hoffnungen auf eine mildere Strafe endgültig zerplatzt. Kurz vor der Urteilsverkündung im großen Saal des Landgerichts München I sprang der anonyme Investor ab, der dem Ex-Schickeria-Koch quasi in letzter Minute aus der Patsche helfen und dessen hinterzogene Steuermillionen zurückzahlen wollte. Wäre das Geld rechtzeitig eingegangen, hätte Schuhbeck auf eine weniger hohe Strafe hoffen dürfen.
Doch auch heute, fast sechs Wochen nach dem Urteil, hat der Staat die 2,3 Millionen an Steuern, die der 73-Jährige nach Auffassung des Gerichts hinterzogen hat, wie berichtet nicht zurückbekommen. Doch das soll sich im besten Fall ändern, betonte am Montag nun ein Sprecher seiner Anwälte gegenüber unserer Redaktion: „Unverändert gilt, dass Herr Schuhbeck sich bemüht, den Schaden in Gänze wieder gutzumachen.“ Die Rückzahlung ist sowohl durch einen Investor möglich als auch aus eigenen Mitteln. Doch bis Ende letzter Woche waren weder bei der zuständigen Kammer noch der Staatsanwaltschaft Gelder eingegangen. Schuhbeck hatte für seine Unternehmen 2021 Insolvenz angemeldet.
TV-Koch Schuhbeck: "Habe Geld nicht für ein Luxusleben verprasst"
Nach aktuellem Stand muss der frühere Großgastronom drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Doch mit der Strafe ist sein Vergehen nicht abgegolten, der Staat hat trotzdem einen Anspruch auf die verschwundenen 2,3 Millionen - plus Zinsen. Alfons Schuhbeck hatte vor Gericht angegeben, das Geld für verschiedenen Zwecke verwendet zu haben: „Mit den Beträgen habe ich vor allem finanzielle Löcher gestopft und meine Kinder in ihrer Ausbildung unterstützt“, sagte er. Er habe es „nicht für ein Luxusleben verprasst“.