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Kommentar: Erschütternde Zahlen: Thema Organspende muss in der Gesellschaft präsent bleiben

Kommentar

Erschütternde Zahlen: Thema Organspende muss in der Gesellschaft präsent bleiben

Stephanie Sartor
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    Massiver Rückgang: Die Zahl der Spender lag in den ersten drei Monaten 2022 bei 176, im Vergleichszeitraum waren es 249.
    Massiver Rückgang: Die Zahl der Spender lag in den ersten drei Monaten 2022 bei 176, im Vergleichszeitraum waren es 249. Foto: Soeren Stache, dpa

    Die Zahlen, die die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) vorgelegt hat, sind erschütternd. 176 Organspenderinnen und -spender wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 gezählt – im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren es noch 249. Das ist ein Rückgang von 29 Prozent. Für die vielen Menschen, die dringend auf eine lebensrettende Transplantation warten, ist diese Entwicklung eine Katastrophe.

    Zustimmung zur Organspende ist gesunken

    Der DSO zufolge ist die Zustimmung zur Organspende generell gesunken. Aber es gibt noch ein anderes Problem: Durch die Pandemie und die daraus resultierenden Personalausfälle hat sich die Arbeitsüberlastung in vielen Kliniken so drastisch verschärft, dass deshalb „eine hohe Wahrscheinlichkeit“ bestehe, dass weniger Organspenden realisiert werden konnten, als unter normalen Umständen möglich gewesen wären. Abermals zeigt sich, wie weitreichend die Folgen der Pandemie sind. Und wie wenig dagegen getan wird.

    Hinzu kommt: Viele Menschen wollen sich mit dem Thema nicht beschäftigen. Freilich, in den vergangenen beiden Jahren gab es genügend Bedrückendes. Dennoch darf nicht ein anderes Problem, nämlich dass es viel zu wenige Spenderorgane gibt, aufs Abstellgleis geschoben werden, nur weil aktueller erscheinende Krisen in den Vordergrund drängen. Es ist wichtig, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Wer zu Lebzeiten eine Entscheidung dafür oder dagegen trifft, schafft Klarheit. Für sich und für die Angehörigen, die dann im Ernstfall wissen, was zu tun ist.

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