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Aschaffenburg: Familie von getötetem Familienvater wehrt sich gegen Fake News

Messerattacke

Familie von getötetem Familienvater wehrt sich gegen Fake News

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    Die Anteilnahme ist noch immer riesig in Aschaffenburg nach der tödlichen Attacke auf eine Kitagruppe. Menschen legten auch am Montag am Tatort Kerzen, Blumen und Spielzeug nieder.
    Die Anteilnahme ist noch immer riesig in Aschaffenburg nach der tödlichen Attacke auf eine Kitagruppe. Menschen legten auch am Montag am Tatort Kerzen, Blumen und Spielzeug nieder. Foto: Daniel Vogl, dpa

    Das Schicksal der beiden Menschen, die vergangene Woche bei der Bluttat in Aschaffenburg ums Leben gekommen sind, berührt die Bevölkerung. Manche versuchen nun aber, das furchtbare Geschehen für politische Botschaften im Internet zu instrumentalisieren – zum Schrecken der Angehörigen und Freunde der Opfer. In den sozialen Medien kursieren zahlreiche Postings, in denen nicht nur der Name des 41-jährigen Familienvaters genannt wird, der seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlt hat. Er wird auch benutzt, um gegen Migranten zu hetzen und eine restriktive Migrationspolitik zu fordern.

    Noch schlimmer ist es, wenn Veröffentlichungen den Namen in Verbindung mit falschen Fotos zeigen. Das berichtet die Polizei Unterfranken in einer Mitteilung. Sie hat deshalb auf ihrem Social-Media-Account die emotionale Botschaft der Angehörigen des 41-Jährigen veröffentlicht. Darin dankt die Familie für die große Anteilnahme. Der Mann sei als „liebevoller Vater, Ehemann, Bruder und Freund“ immer bereit gewesen, anderen zu helfen. Er sei aber weder politisch aktiv gewesen, noch habe er einer Partei angehört. Es gebe keine Bilder von ihm im Internet. Die dort gezeigten Fotos, „auch mit Parteihintergrund“ seien eine Fälschung. Weiter heißt es wörtlich: „Wir sind zutiefst bestürzt über dieses respektlose Verhalten und bitten darum, unseren Schmerz nicht auszunutzen.“ Man wolle den Verlust in Ruhe und außerhalb der Öffentlichkeit verarbeiten.

    Die Polizei appelliert: „Die Verbreitung der Namen und Fotos in den sozialen Medien ist nicht hilfreich“

    Die Polizei appelliert deshalb an die Internet-User, an die Angehörigen zu denken, die das schmerzliche Geschehen verkraften müssen: „Die Verbreitung der Namen und Fotos in den sozialen Medien ist hier nicht hilfreich und zeugt eben nicht von wirklicher Anteilnahme.“

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