Waren November und Dezember für die Geschäfte in Donauwörth und der Region die umsatzstärksten Monate? Hat sich das Weihnachtsgeschäft auch beim stationären Handel positiv bemerkbar gemacht - haben also die Kunden die Läden vor Ort gestärkt? In den vergangenen Jahren war es oft so. Der Tenor diesmal auf Nachfrage unserer Redaktion: „Wir sind zufrieden, aber es Hat schon Jahre mit einem besseren Weihnachtsgeschäft gegeben.“ Die Bewertungen über die Umsätze in den Wochen vor dem Fest gehen teilweise weit auseinander und fallen je nach Branche unterschiedlich aus.
„Mit dem Weihnachtsgeschäft steht oder fällt das Geschäftsjahr“, weiß Nicolas Greno vom Buchhaus in der Reichsstraße in Donauwörth. Er sei sehr zufrieden, sagt er. Natürlich habe es Trends gegeben: So sei die Autobiografie von Angela Merkel der Renner gewesen. Greno hatte entsprechend viele Exemplare beim Verlag geordert. „Mittlerweile ist das Buch nicht mehr lieferbar“, erzählt er. Aber auch „Ja es ist Weihnachten“ von Pfarrer Schießler sei stark nachgefragt gewesen. „Ansonsten Kalender, ein Paar Bildbände und andere Bestseller“, berichtet Greno von den Kundeninteressen.
Von Kalender bis Kochbuch - die Trends
Ähnlich äußert sich die Buchhändlerin Katrin Engelhard von der Rupprecht-Filiale in der Großen Kreisstadt. Auch bei ihr sei zum Merkel-Buch gern gegriffen worden. „Aber auch Kalender oder zum Beispiel Kochbücher waren als Weihnachtsgeschenke nachgefragt“, erzählt sie. Sie vermisst den vermehrten Zulauf in der Reichsstraße, der in diesem Jahr - so ihre Ansicht - zu wünschen übrig gelassen habe.
„Vor allem an den langen Verkaufssamstagen in der Adventszeit haben wir die Magnetwirkung vermisst“, sagt auch Petra Heinle. Mode werde nicht gezielt zu Weihnachten gekauft, doch würde es ihrer Meinung nach auch dem Einzelhandel gut tun, „wenn wir einen richtigen Christkindlesmarkt hätten“. Die anderen Aktionen der City Initiative und der Stadt Donauwörth seien lobenswert. Sie würden auf die Verbraucher aber nicht jene Anziehungskraft ausüben, von der auch die örtliche Geschäftswelt profitieren könnte.
Auch Gutscheine wurden gerne gekauft
Auf fast leere Regale zeigt Doris Rödter in ihrem Laden „We do Gourmet“ und dokumentiert damit den guten Umsatz in der Vorweihnachtszeit. Essige und Öle, Geschenke, Brände und Weine hat sie im Angebot. Besonders die Öle und verschiedene Essigsorten hätten es den Kundinnen und Kunden angetan. Gerne hätten die Käufer aber auch zu den Geschenkkörben oder -schalen gegriffen, die sie und ihr Team als spezielle Weihnachtsgeschenke zusammengestellt hätten. „Zwischen 30 und 40 Euro haben die meisten ausgegeben“, berichtet Inhaberin Doris Rödter. Sie bietet in ihrem Laden auch Events wie Gin-Tasting oder Kochshows. „Gutscheine hierfür wurden ebenfalls gern gekauft.“
Jürgen Raab vom Kaufhaus Woha fasst seine Bilanz ganz kurz zusammen. „Alles prima“, sagt er. Bereits Mitte Oktober habe man das Haus in der Bahnhofstraße in Donauwörth weihnachtlich dekoriert. Schmuck, Lederwaren, Textilien und Sportartikel seien stark nachgefragt worden, „wobei Unterhosen und Socken wie immer die Klassiker waren“. Hinzu gekommen seien Weihnachtsdeko, Duftsets und viel aus dem Bereich Genuss und Kochen, sagt der Marketingmanager. Auch hochwertige Pfannen und Töpfe habe man gut abgesetzt.
Die Kundschaft schätzt den Service vor Ort
In der Top-Parfümerie ist man froh, das Sortiment rechtzeitig vor Weihnachten umgestellt zu haben. „Wir haben Nischen-Dürfte ins Programm genommen“, erzählt Jo Tomaschewski. Damit sei es geglückt, die Zielgruppe zwischen 15 und 30 Jahren anzusprechen und deren gezielte Duft-Vorstellungen zu erfüllen. Hier sei Beratung gefragt gewesen. „Mehr dann aber noch, wenn es um die klassischen Düfte von Channel oder Dior ging.“ Sehr von der Kundschaft geschätzt worden sei der Zusatzservice im Bereich der Dienstleistungen: „Wir haben sehr viele Geschenke verpackt.“
„Die Menschen haben weniger Geld in der Tasche“, hat Klaus Fischer registriert. Der Vorsitzende des Gewerbeverbandes in Wemding betreibt in der Altstadt ein Spiel- und Haushaltswarengeschäft. Er sei mit dem Umsatz dennoch sehr zufrieden. Gesellschaftsspiele seien ein Renner gewesen, aber auch „Haushaltshilfen wie besondere Hobel in den oberen Preisklassen“.
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