Vielen Dank, auf Wiedersehen: Die Zeit der Zeitumstellung ist abgelaufen

30.08.2018

Das Ende der Zeitumstellung ist nicht mehr aufzuhalten. Weder bringt sie wirtschaftliche Vorteile, noch spart sie Energie. Nun ist es Zeit, sie stilvoll abzuschaffen.

Das Ende der Zeitumstellung ist nicht mehr aufzuhalten, das wissen im Grunde auch ihre entschiedensten Verteidiger. Also die Handvoll Unverbesserlicher, die es überhaupt noch gibt. Die Zeit der Zeitumstellung ist abgelaufen. Das einzige, was man noch tun kann, ist sie stilvoll abzuschaffen. Vielen Dank, auf Wiedersehen. Alles andere wäre geradezu absurd: Alle machen mit, keiner weiß warum. Das klingt dann fast nach DDR-Sozialismus im Endzustand. Weder bringt die Zeitumstellung wirtschaftliche Vorteile, noch spart sie Energie. Alles, was der Uhrzeit-Wahnsinn bringt, sind zwei Sonntage im Jahr, an denen man wie fremdgesteuert durch den Tag irrt und nicht weiß, ob man jetzt schon Mittagessen muss oder nicht eigentlich noch im Bett liegen sollte.

Seit 1980 leiden die Menschen schon an der Zeitverwirrung

Dass ganz grundsätzlich zur Vorsicht geraten ist, wenn jemand an der Uhr drehen will, zeigt schon die Geschichte der Zeitumstellung. Erstmals eingeführt wurde diese nämlich 1916 im Deutschen Reich. Grund: Während der zehrenden Materialschlachten im Ersten Weltkrieg sollten die Soldaten länger ermüdungsfrei schießen können. 1919 war Deutschland längst geschlagen und der Zeitumstellungsspuk abgeschafft. Erst 1940 fing man in Deutschland wieder mit dem Unsinn an. Als wieder Frieden war, ließ man es bald wieder sein.

Seit 1980, so lange wie nie zuvor, leiden die Menschen in Deutschland nun schon an der staatlich verordneten Zeitverwirrung. Aus welchem Grund will man sich dieser Qual noch länger aussetzen? Gewohnheit? Mangel an sonstigen Ereignissen im Leben? Spätestens nächstes Jahr muss Schluss sein mit dem Irrsinn. Sommerzeit forever. Dass es dann im Winter morgens länger dunkel ist, nehmen wir gerne in Kauf. Mehr Licht am Abend heißt mehr Leben.

Hier lesen Sie den Pro-Kommentar zur Beibehaltung der Zeitumstellung: Zwei Nächte im Jahr, die anders ticken, sollten wir uns gönnen

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