Weiter mit Tracking durch Dritte

Besuchen Sie unsere Website mit externen Inhalten, personalisierter Werbung und Werbetracking durch Dritte. Details und Informationen zu Cookies, Verarbeitungszwecken sowie Ihrer jederzeitigen Widerrufsmöglichkeit finden Sie in der Datenschutzerklärung und in den Privatsphäre-Einstellungen.

Weiter mit dem PUR-Abo

Nutzen Sie unser Angebot ohne Werbetracking durch Dritte für 4,99 Euro/Monat. Kunden mit einem bestehenden Abo (Tageszeitung, e-Paper oder PLUS) zahlen nur 0,99 Euro/Monat. Informationen zur Datenverarbeitung im Rahmen des PUR-Abos finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Zum Angebot Bereits PUR-Abonnent? Hier anmelden

Einwilligung: Durch das Klicken des "Akzeptieren und weiter"-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für die beschriebenen Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO durch uns und unsere bis zu 220 Partner zu. Darüber hinaus nehmen Sie Kenntnis davon, dass mit ihrer Einwilligung ihre Daten auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz-Niveau verarbeitet werden können.

Tracking durch Dritte: Zur Finanzierung unseres journalistischen Angebots spielen wir Ihnen Werbung aus, die von Drittanbietern kommt. Zu diesem Zweck setzen diese Dienste Tracking-Technologien ein. Hierbei werden auf Ihrem Gerät Cookies gespeichert und ausgelesen oder Informationen wie die Gerätekennung abgerufen, um Anzeigen und Inhalte über verschiedene Websites hinweg basierend auf einem Profil und der Nutzungshistorie personalisiert auszuspielen.

Externe Inhalte: Zur Ergänzung unserer redaktionellen Texte, nutzen wir in unseren Angeboten externe Inhalte und Dienste Dritter („Embeds“) wie interaktive Grafiken, Videos oder Podcasts. Die Anbieter, von denen wir diese externen Inhalten und Dienste beziehen, können ggf. Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten.

Verarbeitungszwecke: Personalisierte Werbung mit Profilbildung, externe Inhalte anzeigen, Optimierung des Angebots (Nutzungsanalyse, Marktforschung, A/B-Testing, Inhaltsempfehlungen), technisch erforderliche Cookies oder vergleichbare Technologien. Die Verarbeitungszwecke für unsere Partner sind insbesondere:
Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen

Für die Ihnen angezeigten Verarbeitungszwecke können Cookies, Gerätekennungen oder andere Informationen auf Ihrem Gerät gespeichert oder abgerufen werden.

Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen

Anzeigen und Inhalte können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können mehr Daten hinzugefügt werden, um Anzeigen und Inhalte besser zu personalisieren. Die Performance von Anzeigen und Inhalten kann gemessen werden. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden. Daten können verwendet werden, um Benutzerfreundlichkeit, Systeme und Software aufzubauen oder zu verbessern.

▌▉▍▉▉▍▉▌▌▉▍▉▌ ▉▌▌▉▍▉▌▌▉▍▉▍▉▍ ;▌▉▍▉▉▍▉▌▌▉▍▉▌
  1. Startseite
  2. Kultur
  3. Gesellschaft
  4. Rechtsruck in Europa: Der vermeidbare Aufstieg der AfD: Warum Rechtspopulisten an Einfluss gewinnen

Rechtsruck in Europa
30.12.2023

Der vermeidbare Aufstieg der AfD: Warum Rechtspopulisten an Einfluss gewinnen

Bei den kommenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg droht die AfD stärkste Partei zu werden
Foto: Stefan Sauer, dpa (Archivbild)

Fast überall in Europa sind Rechtspopulisten auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland steht die AfD 2024 vor Erfolgen bei der Europawahl und drei Landtagswahlen im Osten. Geht die politische Stabilität verloren?

14,6 Prozent. Das ist die Zahl des vergangenen Jahres. 14,6 Prozent – so viele Stimmen holte die AfD bei der Landtagswahl. In Bayern. Sicher, diese 14,6 Prozent sind weniger, als die Partei in anderen Bundesländern bekommt. In aktuellen Umfragen ist sie im Osten Deutschlands überall mit Ausnahme Berlins die stärkste Kraft. Vor dem Hintergrund aber, dass auch CSU und vor allem die durch Hubert Aiwangers Flugblattaffäre paradoxerweise gestärkten Freien Wähler um konservatives Bürgertum warben, sind beinahe 15 Prozent für die Rechtspartei erschreckend. Im Stimmkreis Günzburg erzielte die Partei mit 23 Prozent ihr bestes Ergebnis, in einem Weiler im Unterallgäu kam sie sogar auf über 30 Prozent.

Bayern liegt damit im europäischen Trend. Ob in Italien, Schweden, den Niederlanden – Rechtsaußen-Parteien haben dort in den vergangenen Jahren Wahlen gewonnen oder kräftig zugelegt. In Italien regiert die Post-Faschistin Giorgia Meloni seit Oktober 2022, und in den Niederlanden feierte Geert Wilders, Europas Pionier der Islamhasser, erst im November ein spektakuläres Comeback. In Österreich träumt die FPÖ trotz Ibiza-Affäre von der Kanzlerschaft im Herbst 2024, und in Frankreich bereitet sich Marine Le Pen auf einen weiteren Anlauf auf die Präsidentschaft in wenigen Jahren vor. 

Erstarken der Rechtspopulisten ist eine Konstante in der europäischen Politik

Wenn es eine Konstante in der europäischen Politik der vergangenen Jahre gibt, dann ist es das Erstarken der Rechtspopulisten. Doch was bei den Nachbarn längst zur Normalität gehört, ist für Deutschland noch immer ungewohnt und neu. Über Jahrzehnte war die Bundesrepublik ein Hort der Stabilität in Europa. Das lag auch am recht statischen Parteiensystem. In der Nachbarschaft wechselten Regierungen und Regierungschefs zumeist nach wenigen Jahren, manchmal sogar öfter. In Deutschland hingegen regierte über 16 Jahre Angela Merkel, die meiste Zeit in einer sogenannten großen Koalition mit der SPD

Im kommenden Jahr könnte es auch mit dieser bundesrepublikanischen Gewissheit endgültig vorbei sein. Bei den Europawahlen Anfang Juni drohen viele Wählerinnen und Wähler, den etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen. Und anders als in der Vergangenheit müssen sie ihr Kreuz dafür heute nicht einmal mehr bei Splitterparteien machen. Denn neben der AfD dürfte Sahra Wagenknecht erstmals mit ihrem Wahlbündnis antreten. Noch ist zwar nicht klar, wie die Gruppe sich jenseits der Schlagworte links und national inhaltlich konkret verortet, Wahlforscher trauen ihr aber aus dem Stand Ergebnisse jenseits der zehn Prozent zu. Auch die Freien Wähler haben ihren Platz im Europaparlament mangels wirksamer Sperrklausel sicher – wie regelmäßig seit 2014. Die Landtagswahlen zeigten zudem, dass die Wähler geneigt sind, über das ekelhafte, antisemitische Flugblatt, das vor Jahrzehnten in Hubert Aiwangers Schulranzen gefunden wurde, mit viel Milde hinwegzusehen. 

In Thüringen dürfte es ein All-Parteien-Bündnis brauchen, um Höcke zu verhindern

Bei den anschließenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg droht die AfD stärkste Partei zu werden. In Thüringen dürfte es sogar ein All-Parteien-Bündnis brauchen, um einen Ministerpräsidenten Björn Höcke zu verhindern. Damit kommt eine Partei in Sichtweite der Macht, deren Landesverband vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft ist. Meinungsforscher halten es noch nicht mal für völlig ausgeschlossen, dass die AfD in Thüringen im Herbst 2024 eine knappe absolute Mehrheit der Sitze im Landtag erringen könnte. Sollten Grüne und FDP aus dem Parlament fliegen, könnte ein Ergebnis von 40 Prozent dafür ausreichen. Dann hätte Deutschland nicht nur erste AfD-Landräte und Bürgermeister, sondern den ersten Rechtsaußen als Ministerpräsidenten. „2024“, so sagt es Marco Wanderwitz, der frühere Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, „2024 wird ein Wahljahr des Grauens.“ 

Lesen Sie dazu auch

Die Frage stellt sich, wo das Erstarken von Rechtsaußen in Deutschland herrührt, und was getan werden kann, um dem entgegenzuwirken. Gibt es Lehren aus den Nachbarländern, Rezepte für die etablierten Parteien in Deutschland? Oder ist es dafür womöglich schon zu spät, weil sich die AfD bereits zu tief in der politischen Landschaft wurzelt? 

Ein Tiefpunkt der Regierungszeit von Olaf Scholz

Der Mann, der helfen könnte, die AfD ganz einfach durch gute Arbeit klein zu halten, steht Ende November im Bundestag und gibt eine schwache Regierungserklärung ab. „You'll never walk alone“, sagt Olaf Scholz, ein Song-Zitat, das der Kanzler besser in den Fußballstadien von Liverpool und Dortmund belassen hätte. Zur Beruhigung der Bürgerinnen und Bürger, die eigentlich wissen wollten, was das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts für sie jetzt konkret bedeutet, trägt das Zitat aus der Fußballwelt jedenfalls genauso wenig bei wie der selbst für Scholz' Verhältnisse blutleere Auftritt insgesamt. Dieser Dienstagvormittag, man muss es so sagen, markiert einen Tiefpunkt der bisherigen Regierungszeit des Kanzlers. 

Bundeskanzler Olaf Scholz steht Ende November im Bundestag und gibt eine Regierungserklärung ab.
Foto: Michael Kappeler, dpa

Wer nach den Gründen für das Erstarken der Rechtsextremen fahndet, kommt an der schwachen Leistung der Bundesregierung nicht vorbei. Trotz des manchmal rüpelhaft wirkenden Kompetenzgehabes des Kanzlers präsentierte sich seine Koalition über weite Strecken des vergangenen Jahres als Regierung, deren Kraft zur Einigung sich in gesellschaftspolitisch eher spaltenden Themen erschöpfte. Die Bürger sorgen sich wegen steigender Mieten, fehlender Kitaplätze und ganz allgemein der trüben wirtschaftlichen Aussichten. Und die Regierung? Kümmert sich um die Legalisierung von Cannabis

Die Bürger sorgen sich wegen steigender Strom-, Gas- und Heizpreise. Und die Ampel? Die reagiert auf das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts mit neuen Sparplänen, die vieles davon noch teurer machen. Gleich zweimal stoppten die Karlsruher Richter auf fast schon spektakuläre Weise prominente Vorhaben der Regierung – nach der Notbremse für Robert Habecks Heizungsgesetz im Juli erklärten sie einige Monate später die Umwidmung von Mitteln aus einem Corona-Topf für den Klimaschutz für verfassungswidrig. 

Bei Umfragen bekommen die Ampel-Parteien regelmäßig die Quittung

„Die AfD muss gar nicht viel tun“, sagt Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. „Eine sichtlich überforderte Regierung und eine wenig attraktive Opposition treiben ihr die Wähler fast von allein zu.“ Ähnlich sieht das einer der Politiker, der im kommenden Herbst die AfD bei ihrem Griff nach Regierungsämtern stoppen soll, Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer. „Dieses Rumwursteln der Bundesregierung, das Aussitzen der drängendsten Probleme in unserem Land wie Migration, Energie und Krieg zerstört das Vertrauen der Bevölkerung und stärkt die extremistischen Ränder“, sagt er unserer Redaktion. 

Ganz falsch ist das nicht. Bei Umfragen bekommen die Ampel-Parteien inzwischen regelmäßig die Quittung für ihr zerstrittenes Bild. Zum Jahresende lagen SPD und Grüne noch bei 14 Prozent, die FDP bei fünf. Damit sind die drei Ampel-Koalitionäre in etwa gleichauf mit der Union. Ein AfD-Wähler aus Leipheim bringt es am Tag nach der bayerischen Landtagswahl in unserer Zeitung so auf den Punkt: „Der Bürger will doch einfach normale Zustände. Und die AfD macht die Politik dafür.“ 

Dazu kommen Ängste, die von der gegenwärtigen Weltlage herrühren. Putins Überfall auf die Ukraine und der zähe Stellungskrieg im Winter, die Eskalation in Nahost, Angst vor dem Klimawandel (das vergangene Jahr war das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen), die Angst, in ländlichen Regionen, abgehängt zu werden und ja, auch Sorgen vor einer möglichen Rückkehr Donald Trumps als US-Präsident – selten dürften sich so viele Krisen, Unwägbarkeiten und Veränderungen in einem so kurzen Zeitraum geballt haben. Unsicherheit verunsichert. Wenn Huthi-Milizionäre im Jemen Frachtschiffe im Roten Meer beschießen, dann wären das noch vor wenigen Jahren Meldungen aus einer fernen Welt gewesen. Heute preisen Elektromärkte in Echtzeit ein, wenn die Kosten für Smartphones aus Asien steigen, weil der globale Welthandel die Abkürzung über den Suezkanal nach Europa meidet.

Die steigenden Flüchtlingszahlen erweisen sich als Nährboden für Rechtspopulisten

Wie viel Chaos verträgt der Wähler? Auch um diese Frage wird es im kommenden Jahr gehen. Wahlforscher beobachten, dass die AfD von diesen Ängsten stärker profitiert als andere Parteien. Das könnte auch an der Zusammensetzung ihrer Wählerschaft liegen. 46 Prozent der AfD-Anhänger beschreiben ihre eigene wirtschaftliche Lage als „weniger gut“ oder „schlecht“. Bei den Anhängern der Union sind es 29, bei den Grünen gerade einmal 14 Prozent. 

Vor allem die steigenden Flüchtlingszahlen erweisen sich als Nährboden für Rechtspopulisten. Das ist der dritte, womöglich entscheidende Punkt, wie auch Joachim Gauck, der ehemalige Bundespräsident, Ende November bei einer Veranstaltung unserer Zeitung sagte. „In ganz Europa wurden Parteien stark, die nationalistisch agieren. Immer wenn die Zuwanderungszahlen steigen, bekommen diese Leute Zulauf“, hat er beobachtet. 

Migranten sind auf dem Weg von der Nordküste Afrikas zur italienischen Insel Lampedusa. Im vergangenen Jahr kamen bei der Flucht über das Mittelmeer bis Anfang Dezember mehr als 2150 Menschen ums Leben.
Foto: Oliver Weiken, dpa

Das vergangene Jahr bietet reichlich Anschauungsmaterial für diesen Zusammenhang. Zusätzlich zu zeitweise mehr als einer Million Ukrainern, die in Deutschland Sicherheit suchten, wurden bis November in Deutschland mehr als 300.000 Asylanträge registriert – so viele wie seit 2016 nicht mehr, dem Jahr der großen Migrationskrise, dem Jahr nach Merkels umstrittenem „Wir schaffen das“. Gleichzeitig, auch das gehört zur Wahrheit, sterben weiterhin Tausende Menschen, die versuchen, Europa über das Mittelmeer oder auf anderem Weg zu erreichen. Mehr als 24.000 Tote wurden seit 2014 gezählt, im vergangenen Jahr kamen bei der Flucht über das Mittelmeer bis Anfang Dezember mehr als 2150 Menschen ums Leben. Migrationsforscher wie Ruud Koopmans nennen das europäische Asylsystem daher das „tödlichste Migrationssystem der Welt“.

Verschärfungen liegen im europäischen Trend

Doch darum geht es der AfD und den anderen Rechten in Europa weniger. Ihr Fokus liegt darauf, die Flüchtlingszahlen zu begrenzen, und genauso interpretierte die Bundespolitik die Wahlerfolge der AfD in Bayern und Hessen. Deutschland müsse „endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, sagte Kanzler Scholz mit einem Mal markig. Beschleunigte Abschiebungen, späterer Anspruch auf Bürgergeld, besserer Grenzschutz – viele der Beschlüsse, die die Ampel-Regierung seit Herbst auf den Weg brachte, waren vor allem für die Basis des grünen Koalitionspartners eine Zumutung. Nur unter großen Schmerzen segnete der Parteitag die Ampel-Vorhaben ab. 

Die Verschärfungen liegen im europäischen Trend. Großbritannien will Asylverfahren in Ruanda abhalten, Italien ein ähnliches Modell mit Albanien testen. Und sowohl Frankreich als auch die EU insgesamt einigten sich Ende des Jahres auf härtere Regeln für Migranten und Asylbewerber. Wie erfolgreich die neuen Regeln in der Praxis sein werden, ist völlig offen. „Es steht zu befürchten, dass sich der Rechtsschwenk in der Migrationspolitik stärker auf die politische Kultur des Landes auswirkt, als tatsächlich Kommunen, Institutionen und Zivilgesellschaft zu entlasten“, warnt der Soziologe Matthias Quent. In Deutschland etwa haben Migrationsexperten Zweifel, ob das Vorschlagbündel der Regierung durchschlagende Wirkung zu erzielen vermag. In einem internen Papier gelangen die Beamten im Bundesinnenministerium zu der Einschätzung, dass die Folgen der verschärften Bestimmungen zu den Rückführungen überschaubar bleiben dürften. Sie rechnen mit einem Plus von gerade mal 600 Abschiebungen – im Jahr. 

Treiber der Verschärfungen in Deutschland, Frankreich und auf Ebene der EU war jeweils die Angst vor den Wahlerfolgen der Rechtspopulisten. Für AfD-Wähler sind das ermutigende Zeichen, für die Stabilität des Landes dagegen eher nicht. Denn AfD-Wähler sehen so, dass ihre Stimmen eben nicht einfach als Proteststimmen verloren sind, wie die etablierte Politik ihnen oft einzureden versucht. Im Gegenteil: AfD-Stimmen verändern tatsächlich die Politik – die der demokratischen Parteien. 

Was man dem Aufstieg der Rechten entgegensetzen kann

Wenn man wissen will, was man dem scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg der Rechten entgegensetzen kann, bieten sich zwei sehr unterschiedliche Reiseziele an – Nordhausen in Thüringen, und Warschau, die Hauptstadt Polens. 

Nachdem im thüringischen Landkreis Sonneberg Ende Juni zum ersten Mal ein AfD-Mann zum Landrat gewählt wurde und im Dezember ein Parteiloser für die AfD zum Oberbürgermeister von Pirna, sehen sich die Rechten schon im großen Umgang in die Rathäuser Ostdeutschlands einziehen. Dass es auch anders geht, zeigt der Fall Nordhausen. Dort hatte Oberbürgermeister Kai Buchmann in ersten Wahlgang gerade mal 24 Prozent geholt, AfD-Kandidat Jörg Prophet war mit 42 Prozent davongezogen. 

Das Ergebnis wirkte offenbar wie ein Schock für die Bürger von Nordhausen. Ein Bündnis gesellschaftlicher Gruppen von Vereinen bis zu Künstlern drehte die Stimmung bis zur Stichwahl Ende September. Auch, dass sich ein Historiker daran machte, „den vermeintlichen Biedermann Prophet zu entlarven und anhand früherer Äußerungen die Nähe des Kandidaten zu Höcke und dessen rechtsextremer Linie aufzudecken“, half, wie unsere Zeitung schrieb.

Die AfD hat es schwer, wenn die Gesellschaft zusammenrückt

Die lokale Angelegenheit lässt zumindest zwei vorsichtige Schlüsse für das größere Bild zu: Wenn die demokratischen Parteien und Kandidaten ihren Zoff untereinander beenden, wenn die sogenannte Gesellschaft zusammenrückt und Gegenkräfte aktiviert, dann hat es die AfD schwer. Die Bereitschaft zum politischen Kompromiss, über Parteigrenzen hinweg, ist das beste Rezept gegen Rechtsaußen. 

Und: Die Bürgerinnen und Bürger wollen mit ihrer Stimme für die AfD Signale senden, ausgewiesen Rechtsradikale an der Macht wollen sie dagegen eher nicht. Oder, wie es die Zeit einmal schrieb: Die Bürger wählen Leute, die rechts reden, nicht die, die rechts handeln. 

Sieg gegen Rechts: Donald Tusk setzte sich bei der Wahl in Polen durch.
Foto: Michal Dyjuk, dpa

Auch wenn sich das nicht verallgemeinern lässt, mit Blick auf Polen stimmt die These. Dort gelang es dem früheren Ministerpräsidenten und ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, in sein altes Amt zurückzukehren. Die erzkonservative PiS-Regierung, die über acht lange Jahre den Rechtsstaat ausgehöhlt und Grundwerte der EU verletzt hatte, unterlag Tusks Koalition. Für Europa kann das eine Zeitenwende sein, eine kleine jedenfalls. Sicher, mit Tusk meldet sich kein naiver Europafreund zurück. Die Polen haben wie die Menschen in vielen anderen Ländern ihre Probleme mit der EU, der überbordenden, ungezügelt auf die Mitgliedstaaten losgelassenen Bürokratie, der seit Jahren demonstrierten Unfähigkeit, die Migration wirkungsvoll zu steuern. Die Fundamentalopposition der PiS aber, diesen brachialen Konfrontationskurs, der das Land in unmittelbarer Nachbarschaft Weißrusslands und Russlands auch inhaltlich an den Rand der Gemeinschaft verortete, all dies lehnen auch die Polen nun mehrheitlich ab. 

Viele rechtspopuläre Parteien reagieren übrigens seit geraumer Zeit auf die Erkenntnis, dass es der Wähler mit Blick auf Europa nicht ganz so radikal mag. Forderungen nach einem Austritt aus der EU erheben im Gegensatz zu früher derzeit weder Marine Le Pens Rassemblement National noch die AfD. In deren Programm zur Europawahl finden sich weder die Forderung nach einem Austritt Deutschlands noch, wie noch in vorbereitenden Texten, nach einer „geordneten Auflösung der EU“. 

Der erste Testfall 2024 werden die Europawahlen im Juni

Und, nach alledem, wie ist nun der Ausblick auf 2024? Nochmal nachgefragt bei Wahlforscher Jung. „Die Zersplitterung des deutschen Parteiensystems ist eine schlechte Nachricht, auch wenn sie die Normalität in vielen Nachbarländern abbildet“, sagt er. Der erste Testfall werden die Europawahlen im Juni. Hier droht eine Art perfect storm, wenn man Jung glauben darf. Wähler, die die etablierten Parteien satthaben, gehen zu einer Wahl, der sie – zu Unrecht – traditionsgemäß nicht allzu große Bedeutung beimessen. Das mögliche Ergebnis liegt nahe: „Viele Wähler werden versucht sein, neue Parteien aus ihrer Sicht völlig unverbindlich auszutesten“, so Jung. 

Auch Manfred Weber testet, der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, zu der auch CDU und CSU gehören. Weber versucht schon länger, den erwarteten Rechtsruck im Europaparlament quasi vorwegzunehmen. Webers Kalkül: Schon jetzt stellen ausgesprochen rechtsstehende Parteien im europäischen Parlament rund 22 Prozent der 751 Abgeordneten. Bevor sich gemäßigte Rechte und extreme Rechte nach der nächsten Wahl verbünden, versucht er die, die noch zu gewinnen sind, lieber selbst einzubinden. Seit Monaten lotet er daher Bündnisse mit rechten Bewegungen aus, etwa mit Giorgia Meloni aus Italien. Das hat ihm schon den Ärger von CSU-Chef Markus Söder und CDU-Mann Friedrich Merz eingebracht. Doch im von deutschen Medien selten gründlich durchleuchteten europäischen Abseits macht Weber unbeirrt weiter mit seinem Projekt Mitte-Rechts-Allianz. 

Auf Deutschland lässt sich das, zum Glück, nicht übertragen, noch nicht jedenfalls. „Die CDU würde ihre Seele verkaufen, wenn sie mit dieser Partei zusammenarbeiten würde“, sagte Friedrich Merz Ende September in Augsburg über die AfD. „Das sind Leute, die sich nicht klar und deutlich vom Nationalsozialismus distanzieren, Leute, die Europa abschaffen wollen, Leute, die mit Putin gemeinsame Sache machen wollen.“ Gemeinsame Politik? „Unvorstellbar!“ Die markigen Worte übertünchen freilich nur, dass sich CDU und AfD nicht nur in den Kommunen, sondern auch in Landtagen nicht groß um die Worte ihres Chefs scheren und punktuell sehr wohl gemeinsame Sache machen. Die Abstimmung über die Senkung der Grunderwerbssteuer in Thüringen im September, die CDU und AfD gemeinsam durchsetzten, ist nur ein Beispiel dafür.

Ein Verbotsverfahren gegen die AfD vor dem Verfassungsgericht

Marco Wanderwitz, Angela Merkels einstiger Mann für den Osten, bringt eine weitere Variante ins Spiel. Er will ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht anstrengen, und sammelt die dafür nötigen Mitstreiter im Bundestag. Mit Mitteln der Politik allein, so sieht es der Sachse Wanderwitz, lässt sich die AfD zumindest im Osten Deutschlands nicht mehr kleinkriegen. „Die Mehrzahl der AfD-Wähler im Osten haben leider eine gefestigt rechtsradikale Gesinnung und sind für die Demokratie nicht mehr zu gewinnen“, sagt er. Der geschickte Einsatz sozialer Medien wie Tiktok und die inzwischen angesichts der Wahlerfolge zunehmend üppig sprudelnden Gelder der staatlichen Parteienfinanzierung tun ein Übriges dafür, dass sich die AfD im politischen System festgesetzt hat. 

Dass sich die Ampel noch einmal fängt, darauf mag derzeit kaum jemand wetten. Die Frage ist nur, ob die beißend scharfe Opposition, die Friedrich Merz anführt, die richtige Antwort darauf ist – oder ob der so programmierte, abschreckende Dauerstreit der etablierten Parteien nicht noch weiterer Treibstoff für Rechtsradikale ist. Horst Seehofer, der ehemalige bayerische Ministerpräsident, plädiert für mehr Zusammenarbeit der etablierten Parteien. Seehofer denkt dabei nicht an einen vorzeitigen Regierungswechsel oder eine formale große Koalition. Aber er findet, dass sich Demokraten in schwieriger Lage helfen sollten. „Das Erstarken der AfD ist eine Antwort auf die Schwäche der Demokraten“, sagt er. Wenn die Politik das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen wolle, müssten nun alle dabei mithelfen, schwierige Vorhaben wie den Haushalt umzusetzen. „Das gehört zur staatspolitischen Verantwortung.“ 

Zusammenarbeit statt Zoff, die Sorgen der Menschen ernst nehmen, handwerklich gute Regierungsarbeit abliefern – all das gehört also in den großen Werkzeugkasten gegen Rechtsaußen. Wahlsieger Buchmann aus dem thüringischen Nordhausen beschreibt sein Erfolgsrezept gegen die AfD im Gespräch mit unserer Redaktion übrigens so: „Mal hinschauen, was die Leute bewegt. Und dann nicht nur reden, sondern auch mal den Nagel in die Wand kloppen.“ 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

04.01.2024

Dass die AfD so stark geworden ist, liegt zum einen am ständigen Streit in der Ampel zwischen den Grünen und der FDP, die sich als
eigentliche Opposition in der eigenen Regierung versteht. Zum anderen daran, dass Scholz als Kanzler nicht imstande ist, diesem Streit, der die gesamte Regierung lahmlegt, beizukommen. Deshalb sollte die SPD den zögerlichen Scholz als Kanzler austauschen gegen Pistorius, der offenbar auch beim Volk besser ankommt wie Beliebtheitsumfragen zeigen. Der AfD aber beizukommen, wird
immer schwieriger, weil immer mehr Menschen in Deutschland der AfD, die wie der Wolf im Schafspelz auftritt, anheim fallen.
In der Tat geht es aber vielen Menschen, vor allem im Osten, materiell so schlecht, dass sie den Scharlatanen der AfD anheimfallen.
Und in der Tat hat sich in Deutschland die Kluft zwischen den Arm und Reich immer mehr vergrößert und sowohl sozialdemokra-
tische als auch Unionskanzler waren nicht imstande, diese Ungerechtigkeit anzugehen. Nur einer Koalition aus Union, SPD und
Grünen wäre mehr soziale Gerechtigkeit zuzutrauen, ohne die FDP, die als reine Klientelpartei keine Empathie für die Armen hat.

04.01.2024

Anette S.31.12. u. Peter H.,30.12., Georg Kr.,30.12.u.31.12.,
Aufgrund Ihrer beiden geschichtsträchtigen, intellektuellen Beiträge ziehe ich meinen Beitrag ziehe ich meinen naiven Beitrag vom
31.12. zurück, denn ich sehe ein, dass Aufgeben vor den Rechtsradikalen der falsche Weg wäre.
Nicola L: Auch von Hass geprägte Rechtsradikale muss eine Demokratie aushalten. Was Sie am 31.12. hier geschrieben haben, ist
sachlich falsch und dem Geist der AfD entsprungen. Gnade uns allen, wenn die AfD mit an die Macht kommt in Deutschland !

01.01.2024

Markus Söder hat recht, wenn er fordert, die ganze AfD, nicht nur die bisherigen 3 in den Ostbundesländern, als rechtsextremen Ver-
dachtsfall einzustufen. Man sollte aber nicht immer nur die AfD in den Mittelpunkt von Diskussionen stellen, sondern auch die FDP,
die Lindner zur reinen Klientelpartei für Reiche gemacht hat. Kleinverdiener und Kleinrentner spielen bei der FDP keine Rolle ebenso
eine zukunftsträchtige Umweltpolitk. Diesbezüglich sind Parallelen zur AfD unverkennbar. Im Gegensatz zur AfD stellt die FDP aber
keine Gefahr für Deutschland dar. Diese Gefahr durch die AfD sieht auch der Ostbeauftragte der CDU, Marko Wanderwitz, der die
AfD verbieten will, um sie wenigstens bis zur Wahl 2025 zu zerschlagen und dadurch einen Neuaufbau unter neuem Namen zu
verzögern.

01.01.2024

Wir alle Nicht-Rechtsradikalen und unsere Kinder und Kindeskinder müssen berechtigter Weise Angst haben vor der AfD, die jetzt
noch als Wolf im Schafspelz daherkommt. Wacht auf und wehret den Anfängen, dass nicht passiert, wie die Nazis die Weimarer
Republik zerstört haben mit der Folge von 6 Millionen ermordeten Juden und Hunderttausende geopferten deutschen Soldaten.

31.12.2023

Die aktuelle Lage und teilweise die Gründe für den Aufstieg der Rechtspopulisten werden in dem Artikel recht gut dargestellt.
Was ich noch vermisse, ist die Tatsache, dass es immer schon einen Bodensatz von Rechtsnationalen in D und anderswo gab.
Nur haben die Wahlalternativen gefehlt. Da hat man halt CDU/CSU gewählt. Die NPD, die gerade im Osten schon lange vor der AfD ziemlich stark war und manche Dörfer unter ihre Fittiche genommen hat, ist so gut wie verschwunden bzw. aufgegangen in der AfD. Im Westen waren zeitweise die Republikaner ziemlich stark (in Augsburg-Oberhausen bei einer EU-Wahl ca. 20 %).

Jetzt sehen diese Wähler in der AfD wieder mal ihre große Chance, da sie ja schon ziemlich weit vorgedrungen sind. Es sind eben nicht überwiegend nur Protestwähler, sondern eben Leute, die AfD wählen wegen ihrer rechtsnationalen Ausrichtung und nicht trotz.
Das haben jetzt viele Umfragen und Studien schon erhellt.
Das ist ein langsamer Prozess in den letzten Jahren, nicht erst seit der jetzigen Regierung, die im übrigen gar nicht so einen schlechten Job macht angesichts der vielen Krisen und Herausforderungen von Beginn an (für die sie meistens gar nicht verantwortlich ist). Es liegt auch an der ständigen Panikmache in den Medien und der nicht immer konstruktiven Kritik der Opposition, die es mit Sicherheit auch nicht besser meistern könnten. Diese Wut auf Rot/Grün ist kaum mehr nachvollziehbar.

Uns geht es doch trotz allem noch recht gut in diesem Land. Jedenfalls der Mehrheit. Das sollte man nicht vergessen in diesen Zeiten wo viele Menschen kein Dach mehr über dem Kopf haben, hungern und frieren müssen. Gejammert wird in Deutschland schon immer auf hohem Niveau und die "German Angst" bewahrheitet sich halt leider immer wieder.

Ja, Zusammenstehen ist jetzt ganz wichtig! Von mir aus auch wieder eine Große Koalition.
Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass ich mal froh sein werde, wenn hier jemand CSU wählt anstatt AfD.

31.12.2023

Annette S., dem ist nichts hinzuzufügen. :)
Außer vielleicht der Hinweis, dass sich die Leute früher geschämt oder nicht getraut haben, ihre rechtsnationale und antidemokratische Gesinnung offen zu zeigen. Heute ist das anders, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis verblasst in unserer Gesellschaft und die braunen Ratten kriechen wieder aus ihren Löchern.
Geradezu dreist ist, wie sie sich als die wahren Demokraten gerieren. Die Denker der neuen Rechten im Hintergrund drehen die Argumente einfach um und stellen sich als verfolgte Minderheit und wahre Opposition dar, die im Widerstand gegen die "Eliten" den angeblichen Volkswillen verkörpern. Das verfängt in bildungsschwachen Schichten und insbesondere im Osten offenbar.

31.12.2023

>> Nur haben die Wahlalternativen gefehlt. <<

Ja das stimmt. Ich finde es aber demokratischer, wenn alle Bürger ein Angebot bekommen, mit dem sie sich in den Parlamenten repräsentieren lassen können. Und dass man nicht einzelne politische Richtungen, die nunmal auch da sind, künstlich durch zweifelhafte Methoden unterdrückt.

31.12.2023

@ Wolfgang L.:
>> , dass sich die Leute früher geschämt oder nicht getraut haben, ihre rechtsnationale und antidemokratische Gesinnung offen zu zeigen <<

Das stimmt nicht. Es ist umgekehrt, es wird einfach viel mehr Menschen eine solche Gesinnung zugeschrieben. Weil man sich nicht mit ihren Argumenten auseinandersetzen will. Mich hat das früher echt generft, wenn mich jemand als Nazi und Rassistin bezeichnet hat. Aber weil ich im Gegensatz zu denen weiß, dass in Wirklichkeit echte Nazis alle tot sind und es keine Menschenrassen gibt, kann ich inzwischen drüber lächeln, wenn mich jemand mit solchen Begriffen nur beleidigen und abwerten will.

31.12.2023

Da muß ich Christina M. in Teilen recht geben. Früher ist man mit dem ganzen Komplex des Nationalsozialismus offener und direkter ungegangen. Man mußte nicht jedes Wort auf die Waagschale legen. Man konnte auch mal lockerere Bemerkungen machen, die dann nach wenigen Minuten im Nirvana verschwanden. Gilt übrigens nicht nur für den Nationalsozialismus. Früher wear die Kommunikation eben eine andere. Und wenn man noch Personen aus seinem Jahrgang +/- 10 Jahre trifft, dann legt man nicht jedes Wort auf besagte Schale - und gut ists.-

31.12.2023

So ist es @Wolfgang B.
Gleiche gesinnen sich gerne zu Ihresgleichen.
Da braucht´s gar keinen VHS-Kurs dafür. Das klappt ganz von selbst.

31.12.2023

Die Attacken und der Hass von Union und AfD gegen die Scholz-Regierung ist, unterstützt durch ihre starken Umfragewerte, wird
immer größer. Dies spaltet den Zusammenhalt in Deutschland. Deshalb wäre es vielleicht besser, wenn die beiden geliebten Parteien
CDU/CSU und AfD vom Wähler den Auftrag erhalten würden zu regieren. Dann würden wir sehen, ob Merz, Söder und Weidel und
Chrupalla alles besser machen würden als Rot-Grün. Die Anhängerschaft von Union und AfD jedenfalls wäre zufrieden und würde
vielleicht aufhören mit ihrem Hass gegen Rot-Grün.

31.12.2023

@Willi D. Bitte keine Experimente! Das könnte ins Auge gehen. Und garantiert wären sie nicht zufrieden, weil Union und AfD eben überhaupt keine Alternativen oder praktikable Lösungsvorschläge bieten. Da würden sich manche, insbesondere sozial Schwache aber umschauen, vor allem im Osten.

31.12.2023

Antidemokraten zu wählen wäre so ziemlich das Dümmste was sich Demokraten leisten könnten.
Den Höckes, Weidels, Chrupallas und allen Figuren der etablierten Rechten, die im Windschatten der Neonazis surfen gehört schon längst ordentlich der Marsch geblasen. Wie man vernehmen kann scheint auch die Wirtschaft endlich aufzuwachen.

Allen Demokraten zu empfehlen ist Urban Priols Jahresrückblick und Augenöffner "TILT 2023" gestern Abend auf 3sat.

31.12.2023

habe ich natürlich gesehen Georg Kr. standing ovations gab es, aber hier bei den Foristen, wird eher den Grünen der Marsch geblasen, oder den Roten, kann mich aber auch täuschen

31.12.2023

@Gisela G.,
besser noch gesagt: "Der Marsch geblasen zur (nicht waidgerechten) Jagd auf die links-grün versifften Radikalen".
Na dann, guten Rutsch :-)))

30.12.2023

Alle, die immer wieder tönen, Mann/Frau müsse die AfD nur machen lassen. Dann würde Mann/Frau schon sehen, ob die Blaubraunen damit klar kämen und welche Ergebnisse ihre Politik zeitigt. Genau das war einer der Kardinalfehler in der Weimarer Republik: Mann/Frau hat die Deomkratiefeinde und Faschisten sprich die Nationalsozialisten auf diese Weise "enttarnen" wollen. Das Ende ist bekannt. Auch wenn die Weimarer Verfasung nicht gleichzusetzen ist mit der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland: Innerhalb von ziemlich genau drei Monaten war es Hitler nach seiner Ernennung als Reichskanzler gelungen, aus einer Republik eine rassistische Diktatur zu formen - auf legalem Weg. Weshalb Fehler ein zweites Mal machen? Warum eine Partei unterstützen, die in drei Bundesländern als verfassungsfeindlich gilt, deren Jugendorganisation bekanntermaßen rechtsextremistisch ist und deren "Fans" nur eines wollen: einen Systemwechsel samt Wiederaufleben völkischen Gedankens, dazu Abgrenzung, Intoleranz und gesellschaftspolitischen Rückschritt. So unvernünftig dürfte keiner sein wollen.

31.12.2023

Wir leben nicht in der Weimarer Verfassung und Ihr Nazi Vergleich entbehrt jeder Grundlage. Ich sehe aber die Gefahr von anhaltenden Verfassungsbrüchen und Aushöhlung der Parteien und Verfassungsorgane. Durch die Bildung einer All-Parteien-Koalition gegen die AfD, und die Bildung einer Einheitspartei, sind plötzlich alle Verfassungsorgane wie Justiz, Regierung und Parlament in einer Hand. Die hatten wir schon mal im Osten und nannte sich SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands).

Parteien müssen unterscheidbar und wählbar sein, sonst leben wir in keiner Demokratie mehr. Dann sagen Sie doch offen, dass sie keine Demokratie mehr haben wollen!

30.12.2023

Wer unter und mit Merkel nicht gemerkt hat was alles falsch läuft, merkt dies jetzt auch nicht, bis es zu spät ist.

30.12.2023

Je stärker die derzeitige Ampelkoalition den Draht zu eigenen Bürgern und deren Probleme verliert, umso stärker wird die AFD. In Berlin wird seit einiger Zeit mehr koalitionsintern um Kompromisse bei divergierenden Meinungen gerungen und die jeweilige eigene Klientel zu bedienen als für das Wohlergehen des Landes und seiner Bürger zu sorgen. Migration, Klima, Ukraine, Inflation sind die Kernpunkte für die die Koalition keine schlüssigen und vom Bürger nachvollziehbaren Vorlagen und Entscheidungen liefert- alles ist nur Kompromiss mit nur geringen Erfolgsaussichten. Bestes Beispiel das verkorkste Heizungsgesetz - statt Aufbruch zu neuen Technologien- gibt es für 2023 ein Rekordergebnis für die Installation von Gasheizungen nachdem der Einbau ab 2024 verboten werden soll; nun haben die Betroffenen erst Mal 30 Jahre Ruhe vor drohenden weiteren Auflagen.

30.12.2023

da haben sie vollkommen recht , je mehr die Politicker schlechte bürgerunfreundlich Politik machen wenden sie sich den Braunen Volksvertretern zu , aber weil die jetzige Regierung an ihren Fleischtöpfen klebt werden sie nicht nach die Meinung der Bürger Fragen , und vor allem nicht die Kriminellen ausweisen und natürlich auch nicht ausweisen

30.12.2023

@Andreas B. stimmt diesbezüglich nicht was Sie schreiben, in politischen Talkshows sind AFD Politiker inzwischen vertreten, können Sie googeln

30.12.2023

Man muss dabei auch an Teile der Presse denken, die immerzu wieder dementieren und schlecht reden, hüben wie drüben. Ein bisschen mehr Wahrheit und Aufrichtigkeit müsste es auf Seiten der Pressevertreter schonauch geben

30.12.2023

in einer immer komplexer werdenden Welt, gibt es bei der AFD einfache Antworten, und anscheinend wollen das deren Wähler
hier nur ein Beispiel unter vielen
"Klimaschutz ist dringend nötig. Aber er wird als Ideologieprojekt diffamiert, an dessen Ende vermeintlich eine Klimadiktatur steht. Die Grünen werden als "Verbotspartei" gezeichnet, die "das Volk" bewusst schädigen wolle – und dieses Narrativ wird nicht nur für die Partei selbst angewandt, sondern auf alle ausgedehnt, die sich für mehr Klima- und Umweltschutz aussprechen. Aus dem Gesetz einer Drei-Parteien-Koalition wurde innerhalb kürzester Zeit "Habecks Heizungshammer". Das Gesetz soll den Vorrang erneuerbarer Energien beim Einbau neuer Heizungen festschreiben – doch den Menschen wurde bewusst suggeriert, dass ihnen ab 2024 verboten werde, ihre Gas- oder Ölheizungen weiterzubetreiben"
den ganzen Artikel findet man unter
https://www.zeit.de/wissen/2023-08/afd-klimakrise-umfrage-erfolg-janine-patz

30.12.2023

Hervorragend zusammengefasst. Genau so ist es

30.12.2023

Ihr habt ein Problem mit der AFD? Dann macht einfach wieder Politik für das Volk oder wie man auch sagt, schaut dem Volk aufs Maul, dann ist der Spuk vorbei, doch die sogenannte Ampel plus CDU CSU weigert sich warum auch immer ergo weitere Verarmung der ohnehin schon wirtschaftlich Schwachen und daraus eine immer stärker werdende AFD!

30.12.2023

Rechtspopulisten gewinnen an Zuspruch, weil Linkspopulisten an der Macht blind den Karren in den Dreck fahren, sich mit konservativen und rechten Argumenten sachlich nicht auseinander setzen, sondern pauschal alles was nicht der Grün/Linken Religion entspricht als rechtsradikal diffamieren, um im gleichen Trott es den Lemmingen gleichzutun. Das wollen he Wähler nicht. Hinzukommt die Arroganz gegenüber den Wählern.

30.12.2023

>>Rechtspopulisten gewinnen an Zuspruch, weil Linkspopulisten an der Macht blind den Karren in den Dreck fahren, sich mit konservativen und rechten Argumenten sachlich nicht auseinander setzen, sondern pauschal alles was nicht der Grün/Linken Religion entspricht als rechtsradikal diffamieren, um im gleichen Trott es den Lemmingen gleichzutun. <<

Von welchen konservativen und rechten Argumenten schreiben Sie, Andreas B.? Weder die CSU, noch die CDU, ganz zu schweigen von der AfD, haben bis zur Stunde umsetzbare Vorschläge in den politischen Gremien eingebracht. "Die Ampel kann es nicht" ist schon ein sehr dürftiges "Argument", wenn man selber auch nichts außer Populismus zu bieten hat. Die Diskussionen über die Ampel bewegen sich auf einem Niveau, das mit der eigentlichen Politik nichts mehr zu tun hat. Vermutlich glauben manche Leute auch, sie könnten genauso Kapitän, weil der Silbereisen im Traumschiff ja zeigt, wie einfach der Job ist. Genauso wird dann hier getan, als ob es ja alles ganz einfach wäre mit der Politik. Spätestens dann, wenn solche Leute selbst in der Verantwortung stehen, würden sie begreifen, wie viel Wert ihre "einfachen" Lösungen wirklich haben.

30.12.2023

Walter K.

Es fängt schon an, AFD Politiker nicht in Talkshows einzuladen in denen aber über diese diskutiert wird. Schwache Leistung.

Es geht weiter damit pauschal gemeinsame Entscheidungen in Bundes und Landtag vorab zu verweigern, wenn die AFD beteiligt ist, ohne zwischen richtigen und falschen Eingaben zu unterscheiden.

Und letztlich um jemanden zu enttarnen, muss man mit diesem auch bin eine sachliche (!) Diskussion gehen. Dazu gehört der Meinungsaustausch und die Prüfung anhand von Fakten.

Demverweigert man sich total.

Aber was will man von einer Politik erwarten, in der es Applaus für ein"Bätschi" gibt, in der Unternehmen nicht insolvent sein sollen, auch wenn sie mangels Masse schließen sollen, in der Strom aus bestimmter Produktion die Leitungen verstopft. Lächerlich.

30.12.2023

So schaut's aus, sehr gut! Klar benannt wo das Problem liegt!

30.12.2023

In wenigen Sätzen haben Sie das Wesentliche gut dargelegt. Die links-grüne Politik ist im Grunde nichts anderes als eine ideologische Religion, die alles diffamiert und verdammt, was ihr widerspricht. Daher entspringt auch der infantile Versuch, die AfD praktisch und semantisch aus der Gesellschaft auszuschließen. Die AfD wird mit religiösem Eifer bekämpft, auch wenn dies einer aufgeklärten Demokratie widerspricht.

30.12.2023

Werner H., Verfassungsfeinde und Antidemokraten werden in unserer politischen Landschaft nie einen Platz auf dem Spielfeld haben. Und die Machtergreifung durch die Hintertür wie in der Weimarer Republik wird nicht noch einmal gelingen.

30.12.2023

"Verfassungsfeinde und Antidemokraten werden in unserer politischen Landschaft nie einen Platz auf dem Spielfeld haben."

Sie können nur die Ampelregierung meinen, die Verfassungsbrüche am Fließband produziert.

30.12.2023

Nicola L., Sie sind mit Ihren Verdrehungen und Halbwahrheiten eine typische Vertreterin dieser Antidemokraten. Ein Demokrat verstößt vielleicht einmal gegen die Verfassung, er respektiert aber die Verfassungsorgane, ein Antidemokrat tut genau das nicht.

30.12.2023

Verfassungsbrüche "am laufenden Band" - dann nennen Sie doch mal die ersten 100. :))) Die Verfassung/das Grundgesetz ist ein Gesetz wie jedes andere - nur, daß es über allen anderen steht. Auch Politiker sind nicht davor gefeit Gesetze zu übertreten, i.d.R. unabsichtlich. Nicht jeder plant das bewusst, wie Verteidigungsminister i.R. Jung. Allerdings sollte sich dies bei Bundespolitikern in sehr engem Rahmen bewegen. Verstöße gegen die wichtigsten Grundsätze unserer Republik, Art. 1 und Art. 2 GG sind nicht duldbar und müssten eine sofortige Entlassung zur Folge haben.

31.12.2023

Wenn Sie die Verfassung für "ein Gesetz wie jedes andere" halten, welches man nach Belieben brechen kann, dann möchte ich wissen WER hier der Antidemokrat ist? So etwas nennt man gemeinhin kriminell, wenn man sich vorsätzlich gegen das Gesetz richtet:
Christian Haase (57, CDU)
„Die Koalition betreibt organisierten Verfassungsbruch. Sie ist aufgefordert, sich den Realitäten zu stellen. Doch halten vor allem SPD und Grüne in verantwortungsloser Art und Weise am offensichtlich unseriösen Haushaltsverfahren fest."

Wenn Sie sich schon auf Art. 1 und 2 des GG beziehen, dann sollten Sie auch wissen, dass der Rechts Ramen auf die BRD beschränkt ist. Oder wollen Sie das GG auch im Jemen, Uganda und Russland durchsetzen? Sie sollten sich mal die Präambel und Art. 146 des GG durchlesen.

30.12.2023

"Geht die politische Stabilität verloren?"
Warum immer so apokalyptisch? Es gibt eine andere "Stabilität" die einigen linken Dogmatikern nicht in ihr Weltbild passt. Der Wähler beweist regelmäßig, dass er sehr wohl seine Stimme zielgerichtet einsetzen kann, um die Politik maßgeblich zu beeinflussen. Schließlich geht alle Gewalt vom Souverän, dem Staatsvolk aus. Das nennt sich Demokratie und ist ein gewollter "Putsch und Regierungssturz".

30.12.2023

"Das nennt sich Demokratie und ist ein gewollter "Putsch und Regierungssturz".

1. Haben wir eine repräsentative Demokratie, d. h. das Volk gibt die von ihm ausgehende Gewalt für die Zeit einer Legislaturperiode an gewählte Vertreter ab.

2. Gewählt werden Parteien und keine Koalitionen, was unweigerlich zu Kompromissen führen muss. Allein-Regierungen werden immer unwahrscheinlicher - sogar in Bayern.

Demokratien sind zerbrechlich, leben vom Wechsel und inzwischen auch davon, potenzielle Zerstörer wie die AfD zu erkennen und sie sich vom Leibe zu halten.

"Der Wähler beweist regelmäßig, dass er sehr wohl seine Stimme zielgerichtet einsetzen kann, um die Politik maßgeblich zu beeinflussen."

In einem derart übertrieben föderalistisch zersplitterten Land wie die BRD wird fast ständig irgendwo gewählt - was zu sehr stark stimmungsabhängigen Ergebnissen führt, je nachdem, welche Themen gerade medial die Schlagzeilen dominieren.

Allen Abgesängen auf die Grünen zum Trotz - die Zeit arbeitet für sie und sicher nicht für die dumm-ignoranten Leugner und Verharmloser des menschenverursachten Klimawandels - der größten Herausforderung für die Menschheit seit sie diesen Planeten bevölkert.

30.12.2023

"Demokratien sind zerbrechlich, leben vom Wechsel"

Sehr richtig und Sie sollten damit nicht länger hadern, wenn Sie sich zu den Demokraten zählen wollen. Lassen Sie doch die AfD mal machen. Mal sehen wie ein MP Höcke agiert. Die Demokratie ist stark und sicher. Die einzige Gefahr geht von nicht mehr unterscheidbaren, links Grünen Parteien aus. Keine echte Alternativen und "Alternativlosigkeit" aller Merkel sind demokratiefeindlich. Sie ist der wahre Geburtshelfer der AfD. Der Wähler wehrt sich dagegen mit Erfolg.