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Foto: Alexander Kaya
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Mehrere Tausend Menschen zogen am Freitagabend bei einem "Corona-Spaziergang" durch Ulm, wie hier in der Neuen Mitte. Die Polizei machte keine Angaben zur Zahl der Teilnehmenden.

Ulm/Neu-Ulm
04.02.2022

"Corona-Spaziergang" in Ulm: Polizist wird durch Flaschenwurf verletzt

Von Michael Ruddigkeit

Plus Am Freitagabend haben mehrere Tausend Menschen in Ulm gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Ein Polizist wurde verletzt.

Lautstark sind am Freitagabend mehrere Tausend Menschen bei einem "Corona-Spaziergang" durch die Ulmer Innenstadt gezogen. Die nicht angemeldete Demonstration wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Strafanzeige. Ein Polizist wurde von einer Flasche getroffen und verletzt.

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Auf dem Münsterplatz fand eine Gegendemo mit mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Um Neu-Ulm, wo es vergangene Woche Zusammenstöße gegeben hatte und Polizisten verletzt worden waren, machten die "Spaziergänger" diesmal einen Bogen.

Polizei setzt die Maskenpflicht nicht mit Zwang durch

Kurz vor 19 Uhr versammeln sich immer mehr Menschen auf dem Münsterplatz und in der Fußgängerzone. Die Frauen und Männer stehen dicht an dicht in Gruppen. Einige tragen Maske, aber längst nicht alle. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Antikonfliktteams stehen bereit. Die Beamtinnen und Beamten fordern immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demo auf, eine FFP2-Maske aufzusetzen, was teilweise zu Diskussionen führt. Gezwungen wird niemand, auch wenn dies die Allgemeinverfügung der Stadt erlauben würde, und in Telegram-Gruppen von Querdenkern sogar von einem "Schießbefehl" die Rede war. Polizei und Stadt betonten, dass diese Aussagen jeder Grundlage entbehrten.

Als die Polizei per Lautsprecher auf die Maskenpflicht hinweist, ertönt ein gellendes Pfeifkonzert. Eine Reaktion, die sich in den nächsten zwei Stunden immer wiederholen wird: Durchsage – Pfiffe. Durchsage – Buhrufe. Es herrscht eine aufgeregte Stimmung, die Leute laufen hin und her, manche rauchen, trinken Bier, lachen.

Der Zug der "Spaziergänger" durch Ulm ist Hunderte Meter lang

Die Menschenmasse setzt sich in Bewegung, durch die Hirschstraße, Glöcklerstraße, Neue Straße. Hunderte von Metern schlängelt sich der Zug durch die Innenstadt. Trillerpfeifen, Kuhglocken und Vuvuzelas begleiten die Demonstrantinnen und Demonstranten, die immer wieder "Frieden – Freiheit", "Frieden – Freiheit" skandieren. Viele tragen Leuchten, Lichterketten oder elektronische Kerzen mit sich. Am Münsterplatz machen Flaschensammler fette Beute, nachdem sich der Zug entfernt hat, und tragen tütenweise Leergut davon. In der Neuen Straße fragt ein Jugendlicher: "Was ist das für eine Demo?"

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Tausende protestieren in Ulm gegen die Corona-Regeln
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Einmal mehr fand an diesem Freitag in Ulm eine große Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen statt. Die ersten Eindrücke.

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Einmal mehr fand an diesem Freitag in Ulm eine große Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen statt. Die ersten Eindrücke.

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Einmal mehr fand an diesem Freitag in Ulm eine große Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen statt. Die ersten Eindrücke.

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Einmal mehr fand an diesem Freitag in Ulm eine große Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen statt. Die ersten Eindrücke.

Von der Neuen Straße biegen die Demonstrierenden in die Gideon-Bacher-Straße, gehen die Bockgasse hoch zur Frauenstraße. Am Gebäude der Südwestpresse schreien einige "Lü-gen-pres-se!", "Lü-gen-pres-se!" Auf der Karlstraße dann wieder "Frieden – Freiheit", "Frieden – Freiheit". Die Menschen laufen jetzt auf der Fahrbahn, die Straße ist zeitweise komplett dicht. Über die Wengengasse geht es wieder in die Glöcklerstraße und zurück zum Münsterplatz.

Mehrere Hundert Menschen bei Gegendemo auf dem Münsterplatz

Dort haben sich inzwischen mehrere Hundert Gegendemonstranten und -demonstrantinnen versammelt. Die Gruppen werden durch Absperrungen und Polizisten mit Hunden voneinander getrennt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gegendemo halten den "Spaziergängern" und "Spaziergängerinnen" entgegen: "Eure Freiheit kostet Leben" und "Ihr seid nicht der Widerstand – lauft mit Nazis Hand in Hand" Außerdem rufen sie ihnen zu: "Maske auf!", "Maske auf!"

Gegen 21.15 Uhr lösen sich die Versammlungen auf. In Neu-Ulm stand die Polizei umsonst mit starken Kräften bereit. Dort hatten die Beamtinnen und Beamten die Wege entlang der Donau, den Petrusplatz, die Ludwigstraße und weitere Zufahrten zur Augsburger Straße abgeriegelt. Dutzende Polizeiautos säumten die Straßen. Doch der Demo-Zug kam diesmal nicht nach Neu-Ulm.

"Spaziergang": Das ist die vorläufige Bilanz der Ulmer Polizei

Die Bilanz der Ulmer Polizei: Die Beamtinnen und Beamten wiesen bereits im Vorfeld der nicht angemeldeten Versammlung etwa 200 Personen auf die Maskenpflicht hin, weitere 200 während des Aufzugs. Die Angesprochenen seien dem zunächst nachgekommen. Bei der Versammlung hätten dennoch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer keine Maske getragen.

Zwei Personen, die im Verdacht stehen, die Leitung der nicht angemeldeten Versammlung gehabt zu haben, sehen Strafanzeigen entgegen. Gegen einen weiteren Mann wird ermittelt, weil er gegen polizeiliche Maßnahmen Widerstand leistete. Vier weitere sehen ebenfalls Strafanzeigen entgegen: wegen Beleidigung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Vermummungsverbot. Ein Polizeibeamter wurde verletzt. Ein Unbekannter hatte eine Flasche geworfen und den Polizisten getroffen. Darüber hinaus ermittelt die Polizei gegen mehr als 40 Personen wegen der Verstöße gegen die Maskentragepflicht.

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