Wer die Kinderklinik nicht fordert, wird sie auch nicht bekommen

30.12.2022

Plus Die Bundesregierung plant, mehr Geld in die Kindermedizin zu stecken. Warum soll ein Teil dieses Geldes nicht auch in Nördlingen landen, fragt Martina Bachmann.

Wer schon einmal mit einem kranken Kind auf dem Rücksitz vom Ries bis nach Aalen oder Augsburg in eine Kinderklinik gerast ist, der hat kein Verständnis für die politische Debatte über eine Kinderklinik in Nördlingen. Der will schnell eine medizinische Versorgung für seinen Sohn oder seine Tochter am Stift – und nicht Vorträge über einen bayerischen Krankenhausplan. 

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Es ist die Aufgabe der Politik, die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen. Und es ist die Aufgabe von Kommunalpolitikern, an höherer Stelle auf die Belange vor Ort aufmerksam zu machen. Genau das könnten die Kreisrätinnen und Kreisräte tun, würden sie sich mehrheitlich und grundsätzlich für eine Kinderklinik am Stiftungskrankenhaus aussprechen. Deren Realisierung ist dann eine ganz andere Aufgabe, mit der der Landkreis allein sicherlich überfordert ist. 

Das hat der Koalitionsvertrag mit Nördlingen zu tun

Doch in diesem Fall lohnt sich ein Blick in den Koalitionsvertrag, genauer gesagt auf die Seite 86: Dort haben SPD, Grüne und FDP festgelegt, dass sie die Krankenhausversorgung reformieren und mehr Geld in die Kindermedizin stecken wollen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat zuletzt angekündigt, den Worten Taten folgen zu lassen. Und warum soll ein Teil dieses Geldes am Ende nicht auch in Nördlingen landen? Wer nicht danach fragt, es nicht einfordert und darum ringt, der wird es am Ende auch nicht bekommen.

Es ist an der Zeit, dass endlich mehr für die medizinische Versorgung für Kinder und Jugendlichen getan wird. Es ist schon erbärmlich genug, dass Fieberzäpfchen und Fiebersaft für die Kleinen Mangelware sind.

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