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Kurioser Dinosaurier-Fund in Bayern: Forscher entdecken Dino-Art auf Archivbildern neu

Dino-Fund

Nach 80 Jahren: Forscher aus Bayern entdecken vergessenen Dinosaurier neu

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    So könnte der neu entdeckte Dino mit dem Namen Tameryraptor markgrafi ausgesehen haben.
    So könnte der neu entdeckte Dino mit dem Namen Tameryraptor markgrafi ausgesehen haben. Foto: Joschua Knüppe / Kellermann et al.

    Mehr als 700 verschiedene Dinosaurier-Arten wurden bei Ausgrabungen auf der ganzen Welt bisher gefunden. Schätzungen zufolge lebten auf der Erde allerdings noch deutlich mehr, bislang unentdeckte Saurier. Ein Team von Wissenschaftlern hat in München nun etwas Licht ins Dunkel gebracht und auf ungewöhnliche Weise eine neue Art nachgewiesen.

    Vergessener Dino war einer der größten Fleischfresser aller Zeiten

    Gefunden wurde die neue Art nicht in Form eines Fossils unter der Erde, sondern über alte Archivaufnahmen. Das berichtet das verantwortliche dreiköpfige Forscherteam in einer Pressemitteilung. Bei dem Dinosaurier handele es sich um eine rund 95 Millionen Jahre alte Raubsaurierart aus der nordafrikanischen Kreidezeit. Mit einer Länge von zehn Metern gehöre die Art zu den größten auf Land lebenden Fleischfressern aller Zeiten.

    Erstmals gefunden worden sei ein Skelett des Tieres, das in etwa so groß war wie der bekannte Tyrannosaurus rex, bereits im Jahr 1914. Der Münchner Paläontologen Ernst Stromer von Reichenbach habe die Überreste damals im Zuge einer Expedition in Ägypten entdeckt.

    Fossil durch Luftangriff zerstört: Dino war 80 Jahre lang vergessen

    Anschließend wurde das Fossil nach München gebracht und dort in der Alten Akademie in der Innenstadt aufbewahrt. Bei einem Luftangriff der Alliierten auf München im Juli 1944 wurden das Gebäude und das Fossil allerdings zerstört. Damit geriet auch der Raubsaurier in Vergessenheit - bis jetzt.

    Im Rahmen von Recherchen stieß der Paläontologe Maximilian Kellermann, Masterstudent an der LMU München, nun auf bisher unbekannte Fotos des Original-Skeletts aus Ägypten. Gemeinsam mit seinen Kollegen Oliver Rauhut und Elena Cuesta wertete Kellermann die vergessenen Fotos aus.

    Dinosaurier wurde ursprünglich falsch zugeordnet

    „Was wir auf den Bildern sahen, hat uns alle überrascht“, berichtet Kellermann. Ursprünglich sei das Fossil von Entdecker Stromer der Gattung Carcharodontosaurus zugeordnet worden. Allerdings würde sich das verlorene Skelett deutlich von neueren Funden dieser Gattung unterscheiden. „Stromers ursprüngliche Zuordnung war somit inkorrekt. Wir identifizierten hier eine ganz andere, bisher unbekannte Raubsaurierart und gaben ihr den Namen Tameryraptor markgrafi“, sagt Kellermann.

    Kollege Oliver Rauhut vermutet nach dem Fund nun, dass die Dinosaurierfauna Nordafrikas deutlich vielfältiger sein könnte, als bisher angenommen. „Diese Arbeit zeigt, dass es sich für Paläotologen auch lohnen kann, nicht nur in der Erde, sondern auch in alten Archiven zu graben“, sagt er.

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