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Foto: Thomas Schulz, dpa
Foto: Thomas Schulz, dpa

Seit Montagnachmittag wüten zwei große Waldbrände im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns.

Mecklenburg-Vorpommern
13.06.2023

Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern: Ort evakuiert

Von Svenja Moller

Am Montagnachmittag sind in Mecklenburg-Vorpommern Waldbrände auf zwei ehemaligen Militärgeländen ausgebrochen. Ein Ort musste evakuiert werden.

Seit Montagnachmittag halten zwei große Waldbrände im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns hunderte Feuerwehrleute in Atem. Auch in der Nacht auf Dienstag waren sie im Einsatz und wässerten den Boden rund um die Feuer, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Dank Windstille ist die Lage über Nacht stabil geblieben.

Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern: Feuer auf Militärgelände

Nach Angaben der Behörden standen am späten Montagabend etwa 100 Hektar Wald auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen in Flammen. Weil das Feuer dem Ort Volzrade bedrohlich naherückte, evakuierten die Behörden am Abend die Häuser dort. Etwa 160 Menschen mussten die Nacht bei Freunden, Verwandten oder in der Turnhalle von Lübtheen verbringen.

Auch auf dem ehemaligen Militärgelände mit munitionsbelastetem Boden in der Viezer Heide bei Hagenow breitete sich ein Feuer aus. Etwa 35 Hektar standen laut den Angaben des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Flammen. In der Nacht zum Dienstag hat sich das Feuer von 35 auf 45 Hektar ausgedehnt. Dies sagte der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), am Dienstagmorgen in Lübtheen. Es kam zu Detonationen. Ein Bergepanzer der Bundeswehr soll dort am Dienstag Brandschutz-Schneisen verbreitern.

Waldbrände: Katastrophenfall für Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) ausgerufen

Für Lübtheen rief Landrat Stefan Sternberg (SPD) den Katastrophenfall aus. Er sagte, man hoffe, dass die Panzerringstraße auf dem Truppenübungsplatz als Barriere für das Feuer halte. Die 30 Kilometer lange, vegetationslose Ringstraße, die den einstigen Truppenübungsplatz in Teilen umschließt, war nach einem ersten Großbrand dort 2019 verbreitert worden.

Bereits 2019 hatte es auf dem Truppenübungsplatz bei Lübtheen den bis dahin größten Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern auf fast 1000 Hektar Fläche gegeben. Damals kämpften mehr als 3000 Feuerwehrleute fast eine Woche lang gegen das Feuer. Von diesem Brand liege noch viel totes Holz im Wald, das massiv brenne, hieß es am Montag. Die Hitze des Feuers sei größer als 2019 und dringe tiefer in den Boden ein. Es detoniere alte Munition, wo man eigentlich nichts mehr vermutet habe.

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Foto: Philipp Schulze, dpa
Foto: Philipp Schulze, dpa

Das Feuer bei Lübtheen vom niedersächsischen Hitzacker aus gesehen.

Die Lage bei Hagenow ist den Behörden zufolge verglichen mit Lübtheen relativ stabil. Doch noch sei der Brand auch dort nicht unter Kontrolle, wie ein Kreissprecher mitteilte. Wegen des starken Rauchs wurde in der Nähe des Feuers ein alleinstehendes Haus mit zwei Bewohnern evakuiert.

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Im Landkreis Ludwigslust-Parchim im Südwesten Mecklenburgs müssen Feuerwehrleute noch zwei weitere Waldbrände bekämpfen. Die Feuer brachen am Montagabend auf etwa einem Hektar Waldfläche nahe Crivitz und Dienstagfrüh in einem Waldstück auf etwa 6000 Quadratmetern nahe Boizenburg aus, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Beide Brände seien bereits unter Kontrolle. 

Waldbrände auch in anderen Regionen Deutschlands

In den vergangenen Tagen kam es auch in anderen Regionen Deutschlands zu Waldbränden. Am Montagnachmittag brach in Hessen am nordwestlich von Frankfurt gelegenen Berg Altkönig ein Feuer aus. Nach Angaben des Hochtaunuskreises gestalteten sich die Löscharbeiten wegen der Beschaffenheit des Geländes schwierig. Eine etwa vier Hektar große Waldfläche steht bei Rheinsberg in Brandenburg in Flammen. Weitgehend eingedämmt war mit Stand Montag hingegen der Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin. Am Abend ist das Feuer aber wieder aufgeflammt. Zwei Hektar sind betroffen. Dort war Ende Mai ein Feuer auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen.

Waldbrandgefahr im Nordosten Deutschlands "sehr hoch"

Seit Tagen zeigt der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes alarmierende rote bis dunkelrote Flecken auf der Deutschlandkarte. Stufe 5, also "sehr hohe Gefahr", herrscht am Dienstag vor allem im Nordosten Deutschlands. In vielen Teilen der Bundesrepublik gilt aktuell Stufe 4. In den kommenden Tagen lässt die Gefahr etwas nach. Bereits ab Mittwoch gilt im Großteil Deutschlands die Stufe 3. (mit dpa)

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