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Foto: Monika Skolimowska, dpa
Foto: Monika Skolimowska, dpa

Flagge der Bundesrepublik Deutschland.

Namensherkunft
07.09.2022

Deutschland: Warum unser Land so heißt, wie es heißt

Von Patrick Freiwah

Deutschland als Heimat, Deutschland als Nation: Woher stammt eigentlich die Bezeichnung und was bedeutet "deutsch"? Wir erklären die Namensherkunft.

Deutschland ist die Heimat von über 80 Millionen Menschen und einer der Nabelpunkte in Mitteleuropa. Doch woher bezieht die Bundesrepublik, die eine Vereinigung von 16 Bundesländern darstellt, eigentlich diese Bezeichnung?

Schließlich drängen sich neben Deutschland weitere Namen auf, welche die anderen Erdteile für unsere Wirtschafts- und Industrienation verwenden. Im Ausland wird unser Land wahlweise auch als "Germania", "Germany", oder in verschiedenen Auslegungen des Begriffs "Alemania" wahrgenommen.

Deutschland und seine Namensherkunft: Woher stammt der Begriff?

Jedoch heißt die bevölkerungsreichste Nation Europas hierzulande Deutschland und nicht Germanien oder Alemannia, die Amtssprache lautet "deutsch". Infos zur Entstehungsgeschichte:

Warum Deutschland letztlich diesen Namen hat, liegt an zahlreichen verschiedenen Stämmen, die sich vor vielen Jahrhunderten zu Völkern zusammengeschlossen haben. Die Etymologie (Herkunft eines Wortes) von „deutsch“ ermöglicht Einblicke in die Historie und gibt Aufschluss über die Abstammung.

Übereinstimmenden Berichten von Historikern zufolge ist die Namensherkunft des Begriffs "Deutsch" auf das mittelhochdeutsche Wort "diet" und das althochdeutsche Wort „diot“ zurückzuführen. Das Wort „diot“ sowie das zugehörige Adjektiv „diutisc“ bedeuten im Althochdeutschen „Volk“ und „zum Volk dazu gehörend“. Es handele sich hierbei um eine Selbstbezeichnung der früheren lokalen Ethnien. Diese Bezeichnung für die Sprache des Volkes stand damals im Gegensatz zum Lateinischen, der sprachlichen Verständigung von Gelehrten und Geistlichen.

Im Althochdeutschen wandelte sich der Begriff "theodiscus" später zu "diutsch", Niederdeutsch fand das Wort "düdesch" Anwendung – und im Hochdeutschen "teutsch", ein direkter Vorläufer der heutigen Bezeichnung "deutsch".

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843 nach Christus teilte der Vertrag von Verdun das Frankenreich in einen west- und ostfränkischen Teil, was auf der Teilung der jeweiligen Sprachgrenze basierte. Aus diesen beiden Gebieten sollten sich daraufhin die Staaten Deutschland und Frankreich entwickeln.

Deutschland könnte auch Germanien heißen, oder?

Das deutsche Volk hat germanische Vorfahren, die sich einst über ganz Europa erstreckten und in weiten Teilen der Welt angesiedelt waren. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich innerhalb der verschiedenen Stämme einerseits Dialekte, andererseits unterschiedliche Sprachen, deren gemeinsamer Ursprung heute für eine ähnliche Ausprägung sorgt. Dabei lassen sich die germanischen Sprachen übrigens unterscheiden: den nordgermanischen Sprachen der tysk mit harten Konsonanten, westgermanische Sprachen nutzen weichere Varianten (wo auf der Welt deutsch gesprochen wird und wie es dorthin kam). Die Bezeichnung Deutschland rührt Überlieferungen zufolge letztlich aus dem Sammelbegriff für ein Land, in dem sich zahlreiche Völker versammelten.

Es würde aus geschichtlichen Gründen nur bedingt Sinn machen, Deutschland als das Volk der Germanen zu bezeichnen: Diese sind nämlich nicht nur die Ahnen der Bevölkerung von Deutschland, stattdessen haben sie die Entwicklung nahezu aller mitteleuropäischen Völker beeinflusst. Manche Stämme haben sich angeblich sogar auf dem Balkan, der iberischen Halbinsel sowie in Afrika angesiedelt. Auf der ganzen Welt gilt die westgermanische Sprache Deutsch als Muttersprache für über 100 Millionen Menschen, dazu ist sie als Zweit- und Drittsprache verbreitet.

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