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Bundestagswahl 2021
26.09.2021

Dieser Wahltag im TV schreit nach Schnaps!

Ab 20.15 Uhr noch mehr Stimmengewirr: die "Berliner Runde" in ARD und ZDF.
Foto: Thomas Kierok/ZDF, dpa

Stundenlang berichten die Sender, es wird getwittert, was das Zeug hält. Die kuriosesten Szenen, die witzigsten Tweets zur Bundestagswahl: Über Ingo Zamperonis Augen und Julian Reichelts Puls.

So ein Wahltag ist ja immer auch großes Heimkino. Also Kraftriegel und ein Glas-Champagner-zum-Öffnen vorbereiten und ran an den Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertbildschirm!

RTL, angeblich auf dem Weg vom Pöbel-Bohlen- zum relevanten Politikjournalismus-Sender, sendet schon ab 12 Uhr. Und zeigt anschaulich, dass dieser Weg noch lange sein wird. „Deutschland wählt, und wir fühlen den Puls der Republik“, wird um 14.30 Uhr verkündet. Erhöhter Puls beim Moderatoren-Duo, aber noch unbedenklich.

Spätestens eine Stunde später wünscht man Katja Burkard allerdings, dass sie bald Feierabend machen darf. Sie irrt sich im bonbonpinken Kostüm durchs kunterbunte Liveprogramm, gegen 15.45 Uhr sagt sie, sie sei „nicht so ganz im Bilde“. Die Zeit vergehe für sie wie im Flug. Schön für sie, nicht jedoch für Zuschauerinnen und Zuschauer. Gut, dass um 17 Uhr Pinar Atalay und Peter Kloeppel übernehmen werden.

Claus Strunz erfindet ein neues Wort: der "Tollpatsch-Kanzler"

Bild TV ist mit seinem Studio dem Kanzleramt auf die Pelle gerückt. „So nah ist niemand dran!“, wird eingeblendet. Um 16.22 Uhr begrüßt der stellvertretende Bild-Chefredakteur Paul Ronzheimer die „Star-Moderator-Legende“ Thomas Gottschalk: „Thomas, hinter dir das Kanzleramt. Du kennst es, du warst schon mal dort ...“ Um 16.56 Uhr sagt Bild TV-Chef Claus Strunz über den Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet und dessen „Stimmzettel-Mega-Panne“ (Merkur.de): „Wir haben in wenigen Minuten möglicherweise einen Tollpatsch-Kanzler.“ Bei Bild TV plötzlich schneller Puls.

Bei Twitter sowieso. Spott über Laschet. Spiegel-Kolumnist Christian Stöcker schreibt: „Nicht mal in der Lage, korrekt zu wählen“. Auf Twitter kursiert auch wieder mal ein hübscher Poschardt-Clip. Der Nürnberger Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt erzählt im TV-Sender Welt von seinen Erlebnissen aus dem Wahl-Failed-State Berlin. Er sei an der Schlange gescheitert. „Die Schlange war so, dass ich‘s nicht geschafft habe.“ Außerdem habe er ja pünktlich im Welt-Studio sein wollen, und im Newsroom müsse er Zeitung und Digitales vorbereiten. „Ich kann einfach nur, wie so oft, als jemand, der aus Bayern kommt, (…) sagen: Dieser Senat, diese Verwaltung, diese Regierung ist ein solcher Witz.“ Poschardt, der bekennende Liberale, hat also nicht gewählt. Stürzt die FDP nun ab?

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Bild-Chef Julian Reichelt spricht von „unserer Failed-State-Mogadischu-Hauptstadt-Berlin“

17 Uhr/17.15 Uhr: Das ZDF und Das Erste steigen ein. Mit wohltuend niedrigem Puls. ARD-Zahlen-Zampano Jörg Schönenborn stellt Umfrage um Umfrage vor. Zahlen gegen Emotionen. Auch im ZDF, wo Matthias Fornoff nochmals den Wahlkampfverlauf in, natürlich, Umfragewerten Revue passieren lässt. Fornoff hat die vielleicht schönste Berufsbezeichnung von allen, die sich an diesem Wahltag im Fernsehen tummeln: „Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen, Moderator des ‚Politbarometers‘ sowie der Umfrageergebnisse der Forschungsgruppe Wahlen in den Wahlsendungen und Moderator von ‚ZDF spezial‘-Sendungen.“

Bei Bild TV ist inzwischen Bild-Chef Julian Reichelt zu sehen und redet über „Wahlbetrug“. Um 17.42 Uhr spricht er angesichts des Wahl-Chaos in Berlin von „unserer Failed-State-Mogadischu-Hauptstadt-Berlin“, die den wichtigsten Tag des Jahres verstolpert habe. Ist jemand im Studio, der ihm den Puls fühlen kann? Um 17.50 Uhr twittert Bild-Vize Ronzheimer: „Wir hätten unabhängige Wahlbeobachter zur Auszählung nach Berlin schicken sollen, wie sonst nach Venezuela oder Russland.“

Alice Weidel verliert sich „ständig in den saphirblauen Augen Ingo Zamperonis“

Kurz nach den 18 Uhr-Prognosen kommt auch schon „Deutschlands schnellste Meinung“ von Bild-Chef Reichelt: „Es ist atemberaubend“, stammelt der. Ein paar Minuten später erinnert er an das legendäre Glas Champagner, dass der einstige Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) nach den ersten Hochrechnungen einst lieber noch nicht öffnen wollte.

Und dann wirft AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel Moderator Ingo Zamperoni vor, die ARD habe ihre Partei „ausgeschlossen“. Zamperoni bleibt cool und lächelt.
Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Archivbild)

Und im Ersten so? Stellt Tina Hassel ihren Gast Alexander Dobrindt als CSU-Generalsekretär vor. „Nicht mehr“, sagt der. „Nicht mehr“, sagt Hassel. Stimmt, seit fast acht Jahren nicht mehr. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel wirft Moderator Ingo Zamperoni vor, die ARD habe ihre Partei „ausgeschlossen“. Es habe eine mediale „Wettbewerbsverzerrung“ gegeben im Wahlkampf, man habe die Grünen „nach oben gejuxt“. Ja, Jux und Tollerei! Zamperoni bleibt cool und lächelt. Laut dem Satire-Twitter-Account „Öffentlich-Rechtliche Memes“ hat sich Weidel bei ihren Attacken „ständig in den saphirblauen Augen Ingo Zamperonis“ verloren. Gar nicht lustig: Es wird bereits an Verschwörungserzählungen gestrickt.

Der Cartoonist Ralph Rute twittert um 18.03 Uhr: „Schnaps, bitte!“ Hat man sich da verhört? Nein, wirklich: Ab 18.20 Uhr loben Bild-Reichelt und Bild-Strunz die SPD.

Der Wahlabend ist noch jung, doch er könnte manch einer und einem schnell entgleiten: Zeit-Journalist Yassin Musharbash hat diese Idee: „Trinkspiel für Wahnsinnige: Jedes Mal, wenn bei ARD oder ZDF ‚langer Abend‘ gesagt wird, ein Schnaps“, twittert er. Bitte nich!

„Es wird ein langer Abend“, sagt Armin Laschet. Bitte nich!

18.50 Uhr. Wer sich auf Musharbashs Trinkspiel eingelassen hat, ist jetzt betrunken. 18.52 Uhr: „Es wird ein langer Abend“, sagt Armin Laschet. Bitte nich! Danach Statement-Gewirr auf allen Kanälen. Um 20.15 Uhr beginnt die „Berliner Runde“ in ARD und ZDF, und noch mehr Stimmen-Gewirr. Der Satz des immer noch jungen Abends kommt von CSU-Ministerpräsident Markus Söder: "Ich glaube sogar, historisch gesehen bin ich einer der freundlicheren CSU-Vorsitzenden." Nachsatz: "Zumindest, was unser gemeinsames Verhältnis mit der CDU betrifft." Großes Heimkino!

Dieser Wahltag schreibt Geschichte. Und Geschichten. Eine der schönsten gleich am Morgen: die von Käpt’n Blaubär in „Die Sendung mit der Maus“ im Ersten darüber, wie die Briefwale zu Blauwalen wurden.

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