Grüne fordern auch EU zur Freigabe von Impf-Patenten auf
Exklusiv Jamila Schäfer sagt: "In Indien, Brasilien und Peru sterben jeden Tag Menschen an Covid-19, auch weil die dringend benötigten Impfstoffe fehlen."
Nach dem Vorstoß von US-Präsident Joe Biden, die Patente für die Corona-Impfstoffe offenzulegen, fordern die Grünen die EU und Deutschland auf, dem Beispiel zu folgen. "Joe Biden hat den Anfang gemacht. Jetzt müssen sich die Bundesregierung und die EU-Kommission auf der nächsten Sitzung der Welthandelsorganisation hinter die Schwellen- und Entwicklungsländer stellen und die Patente für Diagnostika, Medikamente und weitere Covid-19 Technologien aussetzen", sagt Jamila Schäfer, stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei, unserer Redaktion.
Künstliche Verknappung von Corona-Impfstoffen
Das sei vor allem mit Blick auf die Länder dringend nötig, die die Liste der Covid-Toten anführen. "In Indien, Brasilien und Peru sterben jeden Tag Menschen an Covid-19, auch weil die dringend benötigten Impfstoffe fehlen", sagt Schäfer. Die Schuld dafür sieht sie auch bei den Industrieländern. "Durch die künstliche Verknappung und Einschränkung des Wissens zur Pandemiebekämpfung werden die Produktionskapazitäten für Impfstoffe, Arzneimittel und Technologien gegen Covid-19 weltweit nicht effizient und flächendeckend genutzt."
Lesen Sie hierzu auch das Pro und Contra zur Freigabe der Impfpatente:
Die Diskussion ist geschlossen.
@Georg Kr.: Biden kommt jetzt damit, da er sein Land gut versorgt hat. Gegen Hoerrs Entdeckung ist nichts zu sagen, allerdings hat dann auch die Uni die Weiterentwicklung übernommen? Es waren die Herren Hopp und Gates die in die beiden Firmen investiert haben und das, bevor es staatliche Zuschüsse gab. Es hat sich hier niemand gegen die weltweite Problematik einer Pandemie geäußert.
Und damit bleibt es bei dem Gesagten und nichts ging daneben!
"Es hat sich hier niemand gegen die weltweite Problematik einer Pandemie geäußert."
Aber gegen die neben Biden auch von den Grünen aus guten Gründen befürwortete Aussetzung der Patente - oder wie würden Sie den Beitrag von Andreas B. interpretieren? Wie ich die Investoren Gates und Hopp einschätze, hätten die auch nichts dagegen, wenn dadurch ärmere Länder schneller und besser an Impfstoff kommen könnten.
Und damit bleibt es dabei - deshalb den Grünen eine Nähe zum Kommunismus und einer DDR 4.0 anzudichten, ist nicht nur daneben, sondern dämlich!
"Unter der Bedingung wird kein Pharma Konzern mehr Milliarden Euro in Entwicklungen stecken, weil die Rentabilität durch willkürliche Entscheidungen unvorhersehbar entfallen konnte."
Die Basis für die Entwicklung von z. B. mRNA-Impfstoffen wie den von Biontech/Pfizer wurde von dem Biologie-Doktoranden Ingmar Hoerr in den Laboren der Uni Tübingen gelegt und im weiteren Verlauf mit Hunderten von Millionen Steuergeldern gefördert. So ist es sehr häufig bei bahnbrechenden Entwicklungen, die auf der Grundlagenforschung staatlicher Universitäten basieren und eben nicht auf eigenen Forschungen der Pharmakonzerne. Die jedoch anschließend mit den Ergebnissen der mit Steuergeldern finanzierten staatlichen Forschung oft genug Riesen-Profite einfahren.
"Gut gemeint ist nicht gut gemacht und damit typisch grün."
Ziemlich misslungen und daneben, dieser Versuch von Grünen-Bashing . . .
Genau wie dieser hanebüchene Schwachsinn (US-Präsident Biden ist m. W. noch nicht Mitglied der Grünen oder gar Kommunist):
"Man will auf Biegen und Brechen eine DDR 4.0 einführen."
Ich glaube, die Grüne hier versteht überhaupt nichts. Was soll denn der Quatsch mit der künstlichen Verknappung etc.? Unabhängig davon, dass sich solch ein Schritt, mit von Andreas B. beschrieben, gewaltig rächen würde, bringt die Patentfreigabe nicht das, was man sich damit erhofft. Denn Patenfreigabe heißt ja nicht automatisch, dass damit entsprechende Produktionsstätten vorhanden sind. Dieses unüberlegte Wichtigmachen der Grünen geschieht sehr oft ohne die Dinge fertig zu denken. Hauptsache man posaunt mal was raus!
"Denn Patenfreigabe heißt ja nicht automatisch, dass damit entsprechende Produktionsstätten vorhanden sind."
Im arg betroffenen Indien sind die sehr wohl und reichlich vorhanden.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht und damit typisch grün.
Unter der Bedingung wird kein Pharma Konzern mehr Milliarden Euro in Entwicklungen stecken, weil die Rentabilität durch willkürliche Entscheidungen unvorhersehbar entfallen konnte. Dann können wir zukünftig versuchen, unsere Medikamente und Impfstoffe selbst aus Zwiebeln und Kartoffeln zu kochen. Aber im nächsten Partei Programm wird dann sicher das Handauflegen durch die Grünen wohl als Standard Medikation gehyped oder das singend um einen Baum Hoppsen.
Stell Dir vor, Du gehst zur Arbeit und am Ende des Monats sagt Dein Chef Geld gibt's für Dich nicht, Du hast für die Gemeinschaft gearbeitet und das ist ausreichend.
Pfizer /Biontech dürfte sich schon die Investitionen zurück verdient haben. Was ist mit den anderen, die von Haus aus weniger pro Dosis berechnet haben, was mit denen vielen, die gerade noch in Phase 1-3 testen? Wieso sollten die weiter investieren, wenn nichts damit zu verdienen ist? Dann werden keine besseren Impfstoffe auf den Markt kommen. Zurück in die Steinzeit. Naja, der Aderlass war früher ja auch für alles gut, sogar die Blutarmut. Da sind die Leute auch reihenweise an Vorerkrankungen gestorben, nie an oder wegen des Aderlasses.
Man will auf Biegen und Brechen eine DDR 4.0 einführen.
"Man will auf Biegen und Brechen eine DDR 4.0 einführen."
Dass Präs. Biden Mitglied der Grünen und gar Kommunist ist, wäre mir neu.
Im Gegensatz zu einigen Kommentaren hier haben die Grünen und der US-Präsident jedenfalls begriffen, dass Corona nur mit weltweitem Handeln zu bezwingen ist oder gar nicht. Corona hat für jeden sichtbar aufgezeigt, dass das enorme Wohlstandsgefälle zwischen den Staaten in einer globalisierten Welt eine nachhaltige Bekämpfung derartiger Pandemien verhindert - und welch riesige Sprengkraft sich hinter dieser Tatsache verbirgt.
Die Basis für die Entwicklung der mRNA Impfstoffe wurde übrigens nicht in den Laboratorien der Pharma-Riesen entdeckt sondern in denen der staatlichen Uni Tübingen durch den Doktoranden Ingmar Hoerr. Die Pharma-Konzerne und deren Aktionäre sind allerdings nicht selten die großen Profiteure der Ergebnisse staatlich-universitärer Forschung. So auch bei den Corona-Impfstoffen.
Für Herstellung und Entwicklung dieser Impfstoffe erhielten die bislang eher kleineren Pharma-Betriebe wie BionTech od. Curevac dann massive staatliche Unterstützung.
"Gut gemeint ist nicht gut gemacht und damit typisch grün."
Dieses billige Grünen-Bashing ging diesmal also ziemlich daneben.
@Georg
Ihr Kommentar ist überraschend indifferenziert, seicht und leider auch fehlerhaft. Wir treffen von den aktuellen Vakzinen und nicht davon das irgendwann irgendwer die Grundlage hierzu erforscht hat. Wenn Sie die Wahrheit über Unfähigkeit und Populismus als Grünen Bashing bezeichnen, dann bitte sehr. Kommunisten, Sozialisten und andere Extremisten wie sogar die Rechten fühlen sich ja immer gerne als Opfer von "Bashing", wenn sie Fakten auf den Tisch kommen. Objektiv diskutieren mögen solche Leute halt nicht.
@Andreas B.
Wenn man ihren Kommentar nimmt, dann wollen Sie wohl eine DDR 5.0 ;-)
Forschung und Investitionen sind Risikos. In der freien Marktwirtschaft verdient, der das Geld, der scnheller, cleverer und sein Produkt besser vermarkten kann. Wenn jemand zu lange für seine Entwicklung braucht, geht er meistens leer aus. Und selbst wenn er der Erste war, geht er oft leer aus. Die Liste der großen Erfinder, die wichtige und bahnbrechende Erfindungen machten aber leer ausgingen ist lang. Notfalls wurden die von einem reichen Großen solange vor Gericht gezogen, bis diese aufgaben oder die Rechte des Patents dann fast abgelaufen waren.
Ein staatlich zugesicherter und risikoloser Gewinn nennt man wie schon wieder?
Übrigens bin ich Aktionär von Pharmakonzernen (ohne Corona-Impfstoffe) und ich kann mich nicht beklagen.