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Gastbeitrag
14.01.2021

Wilhelm Krull: “Umdenken und Neudenken – für eine Kultur der Kreativität”

"Die Ziele universitärer Forschung müssen sich wieder stärker auf das Gemeinwohl ausrichten", schreibt Wilhelm Krull.
Foto: dpa (Symbolbild)

Wie verändert die Pandemie das Verhältnis von Gesellschaft und Wissenschaft? Teil 9 der Serie zur Zukunft nach Corona, einer Kooperation von "The New Institute" und unserer Redaktion.

Die Corona-Pandemie hat uns auf massive Weise vor Augen geführt, wie verletzlich wir sind. Sie greift tief in unsere täglichen Abläufe ein, die bis dahin unhinterfragt als selbstverständlich galten. Unvorbereitete Regierungen und Expert(innen) standen und stehen vor einem Weg, der von fundamentaler Unsicherheit geprägt ist.

In Anbetracht dieser überaus anfälligen, ja fragilen Lebensumstände scheint es dringender denn je zu sein, unsere Konzepte und Alltagspraktiken zu überdenken und anschließend konsequent neu auszurichten. Gleichzeitig gilt es, die vielen Herausforderungen, die vor uns liegen, entschlossen anzugehen.

Wilhelm Krull ist Wissenschaftsmanager.
Foto: Jelka von Langen

Nicht nur die Corona-Pandemie ist gegenwärtig eine Gefahr

Zwischen den normativ handlungsleitenden gesellschaftlichen Prinzipien und unserem Verhalten liegt eine enorme Diskrepanz, derer wir uns noch stärker bewusst werden sollten. Gleiches gilt für die wachsende Kluft zwischen tatsächlichen sozialen und wirtschaftlichen Handlungsweisen sowie den Maßnahmen, die nötig sind, um eine Reihe verschiedener Krisen zu bewältigen.

Zu diesen Krisen gehören die aktuelle Pandemie, die Klimakrise und eine mehrdimensionale Umweltverschmutzung, steigende soziale Ungleichheit, aber auch die wachsende Gefahr KI-basierter Überwachungssysteme, um nur einige zu nennen.

Gegenwärtig gefährden nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch disruptive globale Spannungen und vielerorts rückwärtsgerichtete Nationalismen auch die akademische Freiheit von Universitäten. Dabei ist diese entscheidend, damit Universitäten ihre Funktion als Herzstück moderner Wissensgesellschaften eigenständig definieren und ausfüllen können.

Für den langfristigen Erfolg dieser Institutionen sind zwei Faktoren zentral: Die Fähigkeit zur Bewältigung einer großen Vielfalt an Unsicherheiten, nicht zuletzt angesichts der Geschwindigkeit sozialen ebenso wie technologischen Wandels, und die Befähigung zur aktiven Zukunftsgestaltung – über das Adressieren verschiedener Herausforderungen hinaus.

Die vorherrschenden Handlungsweisen erfordern kritisches Reflektieren

Letztendlich steht die Vertrauenswürdigkeit wissenschaftlicher Expertise auf dem Spiel, die uns hilft, die jeweiligen Problemstellungen zu verstehen, zu analysieren und zu interpretieren. Die Vielfalt der Methoden und Ansätze eröffnet zugleich neue Möglichkeiten, Dinge sichtbar zu machen – bisweilen machen sie uns sogar der blinden Flecken unserer eigenen Sicht- und Denkweisen bewusst – und somit von gegenseitigem Respekt getragene Debatten mit Andersdenkenden zu führen.

Angesichts einer ungewissen Gegenwart und einer prekären Zukunft wird uns allen klar, dass die Welt nicht mehr entlang der gewohnten Linien verläuft. Die vorherrschenden Handlungsweisen erfordern kritisches Reflektieren über die Ambivalenzen, Widersprüche und Grenzen der gängigen Methoden und Ansätze, insbesondere über die Gültigkeit von Schlussfolgerungen, Szenarien und Prognosen.

 

Das beinhaltet beispielsweise auch, die „Möglichkeiten und Grenzen von Modellen“ anzuerkennen, wenn die Politik mit grundlegender, gar radikaler Unsicherheit konfrontiert ist, wie Paul Collier und John Kay in „Greed is Dead“ schreiben. Außerdem müssen wir die tieferen Ursachen ergründen, warum Regierungen - und Gesellschaften insgesamt - derartig unvorbereitet auf eine Pandemie wie COVID-19 waren.

Dies wurde besonders an der mangelnden Belastbarkeit verschiedener Sektoren deutlich. Die Fragilität unserer Gesundheitssysteme, die Schutzlosigkeit von Leiharbeiter(innen) – nicht nur in den Schlachthöfen - und die Schwierigkeiten deliberativer Entscheidungsfindung in demokratischen Mehr-Ebenen-Systemen sind nur einige Beispiele, die den dringenden Handlungsbedarf illustrieren.

Die Ziele universitärer Forschung müssen sich wieder stärker auf das Gemeinwohl ausrichten

In ihrem aktuellen Zustand verfügen die meisten Universitäten weder über die erforderliche Reflexivität noch über die nötigen Strategien, die komplexen Herausforderungen, die vor uns liegen, entschlossen anzugehen.

Auch wenn sie prinzipiell über ein weites Spektrum wissenschaftlicher Expertise verfügen, fehlen ihnen häufig die institutionellen Strukturen, Forschungskapazitäten und finanziellen Anreize, um umfassend gestaltete, interdisziplinäre und intersektorale Prozesse inklusiver Wissensproduktion zu entwickeln. Diese müssten gleichsam offen für den Erfahrungsschatz relevanter gesellschaftlicher Akteure sowie für neue Formen interaktiver Wissenschaftskommunikation und Ergebnisvermittlung sein.

Hinsichtlich der kommenden Wochen und Monate, möglicherweise auch Jahre, sollten wir diese Entwicklungen im Auge behalten und die Ziele universitärer Forschung wieder stärker auf das Gemeinwohl ausrichten. Akademische Freiheit und unabhängige Forschung bilden die unabdingbare Grundlage für eine dringend benötigte Vertrauens- und Kreativitätskultur – für die Auseinandersetzung mit den vielen Herausforderungen im Moment und über die Corona-Pandemie hinaus.

Auch vor dem Hintergrund einer wachsenden Skepsis gegenüber akademischen Eliten gilt es das Zusammenspiel von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kritisch zu reflektieren und neu zu justieren.

Wenn Universitäten eine gesellschaftlich anerkannte und – allen Ungewissheiten zum Trotz – zukunftsgestaltende Rolle einnehmen wollen, müssen sie sich in einen offenen, partizipativen und kritischen Dialog mit der gesamten Gesellschaft begeben. Dafür ist es erforderlich, dass sie sich ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten begeben, um neue Chancen für - hoffentlich! – das Erarbeiten langfristig tragfähiger Lösungen zu eröffnen.

Wilhelm Krull ist der Gründungsdirektor des THE NEW INSTITUTE

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The New Institute ist eine Neugründung in Hamburg, deren Ziel die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels ist. Von Herbst 2021 an werden hier bis zu 35 Fellows aus Wissenschaft, Aktivismus, Kunst, Wirtschaft, Politik und Medien gemeinsam leben und an konkreten Lösungen für die drängenden Probleme in den Bereichen von Ökologie, Ökonomie und Demokratie arbeiten. Gründungsdirektor ist Wilhelm Krull, akademische Direktorin für den Bereich der ökonomischen Transformation ist Maja Göpel. The New Institute ist eine Initiative des Hamburger Unternehmers und Philanthropen Erck Rickmers.

Alle bisher erschienenen Teile der Serie finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

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