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Kommentar: Gottesdienste sind systemrelevant

Kommentar

Gottesdienste sind systemrelevant

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    Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass gemeinschaftliche Gottesdienste noch nicht wieder erlaubt werden.
    Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass gemeinschaftliche Gottesdienste noch nicht wieder erlaubt werden. Foto: Ronny Hartmann, dpa

    Mögen auch zwei von drei Deutschen angesichts der Corona-Pandemie Gottesdienste für entbehrlich halten – völlig unwichtig sind sie deswegen noch lange nicht. Das legen allein die hohen Zugriffe auf die Übertragungen in Internet und Fernsehen nahe. Mindestens 42200 Menschen hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx mit seiner Osternachtfeier im Liebfrauendom erreicht. Ohne die biblischen Texte, die ausdrucksstarken Riten, wollten sie am höchsten Fest der Christenheit nicht sein. Dabei kann die mediale Teilnahme bei weitem nicht das Live-Ereignis in der Kirche ersetzen. Ein Gottesdienst am Bildschirm bleibt ein Notbehelf.

    Gottesdienste stiften Sinn und geben Trost

    Bei aller Sorge, dass sich das Coronavirus unkontrolliert ausbreitet, ist es nicht einzusehen, dass zwar manche Geschäfte wieder öffnen dürfen, aber die Gottesdienste weiterhin verboten wären. Sie dienen der seelischen Erhebung und der inneren Stabilisierung gläubiger Menschen. Sie stiften Sinn und geben Trost. Insofern sind auch sie systemrelevant. Einen starken Hebel, die freie Religionsausübung wieder herzustellen, gab das Bundesverfassungsgericht den Kirchen an die Hand. Es erlegt dem Staat eine strenge Prüfung der Verhältnismäßigkeit auf. Genau dies haben die Religionsvertreter nun beim Bund eingefordert.

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