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Corona-Pandemie: Grüne fordern breite Kampagne gegen Corona- und Impfmüdigkeit

Corona-Pandemie

Grüne fordern breite Kampagne gegen Corona- und Impfmüdigkeit

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    Katrin Göring-Eckardt ist Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
    Katrin Göring-Eckardt ist Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die Grünen fordern angesichts kaum sinkender Infektionszahlen durch Virusmutationen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine breite Informationskampagne gegen Corona-Müdigkeit und Impfskepsis. „Der Gesundheitsminister und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung müssen in groß angelegten Kampagnen über Pandemie und Impfstoffe informieren und aufklären“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt unserer Redaktion. „Die Menschen wollen wissen, woran sie sind.“

    Corona-Pandemie: Grünen fordern Aufklärung statt Ansagen im Drei-Wochen-Rhythmus

    „Viele wollen sich impfen lassen“, betonte Göring-Eckardt der „Impfstoffe dürfen nicht liegen bleiben, sondern müssen rasch nach Lieferung verimpft werden“, forderte sie. „Die Akzeptanz der Bevölkerung ist ein scharfes Schwert im Kampf gegen die Pandemie, Appelle allein reichen da nicht“, sagte die Grünen-Politikerin.

    „Aufklärung und Information sind das A und O - in allen Medien, vom Fernsehen bis zur Werbetafel an der Bushaltestelle und in verschiedenen Sprachen. Gerade jetzt, wo wir mit neuen Virusvarianten umgehen müssen.“ Deshalb müsse die Politik klarmachen, worauf alle gemeinsam hinarbeiten müssten. „Das geht nicht mit Ansagen im Drei-Wochen-Rhythmus.“

    Studie zeigt: Deutsche fühlen sich schlecht über Corona-Lage informiert

    Laut einer Langzeitstudie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) fühlen sich immer mehr Bürger schlecht informiert. Laut dem zweiwöchentlich vom Meinungsforschungsinstitut Kantar erhobenen BfR-Corona-Monitor fühlen sich nur 47 Prozent über das Pandemiegeschehen gut informiert, mehr als die Hälfte mittel bis schlecht.

    BfR-Präsident Andreas Hensel betonte, dass die Unterstützung der Pandemiemaßnahmen in der Bevölkerung grundsätzlich jedoch nicht in allen Punkten hoch sei: „Eine Mehrheit der Bevölkerung trägt unserer Befragung nach die zentralen Maßnahmen von Bund und Ländern mit“, sagt der Chef des Bundesinstitut für Risikobewertung. „Beispielsweise hatten direkt nach Einführung der Maskenpflicht im April letzten Jahres 86 Prozent der Befragten diese Maßnahme als angemessen eingestuft, aktuell sind es sogar 93 Prozent“, erklärt der Professor. „Auch das Absagen von Veranstaltungen, die Abstandsregelung von 1,5 Metern zu anderen Personen und die allgemeinen Quarantäneverordnungen werden kontinuierlich von dem Großteil der Bevölkerung akzeptiert.“

    Zweifel an Geschäftsschließungen wegen Corona-Pandemie wachsen

    Dagegen halten dem Corona-Monitor zufolge Geschäftsschließungen nur noch 45 Prozent für angemessen. Auch bei anderen Punkten sinkt laut Hensel die Akzeptanz: „Als Kultureinrichtungen wie Kinos und Theater im Mai zum Beispiel noch geschlossen waren, beurteilten das etwa vier von fünf als eine angemessene Maßnahme, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, sagte er. „Im November hingegen, als diese Einrichtungen erneut geschlossen wurden, sahen das nur noch rund die Hälfte der Befragten als eine akzeptable Maßnahme an.“

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