Hinter Putins Sieg steckt nicht nur Manipulation

19.03.2018

Wladimir Putin ist der alte und neue Präsident Russlands. Seine Gegner hatten kaum eine Chance. Das hat aber nicht nur mit Repression und Manipulation zu tun.

Wahl hat etwas mit Auswahl zu tun – doch die hatten die Bürger Russlands am Sonntag nicht wirklich. Neben dem mächtigen Staatschef Wladimir Putin durften nur politische Zwerge zur Präsidentenwahl antreten. Die Gegenkandidaten hatten keine Chance, den Kreml-Boss ernsthaft zu gefährden. Einer, der vielleicht wenigstens einen Achtungserfolg hätte erzielen können, der Oppositionelle Alexej Nawalny, wurde bereits lange vor dem Wahltermin im fatalen Zusammenwirken von Staat und Justiz außer Gefecht gesetzt. Allein dieser Vorgang zeigt, dass die Wahl in Russland mit Demokratie wenig zu tun hat.

Putin ist äußerst populär in Russland

Doch trotz des repressiven Systems und trotz der Manipulationen rund um den Wahlvorgang sollte sich der Westen in einem Punkt nicht täuschen: Viele Russen stehen zu Putin. Ihnen imponiert die Rückkehr des Kreml zur Großmachtpolitik, Putins Spiel mit der nationalen Karte gefällt.

Ob die Unterstützung groß genug wäre, dass der Langzeitpräsident auch in einer demokratischen Wahl glänzen könnte – diese Frage ist nicht zu beantworten. Der Kreml verhindert humorlos und unerbittlich die Probe aufs Exempel.

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Zum 65. Geburtstag: "Tausendsassa" Wladimir Putin in Bildern
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Tore auf für den Allmächtigen, Wladimir Wladimirowitsch Putin. Der Mann ist nun 65. Sozusagen reif für die Rente. Doch nicht mit Putin.

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Zwar gönnt sich selbst Russlands Präsident inzwischen Auszeiten. Doch sein gestählter Körper verrät: Auf die faule Haut legt sich dieser Mann so schnell nicht.

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Fit hält sich Putin seit jeher. Auf dem Eis, ...

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... auf der Matte, ...

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... in der Wildnis...

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... und beim Reiten. Und das ganz oberkörperfrei.

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Bisweilen taucht Putin aber auch einfach nur ab. Wie hier im Schwarzen Meer.

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Dann sieht er sich sein mehr als 17 Millionen Quadratkilometer großes Reich von unten an.

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Doch zu Putins größter Leidenschaft: der Politik. 2000 wird der ehemalige Geheimdienstoffizier Nachfolger des russischen Präsidenten Boris Jelzin.

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Er präsentiert sich anfangs als freundliches Gesicht Russlands. Und findet im damaligen Kanzler Gerhard Schröder einen Seelenfreund.

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Angespannter ist Putins Verhältnis zu Angela Merkel. Die mag bekanntermaßen keine Hunde. Dennoch lässt Putin bei ihrem Besuch einen Labrador frei herumspazieren.

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Scheu vor Tieren hat ein starker Mann wie Putin natürlich nicht. Weder vor Leoparden...

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... noch vor Tigern fürchtet er sich.

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Putin gilt als beinhart. Hin und wieder scheint er aber doch sentimental zu werden. Wie hier bei einem Auftritt vor seinen Anhängern. Putins Kommentar danach: "Es war der Wind."

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Für viele im Westen bleibt Putin ein Problembär. Da ändern auch die 65 Jahre nichts. Denn die Kritiker sollten sich keine Hoffnungen machen. In Rente geht Putin noch lange nicht.

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