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Covid-19-Pandemie: Militärtransporter bringen Hilfe für Corona-Hotspot Portugal

Covid-19-Pandemie

Militärtransporter bringen Hilfe für Corona-Hotspot Portugal

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    Der Militärflughsfen Wunstorf: Von dort bringen zwei Militärflugzeuge Hilfsgüter und Ärzte nach Lissabon.
    Der Militärflughsfen Wunstorf: Von dort bringen zwei Militärflugzeuge Hilfsgüter und Ärzte nach Lissabon. Foto: Christophe Gateau, dpa

    Die beiden Maschinen der deutschen Luftwaffe, die am Mittwoch vom Fliegerhorst Wunstorf starten, werden in Lissabon bereits sehnsüchtig erwartet. Die großen Transportflugzeuge sollen Ärzte, Pfleger und Materialien in das Corona-Hotspot-Land Portugal bringen, dessen Krankenhäuser nach einer wahren Explosion der Infektionen vor dem Kollaps stehen. Auch andere europäische Länder wie etwa Österreich, Luxemburg und Spanien haben sich nach einem Hilferuf der Regierung in Lissabon bereit erklärt, Portugal zu unterstützen.

    „Vielen Dank“, funkte Portugals Verteidigungsminister João Cravinho auf Twitter nach den ersten Hilfszusagen. „Dies ist eine schwierige Zeit für Portugal, und wir schätzen die Solidarität unserer europäischen Partner.“ Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte angekündigt, dass Intensivpatienten aus Portugal in der Alpenrepublik aufgenommen werden sollen. Derzeit werde geprüft, wie viele Patienten nach Österreich geflogen werden können, hieß es aus Wien.

    Deutschland schickt medizinische Geräte nach Portugal

    Deutschland schickt tonnenweise medizinische Geräte und sanitäres Material nach Portugal. Unter anderem sind 40 mobile sowie zehn stationäre Beatmungsmaschinen, 150 Infusionsgeräte, 150 Krankenbetten sowie acht Ärzte, 18 Pfleger und Hygiene-Experten an Bord. „Wir helfen unseren Freunden in Portugal, die in einer besonders dramatischen Lage sind“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

    Das deutsche Team soll vor allem in Lissabon eingesetzt werden, wo die Lage derzeit am schlimmsten ist. Die Hilfsmission ist zunächst für drei Wochen ausgelegt. Nach Angaben des portugiesischen Verteidigungsministeriums ist jedoch eine Verlängerung bis März möglich.

    Eine Floristin bereitet Kränze für die Bestattung von portugiesischen Corona-Opfern vor.
    Eine Floristin bereitet Kränze für die Bestattung von portugiesischen Corona-Opfern vor. Foto: Armando Franca, AP, dpa

    Die chaotische Situation in Portugal spiegelt sich in langen Schlangen von Krankenwagen, die mit ihren Patienten vor den Hospitälern bis zu einem Tag lang warten müssen, weil die Notaufnahmen überfüllt sind und es keine freien Betten mehr gibt. Da die Ärzte nicht mehr allen Kranken ausreichend helfen können, sterben immer mehr Patienten. Eine Tragödie, welche die Opferzahlen in horrende Höhe treibt. Allein im Januar wurden nahezu 5600 Corona-Tote in Portugal registriert. Das ist nahezu die Hälfte aller mehr als 12000 Todesopfer, die seit Beginn der Pandemie vor nahezu einem Jahr gemeldet wurden.

    "Eine Situation wie im Krieg", sagt ein portugiesischer Arzt

    Inzwischen müssen vor immer mehr Kliniken in Lissabon Kühlcontainer aufgestellt werden, weil es in den Leichenkellern der Krankenhäuser keinen Platz mehr gibt und die Bestatter überfordert sind. „Wir befinden uns in einer Situation wie im Krieg“, beschreibt der portugiesische Arzt Oscar Gaspar die verzweifelte Lage. Derzeit werden im Schnitt täglich 10.000 neue Corona-Infektionen und nahezu 300 Tote in Portugal registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei über 800 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner – das ist die höchste Infektionsrate weltweit. Die britische Virusvariante spielt eine immer größere Rolle, in Lissabon werden bereits 50 Prozent aller Fälle auf diese Mutation zurückgeführt.

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