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Foto: Sven Hoppe, dpa
Foto: Sven Hoppe, dpa

Die Flugblätter der "Weißen Rose" sind in den Boden vor den LMU eingelassen.

Ausflugstipp
31.05.2023

Auf den Spuren mutiger Frauen aus München

Von Elena Nieberle

Plus Die Landeshauptstadt München hat viele spannende Frauen hervorgebracht. Ein Stadtrundgang lädt ein, diese Biografien näher kennenzulernen.

Als Freiheitskämpferinnen, als Widerstand gegen die Nazis, als Verfechterinnen der Frauenrechte – an einigen Orten Münchens verbergen sich Geschichten berühmter oder gar vergessener Frauen. Mit diesem Stadtrundgang werden jene Plätze aufgesucht und bewegende Frauen sichtbar gemacht. Von Frauenrechtlerin Anita Augspurg bis hin zu Schauspielerin Therese Giese. 

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Auf den Spuren von Sophie Scholl und Anita Augspurg

Der Stadtrundgang beginnt am Geschwister-Scholl-Platz, jener Platz, der an Sophie und Hans Scholl und die studentische Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gegen die Nationalsozialisten erinnert. Sophie verteilte gemeinsam mit ihrem Bruder Flugblätter gegen die NS-Diktatur. Es lohnt sich also, einen Blick in den zweiten Stock des sich dort befindenden Universitätsgebäudes zu werfen. An diesem Ort wurden die Flugblätter hinuntergeworfen und verteilt. Auf den Verrat des Hausmeisters der Universität hin, wurde das Geschwisterpaar am 22. Februar 1943 hingerichtet. Die Flugblätter der "Weißen Rose" wurden in den Boden vor der Ludwig-Maximilians-Universität eingelassen und können dort als Denkmal besichtigt werden.

Von dort aus die Ludwigsstraße entlang und links abgebogen, befindet sich die Von-der-Tann-Straße. In jener Straße, Hausnummer 15, befand sich von 1886 an das Fotoatelier "Atelier Elvira" der Frauenrechtlerin Anita Augspurg und Sophia Goudstikker, die schon zu ihrer Zeit als gleichgeschlechtliches Paar lebten. Als Pazifistin, Kosmopolitin und Juristin war Anita Augspurg eine der ersten Fotografinnen. Die beiden porträtierten andere Frauenrechtlerinnen, darunter Helene Lange (um 1899) und Schriftstellerinnen, etwa Ricarda Huch. 

Von den Münchner Kammerspielen zurück nach Augsburg

Vorbei am Weiße-Rose-Denkmal und mit einem kurzen Spaziergang über den Hofgarten, lässt sich die Herzog-Rudolf-Straße fußläufig erreichen. Dort, gegenüber den Münchner Kammerspielen, befindet sich das Geburtshaus der jüdischen Kabarettistin und Schauspielerin Therese Giehse. Sie gilt als Mitbegründerin des politischen Kabaretts. Im Schauspielhaus, gegenüber ihres Geburtsortes – den Kammerspielen, begann sie 1926 ihre Schauspielkarriere bei Otto Falckenberg. Als jüdische, politisch linke und lesbische Frau verlässt sie Deutschland am 13. März 1933. Nach den Jahren der Emigration kehrt sie nach Europa zurück und spielt einige Hauptrollen in Stücken ihres engen Bekannten Bertolt Brecht. Dass nicht nur Männer Bayerns Geschichte geprägt haben, sollte nach diesem Stadtrundgang eindeutig sein.

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