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Graben: Keine Angst vor Klamauk

Graben

Keine Angst vor Klamauk

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    Arnd Schimkat (rechts, im Bild mit Sven Hussock) kommt am 2. Februar ins Kulturzentrum nach Graben.
    Arnd Schimkat (rechts, im Bild mit Sven Hussock) kommt am 2. Februar ins Kulturzentrum nach Graben. Foto: Ursula Kölle

    Das Komische hat Arnd Schimkat schon sehr früh fasziniert. Den Humor des Komikers Otto Waalkes mochte er ebenso wie die Geschichten von „Ein Münchner im Himmel“. Auch von den Slapstick-Szenen von Stan Laurel und Oliver Hardy alias „Dick und Doof“ war er begeistert. Und er hatte das Glück, dass er seinen Wunsch, der ursprünglich daraus entstand, selbst lachen zu wollen, zum Beruf machen konnte. „Ich habe mich in der Schauspielausbildung auf die komischen Rollen spezialisiert und bin dankbar, dass ich meine Begabung für Komik und mein schauspielerisches Talent zusammenführen konnte. Beides zu kombinieren ist das Erstrebenswerteste für mich.“

    Arthur Senkrecht steht sich selbst im Weg

    Im aktuellen Stück „Must be love“, mit dem Arnd Schimkat wieder nach Graben kommt, gibt es ein Wiedersehen mit Arthur Senkrecht, einem klassischen Antihelden, der gerne mehr sein würde als er ist und sich dabei selbst im Weg steht. „Dabei hat er aber auch keine Angst vorm Scheitern,“ beschreibt er seine Kunstfigur, die ihn schon durch mehrere Programme begleitet hat. „Must be love“ hat er selbst geschrieben und dabei frühere Ideen mit neuen kombiniert. Bei der Inszenierung hatte er unter anderem Unterstützung von einer wahren Clown-Legende: David Shiner, der am Broadway in New York inszeniert hat und mit dem Cirque du Soleil zusammenarbeitete. Nach der Uraufführung 2018 waren im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nur wenige Auftritte möglich. Erst 2022 konnte Schimkat mit seinem Spielpartner, dem Schauspieler Sven Hussock, im deutschsprachigen Raum wieder auf Tour gehen.

    Schräge Ideen, Slapstick und Poesie

    Was die Zuschauer am Sonntag im Kulturzentrum in Graben erwartet, ist eine zusammenhängende Geschichte gewürzt mit einer Mischung aus Situationskomik, schrägen Ideen, Slapstick und Poesie. „Uns geht es um das befreite Lachen, wir wollen aber auch tiefgründige Momente zeigen.“ Dabei gehe es um bedingungslose Liebe zwischen zwei Menschen. „Was immer auch passiert, sie halten zusammen wie Pech und Schwefel und würden sich auch nie trennen. Oder doch?“ Wenn der eine ein Problem verursacht, versucht der andere noch, es zu vermeiden. Und das Publikum kann beobachten, wie sie es gemeinsam lösen.

    An einem Live-Auftritt auf der Bühne schätzt Schimkat vor allem die Stimmung im Saal und die Beziehung mit dem Publikum. „Daraus kann eine besondere Dynamik entstehen. Und wenn man Drama und Komödie paart, dann entsteht das Tragikomische und damit die poetische Tiefe, die wir uns an einem solchen Abend wünschen.“ Um die 90 Minuten gut durchzuhalten, könne es für die Zuschauer auch ganz hilfreich sein, wenn der Abend nicht durchgehend lustig sei und Zeit zum Luftholen bleibe.

    „Humor ist, wenn der andere lacht.“

    Von Kritikern wurde er schon oft mit Stan Laurel und Oliver Hardy verglichen, Vieles erinnere auch an Karl Valentin. „Ich sehe mich als Komiker, habe aber auch keine Berührungsängste mit Klamauk, wenn er eingebettet ist in eine Handlung.“ Viele Medien hätten sehr wohlwollend davon gesprochen, dass er mit seinen Programmen den Slapstick in unsere Zeit übertragen habe. Am besten treffe es der Ausdruck: die hohe Kunst der Komik. Neben seinen Bühnenauftritten ist Arnd Schimkat in vielen Kinofilmen und Fernseh-Produktionen zu sehen. Auch hier mag er die Mischung aus klassischem Drama und Komödie. „Beides ist beglückend für mich. Als Otto Waalkes mir für den Film Otto’s Eleven eine der Hauptrollen anbot, hat sich für mich ein Kreis geschlossen.“ Als Dozent beschäftigt er sich auch theoretisch mit dem Humor.

    Seit 2018 unterrichtet er an der München-Film-Akademie (MFA) und der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) die dramaturgischen Regeln der Komik. Dieses Thema hat er schließlich in einem Buch zusammengefasst. Wer beruflich andere Leute zum Lachen bringen möchte, dem wird oft nachgesagt, dass er im privaten Bereich eher nicht lustig ist. Dies hat sich bei Arnd Schimkat offensichtlich nicht bestätigt. Zumindest gäbe es komische Versuche seinerseits im Privatleben, „auch wenn diese manchmal deutlich ihr Ziel verfehlen“. Und dazu zitiert er seine Lebenspartnerin: „Humor ist, wenn der andere lacht.“

    Karten für „Must be love“

    Im Rahmen der Reihe Kulturpur Lechfeld sind für „Must be love“ am Sonntag, 2. Februar, 19 Uhr im Kulturzentrum, Via-Claudia-Weg 4, 86836 Graben, noch Kartenreservierungen möglich. Telefonisch unter 08232/9621-32 oder per E-Mail an sabine.biedermann@graben.de.

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