Das Starkregenereignis Anfang Juni 2024 hat Sorgen bei den Einwohnern hinterlassen, obwohl die Gemeinde dank des Einsatzes der Feuerwehr und von vielen Landwirten noch glimpflich davongekommen war. In mehreren schriftlichen Anträgen wurden Fragen gestellt, ob die getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Wohngebäude auch für künftige Ereignisse ausreichen. Hierzu erklärte Bürgermeister Erwin Goßner, dass die Gemeinde seit 25 Jahren daran arbeite, den Hochwasserschutz an der Singold und am Anhauser Bach zu verbessern.
Das für die Singold zuständige Wasserwirtschaftsamt Donauwörth hat nach ebenso langer Planungs- und Bauzeit das Rückhaltebecken bei Holzhausen gerade noch rechtzeitig in Betrieb genommen und es habe sich bewährt. Der Schutz der Singold-Anlieger wurde durch ein Drosselwerk südlich von Großaitingen mit Ableitung zur Wertach komplettiert. Für den Anhauser Bach ist die Gemeinde zuständig, die nach den Hochwassern in Reinhartshofen eine Brücke mit größerem Durchlass gebaut hat. Neben den Fließgewässern verursachte aber auch das Oberflächenwasser, das bei Starkregen nicht mehr versickern kann und das steigende Grundwasser zu Schäden durch vollgelaufene Keller. Probleme gab es auch bei der Ableitung über den Kanal in die dann überlaufende Kläranlage. Solche Starkregenereignisse seien laut Goßner in Zeiten des Klimawandels noch weniger vorhersehbar als früher. Dem werde durch das Sturzflut-Risiko-Management und das Konzept der Schwammregion begegnet.
Sollen private Feuerwerke eingeschränkt werden?
Darüber hinaus gab es weitere schriftliche Anträge und Anfragen. So werden die Anträge von Cynthia Matuszewski auf Errichtung eines Boule-Platzes und von Gabi Olbrich-Krakowitzer auf ein zentrales Silvester-Feuerwerk der Gemeinde zur Verringerung der privaten Knallerei demnächst im Gemeinderat beraten. Die Anträge auf ein Carsharing-Angebot und Einführung eines Gemeindeblattes, sowie Aufstellung von Fitnessgeräten wurden bereits früher abgelehnt und kommen deshalb nicht mehr in den Gemeinderat. Martin Haßmann aus Reinhartshofen stellte den Antrag auf Aufstellung von je zwei Mitfahrerbänken in Großaitingen und Reinhartshofen. Außerdem beklagte er, dass seiner Meinung nach Themen entgegen der Geschäftsordnung im Gemeinderat nicht öffentlich beraten wurden.
Windenergie: Pläne wurden eingestellt
Auf Frage eines Bürgers nach dem Stand der Windenergiepläne sagte der Bürgermeister, dass diese wegen der Höhenbeschränkung durch die Bundeswehr vorerst eingestellt wurden. Zum stockenden Glasfaserausbau verwies er darauf, dass die Gemeinde an den Wegenutzungsvertrag mit der Firma Deutsche Glasfaser gebunden sei. Er hoffe, dass die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Für die Schule und das Rathaus wurde eine Sonderförderung für einen Glasfaseranschluss beantragt. Die Wärmeplanung wird gemeinsam mit den Gemeinden des Begegnungslands Lech-Wertach erarbeitet. Goßner ging auch auf den sechsmonatigen Probebetrieb einer Ampel an der Einmündung Reinhartshofer Straße in die Ortsdurchfahrt ein. Der Betrieb kostete 30.000 Euro. An der Online-Umfrage haben rund ein Drittel der Bürger teilgenommen, deren Meinungen für und gegen eine Ampel werden noch ausgewertet und dann im Gemeinderat behandelt. Es deutet sich aber an, dass überwiegend eine Verbesserung der Verkehrssicherheit durch eine Ampel gesehen wird.
Über die Aktivitäten der mobilen Jugendarbeit des Kreisjugendrings berichteten Angela Klingler und Tim Novak, die den Jugendtreff in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche betreuen. Eva Kirschneck stellte die Nachbarschaftshilfe vor. Sie hat bereits sieben ehrenamtliche Helfer und Helferinnen und würde sich weitere Unterstützer freuen.
Bürgermeister Goßner würdigte Johann Kugelmann, der nach 46 Jahren aktiver Dienstzeit bei der Feuerwehr Großaitingen mit Erreichen des 65. Lebensjahres in den passiven Dienst wechselt. Zum Dank für seine ehrenamtlichen Leistungen überreichte er ihm eine Feuerwehr-Sammelmünze.
Bürgermeister kandidiert 2026 nicht mehr
Am Ende der Bürgerversammlung verkündete Erwin Goßner offiziell, dass er bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr als Bürgermeister kandidieren wird. Diese Entscheidung wollte er zuerst den Bürgerinnen und Bürgern mitteilen. „Vor mir liegen allerdings noch ereignisreiche und anstrengende Monate, in denen ich meinen Aufgaben und Pflichten wie immer mit persönlichem Einsatz und ganzer Kraft nachkommen werde“, sagte er den Besuchern der Versammlung. Noch in diesem Jahr beginnt der Um- und Anbau des Rathauses, sobald die Verwaltung in das ehemalige Raiffeisengebäude ausgelagert wird.
Die Gemeinde in Zahlen
Einwohner: 5374 (17 weniger als 2023), Geburten 42, Todesfälle 57, Wegzug 289, Zuzug 294.
Schülerzahlen: Grundschule 282, Mittelschule 103.
Kindergärten: St. Walburga 87 und Waldkindergarten 31, St. Nikolaus 76 Kinder.
Bauvorhaben: 25 (stetig rückläufig von 60 im Jahr 2021).
Infokasten Einige Zahlen der
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