Bayern will Teil-Impfpflicht zunächst aussetzen: Mehrheit dagegen
Exklusiv Ministerpräsident Söder würde die Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Bayern gerne aussetzen. Rückhalt aus der Bevölkerung gibt es dafür mehrheitlich nicht.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat mit einem Vorstoß einmal mehr Unmut auf sich gezogen. Für seine Ankündigung, die Impfpflicht für Gesundheitspersonal, die ab Mitte März gelten sollte, auszusetzen, wird der CSU-Chef nicht nur von Gesundheitsminister Karl Lauterbach kritisiert. Auch eine Mehrheit der Deutschen ist anderer Ansicht als Söder.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion bewerten 54 Prozent der Befragten die Volte Söders negativ. 38 Prozent unterstützen hingegen die Pläne des Freistaats. Der Rest ist unentschlossen. Etwas ausgeglichener stellt sich die Situation in Bayern dar: Befürworter und Gegnerinnen des Aussetzens der Teil-Impfpflicht halten sich im Freistaat in etwa die Waage. Am Freitag lehnte das Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag gegen die Teil-Impfpflicht ab und verpasste damit Söders Plänen einen Dämpfer.
Ältere sehen Söders Vorstoß zur Teil-Impfpflicht kritischer
Auf Bundesebene kommt die Ankündigung des CSU-Chefs laut Umfrage vor allem bei Anhängerinnen und Anhängern von AfD und FDP gut an. Selbst im politischen Lager der Union gehen die Meinungen jedoch auseinander. Unverständnis für Söders Vorstoß äußern vor allem Wählerinnen und Wähler von SPD und Grünen. Tendenziell bewerten es vor allem ältere Menschen negativ, dass Bayern die Teil-Impfpflicht zunächst aussetzen will: Unter den über 65-Jährigen sehen das 64 Prozent kritisch, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es hingegen nur 41 Prozent der Befragten.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Wie bewerten Sie, dass Bayern die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht voraussichtlich erst später einführen wird?" wurden im Zeitraum vom 10.02.2021 bis 11.02.2022 die Antworten von 5002 Teilnehmenden aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
Die Diskussion ist geschlossen.
Söder kommt mit seiner Meinung bezüglich einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht angeblich bei AFD und FDP gut an. Teile der
FDP um Kubicki sind hier gemeint, nicht z.B. Justizminister Buschmann. Kubicki und Lindner werden offenbar nervös, weil die FDP
laut neuestem Politbarometer auf 9 % zurückgefallen ist. Und so sieht es bei den kommenden Landtagswahlen nicht gut aus für
die FDP, aber auch für die CDU nicht. Interessant ist, dass die Grünen trotz diverser "Schwächen" dagegen konstant bei 15-16 %
bleiben. So könnten die Ministerpräsidenten Hans ( Saarland ), Günther ( Schleswig-Holstein ) und Wüst ( NRW ) die Verlierer werden.
Auch Neuwahlen im Bund sind dann nicht mehr auszuschließen, da die Ampel sichtlich nicht funktioniert und von Teilen der FDP
um Kubicki torpediert wird.
Ich würde schon gerne wissen, wer denn diese Mitbürger sind, die immer noch nicht verstanden haben, dass die Impfung _anderer_ ihnen (so gut wie) nichts nützt. Die zu Beginn der Impfkampagne immer wieder geäußerte Erwartung "mit der Impfung den anderen schützen" hat sich ja bekanntlich nicht erfüllt. Wenn man sich vor einer CoViD-19 Infektion oder wenigstens vor einem schweren Verlauf der damit verbundenen Erkrankung schützen will, muss man sich selbst impfen lassen.
Insofern muss ich Herrn Söder zustimmen. Das verpflichtende Impfen des Pflegepersonals nützt den Gepflegten nicht, sondern gaukelt eher eine falsche Sicherheit vor.
Sehr geehrter Herr S.,
Gegenfrage: Wie oft müssen sie (neben einigen Anderen) in den Kommentaren darauf hingewiesen werden werden dass die Impfung *sehr wohl* auch die Anderen schützt: Bei einem infizierten Geimpften ist die Wahrscheinlichkeit (gemessen an Dauer und Intensivität der Infektiösität), dass er den Virus weitergibt. deutlich geringer.
Abgesehen davon dass die Gepflegten allein schon dadurch profitieren dass sie das geimpfte Pflegepersonal sich nicht so schnell ansteckt und nach der Ansteckung nicht so lange und schwer erkrankt ist und auch die Gefahr dass das Personal an Folgeschäden (Long Covid) leidet geringer ist.
Sehr geehrter Herr F:
was verstehen Sie unter "deutlich geringer", insbesondere im Hinblick auf die derzeit erkennbar hohe Infektionsrate gerade auch unter mehrfach Geimpften. Belegen Sie doch bitte dieses "deutlich geringer" und die typischerweise zu erwartende Dauer des "deutlich geringer" mit Daten (gerne auch aus Beobachtungs-/Anwendungsstudien). Die von Ihnen angeführte Verkürzung der Dauer der Infektiosität rechtfertigt - sofern bei "Omikron" überhaupt noch vorhanden - allenfalls ein "etwas geringer".
Ich beziehe mich übrigens u.a. auf einen Artikel im Deutschen Ärzteblatt vom Juli 2021 zu einer Feststellung der US-Gesundheitsbehörde zur Infektiosität der damals vorherrschenden sog. "Delta-Variante", die trotz Impfung so ansteckend wie Windpocken sei.
Eine mit einem künftigen Impfstoff bzw. Impfverfahren möglicherweise erreichte tatsächlich "langfristig deutlich geringere" Infektiosität könnte eine Impfpflicht rechtfertigen.
Ihr zweites Argument "Eigenschutz" jedenfalls nicht, denn medizinisches Personal kann eigenverantwortlich handeln.
Ältere sehen Söders Vorstoß zur Teil-Impfpflicht kritischer.
Die älteren sollte man drüber informieren, dass nur weil ich geimpft bin, sie dass nicht schützen würde.
Da auch geimpfte krank werden können und vorallem den Virus übertragen
Wie und aus welchem Grund bringen Sie diese Argumente? Gibt es dazu nachvollziehbare Nachweise?
Schließlich ist es zu kurz gedacht, denn die Leute (Fachpersonal, Experten usw. also viele Fachleute, die mit gefährdeten Menschen zu tun haben und sich intensiv mit der Verbreitung des Corona-Virus beschäftigen sehen die Sache wesentlich kritischer.
Es steht letztlich fest, dass Geimpfte normalerweise weniger Viruslast haben und somit auch weniger verteilen. Es bestreitet niemand, dass Geimpfte auch krank werden können, aber im Normalfall wesentlich besser vor schwerer Krankheit geschützt sind.
Hinzu kommt, das wir eine geringere Inzidenz hatten ohne Impfung, als heute mit Impfung.
Ergo=> Impfung ist wertlos und nutzt nur einigen Aktienkonzernen.
"Ergo=> Impfung ist wertlos und nutzt nur einigen Aktienkonzernen."
Ist das nun eine Behauptung oder glauben Sie das nur?
Interessant wäre schon, wenn Sie mal mitteilen würden woher Sie ihre kruden Weisheiten beziehen.
@Tarik Y.
Ja, die Inzidenz war vor der Impfung geringer. Richtig.
Aber damals deutlich mehr Einschränkungen (Leere Stadien, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbeschränkungen, ...), gleichzeitig viel grösserer Anzahl von Intensivpatienten und Toten.
Vielleicht mal einfach logisch denken statt quer. Aber Logik passt halt nicht ins Weltbild,
@Fabiab B.
Geimpfte können weitere infizieren. Die Wahrscheinlichkeit wird aber verringert. Was ein Unding ist, dass Bewohner von Pflegeeinrichtungen nicht geimpft sein müssen. Auch wenn sie jetzt erst einziehen. Das ist einfach nur absurd.