2 Bilder
Foto: Klaus Rainer Krieger
zurück
Foto: Klaus Rainer Krieger

Für FCA-Trainer Manuel Baum ist es das erste Spiel als Trainer gegen seinen Kollegen Jupp Heynckes.

Foto: Klaus Rainer Krieger

Michael Gregoritsch (links) und Konstantinos Stafylidis vom FCA drehten gestern im Vormittagsnebel ihre Laufrunden und bereiten sich auf das Spiel gegen den FC Bayern vor.

FC Augsburg
15.11.2017

Beim FC Augsburg sind drei Spieler angeschlagen

Von Robert Götz

Beim FC Augsburg sind vor dem Duell gegen den FC Bayern München gleich drei Spieler angeschlagen. FCA-Trainer Manuel Baum ist trotzdem optimistisch.

Als sich das Laufduo am Dienstagvormittag aus dem Nebel, der über dem Trainingsgelände des FC Augsburg hängt, immer mehr nähert, sieht man es ganz deutlich. Michael Gregoritsch und Konstantinos Stafylidis lächeln. Sie lächeln wirklich. Dabei hätten sie doch allen Grund, sich dem trüben Novemberwetter anzupassen.

Denn Gregoritsch, 23, musste mit einer Sprunggelenksverletzung frühzeitig vom Trainingslager der österreichischen Nationalmannschaft abreisen. Dabei war der Stürmer so gut in Form und hätte sich gerne dem neuen Teamchef Franco Foda gegen Uruguay noch präsentiert. Und dann steht am Samstag (15.30 Uhr) noch das prestigeträchtige Spiel beim FC Bayern München an.

FC Augsburg: Auch Gregoritsch angeschlagen

Auch Stafylidis' Laune müsste eigentlich tief im Keller sein. Mit der griechischen Nationalmannschaft verpasste er mit einem 1:4 und 0:0 gegen Kroatien gerade die WM-Qualifikation. Nach dem 1:4 im Hinspiel zeigte das Fernsehen unerbittlich den weinenden Stafylidis nach seiner Auswechslung. Mit einer verunglückten Rückgabe hatte er unter anderem ein Gegentor direkt verschuldet. Beim Rückspiel saß er dann auf der Ersatzbank. Also eigentlich alles Dinge, die Grund genug sind, Trübsal zu blasen. Zumal FCA-Trainer Manuel Baum vor der Partie gegen den FC Bayern die Stürmer auszugehen drohten. Gregoritsch angeschlagen, Alfred Finnbogason hat es an den Adduktoren. Sergio Cordova noch nicht fit. Doch in diesen Tagen schlägt das Pendel anscheinend beim Bundesligisten FC Augsburg immer zur positiven Seite aus.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Baum wird 1979 in Landshut geboren, später studiert er Sportwissenschaften in München.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Er spielt in seiner Jugend als Torwart beim TSV 1860 München.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Es folgen acht Jahre beim FC Ismaning und zwei Jahre beim FC Unterföhring.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Danach beginnt Baum seine Trainerlaufbahn bei der SpVgg Unterhaching. Von dort wechselt er nach Augsburg.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Er eignet sich großes Fachwissen vor allem in den Bereichen Taktik, Training und Jugendarbeit an.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Ab Juli 2014 ist Baum Cheftrainer und Verantwortlicher für alle Altersklassen im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FCA.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Baum verpflichtet Ex-Nationalspieler Christian Wörns, als das U23-Team im Dezember 2015 hochgradig abstiegsgefährdet ist.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Mit Wörns als Trainer gelingt der Mannschaft in letzter Minute der Klassenerhalt.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Mittlerweile ist Christian Wörns als Trainer des FCA II zurückgetreten.

Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

Unter Trainer Baum spielt der FCA eine starke Bundesliga-Saison 2017 / 2018.

Noch besteht eine kleine Hoffnung, dass Gregoritsch vielleicht doch in München dabei sein kann. „Wir müssen abwarten, wie sein Sprunggelenk auf die Belastung reagiert und dann schauen, wie wir das Training für ihn in den nächsten Tagen aufbauen“, sagt Trainer Baum. Mit Cordova plant Baum auf jeden Fall gegen Wolfsburg. Ähnlich sieht es auch bei Martin Hinteregger aus. Der Innenverteidiger hat seine Reha abgeschlossen, trainiere jetzt schmerzadaptiert, sagt Baum.

i
Foto: Klaus Rainer Krieger
Foto: Klaus Rainer Krieger

Michael Gregoritsch (links) und Konstantinos Stafylidis vom FCA drehten gestern im Vormittagsnebel ihre Laufrunden und bereiten sich auf das Spiel gegen den FC Bayern vor.

„Wir belasten ihn immer mehr und wenn keine Reaktion kommt, geht es weiter bis er voll am Training teilnehmen kann“, erklärt der Trainer. Hintereggers großem Wunsch, vielleicht gegen die Bayern mit dabei zu sein, erteilt Baum aber eine klare Absage. „Er will unbedingt, aber da müssen wir ihn schon ein wenig vor sich selbst schützen.“

Lesen Sie dazu auch

Für FCA-Trainer Baum ist es das erste Spiel gegen Jupp Heynckes

Alfred Finnbogason hingegen plant Baum gegen den Tabellenführer fest ein. Der 28-jährige Isländer, der gegen Leverkusen wegen Adduktorenproblemen nur auf der Bank saß, ließ sich in der Länderspielpause in Katar therapieren. Dort wo er auch von seiner langwierigen Schambeinentzündung geheilt wurde. Es passte perfekt, dass Island dort sein Trainingslager abhielt. Und aus dem Emirat kamen gute Nachrichten ins neblige Augsburg. „Es schaut gut aus. Nach meinen Infos konnte er an zwei Mannschaftseinheiten mitmachen und ich gehe davon aus, dass er nach seiner Rückkehr ganz normal trainiert.“

Spätestens am Donnerstag sollten alle Nationalspieler wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Dann beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf das Spiel in München. Für Baum ist es das erste Spiel als Trainer gegen seinen Kollegen Jupp Heynckes. Seiner Premiere sieht er gelassen entgegen, auch wenn der Rekordmeister unter Henyckes alle sieben Spiele gewonnen hat. Baum sagt durchaus mit Selbstvertrauen: „Wir wollen auch bei Bayern etwas mitnehmen und schauen, was am Ende dabei herauskommt.“

17 Bilder
Foto: Marc Müller, dpa
Jupp Heynckes: Karriere in Bildern
zurück
Foto: Marc Müller, dpa

Jupp Heynckes kehrt übergangsweise auf die Trainerbank des FC Bayern zurück.

Foto: Marc Müller, dpa

2013 holte Heynckes mit den Bayern das Triple - eine Leistung, die viele Fans wohl nicht mehr vergessen werden.

Foto: dpa (Archiv)

Bereits als Spieler gewann Heynckes nahezu alles, was es zu gewinnen gab. Mit Gladbach holte er unter anderem den Uefa-Pokal.

Foto: Hartmut Reeh, dpa

Unter Trainer Udo Lattek (2. v. l.) wurden Heynckes (2. v. r.) und Berti Vogts (r.) mit Gladbach drei Mal in Folge deutscher Meister.

Foto: dpa (Archiv)

1974 wurde er mit der Nationalelf Weltmeister, zwei Jahre zuvor Europameister. Zusammen mit Gerd Müller (links) bildete Heynckes (Mitte) ein Sturm-Duo.

Foto: Roland Weihrauch, dpa

Direkt nach seiner aktiven Karriere wechselte Heynckes 1979 auf die Trainerbank von Gladbach, entdeckte unter anderem Lothar Matthäus. 2006 trainierte er Gladbach erneut.

Foto: Martina Hellmann, dpa

1989 holte Heynckes erstmals mit den Bayern die Deutsche Meisterschaft. 1991 wurde er nach einer schwachen Saison wieder entlassen.

Foto: Peter Kneffel, dpa

Hoeneß bezeichnete den Rauswurf später als den "größten Fehler" seiner Karriere.

Foto: Achim Scheidemann, dpa

In den Jahren darauf trainierte Heynckes unter anderem Real Madrid. Nach nur einer Saison wurde er wieder entlassen.

Foto: Gustavo Cuevas, dpa

Dabei war die Saison eigentlich erfolgreich: Der Verein gewann die Champions League - hier mit Kapitän Sanchis.

Foto: Achim Scheidemann, dpa

Es folgten glücklose Jahre. Er trainierte Schalke, wurde aber als "Trainer der alten Schule" (Assauer) wieder entlassen. Die Rückkehr zu Gladbach endete mit einem Rücktritt.

Foto: Frank Leonhardt, dpa

Die Entlassung von Klinsmann brachte Heynckes als Interimstrainer wieder einen Fuß in die Tür des FC Bayern.

Foto: Peter Kneffel, dpa

2011 kehrte er nach zwei Jahren bei Bayer Leverkusen zu den Bayern zurück.

Foto: Kay Nietfeld, dpa

Es folgte das erfolgreichste Jahr seiner Karriere: 2013 gewann er mit den Bayern den DFB-Pokal ...

Foto: Peter Kneffel, dpa

... die Deutsche Meisterschaft ...

Foto: Tom Hevezi, dpa

... und die Champions League im deutschen Finale gegen Borussia Dortmund. Das Triple war perfekt.

Foto: Andy Rain, dpa

Nach dem Höhepunkt seiner Karriere verkündete Heynckes seinen Ruhestand - den er nun offensichtlich für den FC Bayern wieder aufgibt.

Positive Stimmung beim FCA-Training

Das Negative nicht verdrängen, aber das Positive in den Vordergrund stellen. So hat Baum versucht, auch Stafylidis nach dem WM-Aus wieder aufzurichten. „Ich habe ihm gleich nach dem ersten Spiel geschrieben, er soll es positiv angehen. Leider hat es im Rückspiel nicht geklappt.“ Auch in Augsburg geht die Aufbauarbeit weiter: „Kosta ist ein sehr sensibler und emotionaler Spieler. Da ist es wichtig, über so etwas zu reden und dann klar zu sagen: Du warst lange verletzt, jetzt machen wir dich fit und dann geht es schon“, sagt Baum und fügte an: „Bei mir hat er schon gelacht.“ Anscheinend hat sein Aufmunterungsversuch erst einmal geklappt, wie beim Training zu sehen war. Dauerhaft könnte Baum Stafylidis Laune aber wohl nur mit einem Stammplatz langfristig aufhellen. So weit wird der Trainer mit seiner Wohlfühl-Therapie nicht gehen.

Lesen Sie auch: Der FCA hat ein Zuschauerproblem

Facebook Whatsapp Twitter Mail