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Foto: Ulrich Wagner
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Die große Neuverpflichtung des FCA: Ricardo Pepi.

FC Augsburg
31.01.2022

So aktiv war der FC Augsburg in der Transferphase

Von Johannes Graf

Mit Ricardo Pepi hat der FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga für Aufsehen gesorgt. Warum keine weiteren Wechsel zustande kommen.

Mit Ricardo Pepi hat der FC Augsburg eine Baustelle im Kader geschlossen. Der 19-jährige US-Amerikaner soll die Probleme im Angriff des Fußball-Bundesligisten beheben. Rund 16 Millionen Euro Ablösesumme hat der FCA in die Dienste des robusten, schnellen und technisch versierten Stürmers investiert. Für den Klub ein Wagnis, das er sich nach Angaben von Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll leisten konnte.

Im Interview mit unserer Redaktion hatte der Verantwortliche zuletzt betont, dass man trotz Corona-Einbußen gut gewirtschaftet habe. In den vergangenen zehn Jahren habe der FCA ein Eigenkapital von mehr als 50 Millionen Euro erwirtschaftet, berichtete Ströll. Von diesem Polster könne man zehren. „Einen Teil haben wir für den Pepi-Transfer verwendet, den wir als qualitatives und strategisches Investment sehen. Auch durch Transferverkäufe in den vergangenen Jahren haben wir darüber hinaus Geld erwirtschaftet, das wir reinvestieren konnten.“ Mit dem Transfer von Pepi hat der FCA in der Fußballbranche für Aufsehen gesorgt. Bislang galten die sparsamen Schwaben als zurückhaltend, Ablösesummen im achtstelligen Bereich scheuten sie. Ausnahme war der Österreicher Martin Hinteregger, dessen Transfer sich der FCA im Sommer 2016 rund zehn Millionen Euro kosten ließ.

Für die Augsburger ist ein Transfer wie jener von Pepi Fluch und Segen zugleich. Die Mär vom minderbemittelten kleinen Klub im Konzert der Großen und Mächtigen lässt sich nach so einem finanziellen Kraftakt und dem Einstieg des US-Investors David Blitzer nicht mehr so leicht in der Szene erzählen. Stattdessen wird der FCA nun als noch potenterer Arbeitgeber und Verhandlungspartner wahrgenommen.

Bei den Ausgaben und Einnahmen macht der FC Augsburg ein Minus

Vor dem Pepi-Transfer bemühten sich die Augsburger stets um eine ausgeglichene Summe, wenn es um teure Investitionen ging. In der laufenden Runde stehen laut Branchenportal Transfermarkt.de Ausgaben in Höhe von rund 24 Millionen Euro Einnahmen in Höhe von knapp 13 Millionen Euro gegenüber. Für Niklas Dorsch (KAA Gent) hat der FCA sieben Millionen Euro ausgegeben, für Marco Richter (Hertha BSC) die identische Ablösesumme eingenommen. Der Transfer von Kevin Danso (RC Lens) brachte 5,5 Millionen Euro ein. Das Minus ergibt sich durch den Pepi-Wechsel.

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Das sind die wichtigsten Bundesliga-Transfers in diesem Winter
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Max Kruse wechselt von Union Berlin zum VfL Wolfsburg. Der Hauptstadtclub soll rund fünf Millionen Euro Ablöse erhalten, Kruse unterschreibt bis 2023.

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Wout Weghorst gilt als einer der besten Bundesliga-Stürmer. Nun verlässt er die Wölfe für 14 Millionen Euro und spielt künftig für Premier-League-Klub FC Burnley.

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Andreas Linde soll die Torhüterlage bei Bundesliga-Schlusslicht Greuther Fürth verbessern. Der Vertrag des 28-jährigen Schweden bei Norwegens Vizemeister Molde FK läuft aus.

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Gonzalo hat mit Arminia Bielefeld einen neuen Verein gefunden. Nach Aussage von Trainer Frank Kramer wird der 34-Jährige "immer besser und besser".

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Afimico Pululu (rechts) wechselt aus Basel zur SpVgg Greuther Fürth, um die Offensive der Franken zu verstärken. Der 22-Jährige unterschrieb in Fürth einen Vertrag bis Mitte 2024.

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Der Ungar András Schäfer (rechts) wechselt zu Union Berlin. Der 22-Jährige spielte zuletzt für Dunajska Streda in der slowakischen Liga.

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Der 1.FC Köln verpflichtet Sampdoria Genuas Innenverteidiger Julian Chabot (links). Der 23-Jährige soll zunächst auf Leihbasis ins Ruhrgebiet kommen.

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Die TSG Hoffenheim leiht sich den 18-jährigen Justin Che (rechts) bis Mitte 2023 vom FC Dallas aus. Der Abwehrspieler spielte vorher bereits für den FC Bayern II.

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Jürgen Locadia wechselt ablösefrei von Brighton & Hove Albion zum VfL Bochum. Für den 28-Jährigen ist die Bundesliga nicht unbekannt, er spielte vorher bereits in Hoffenheim.

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Ansgar Knauff wechselt auf Leihbasis vom BVB zu Eintracht Frankfurt. Der 20-Jährige konnte bereits Erfahrungen als Nachwuchsnationalspieler sammeln.

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Der 1. FC Union Berlin holt Dominique Heintz vom Liga-Konkurrenten Freiburg. Der 28-Jährige hofft auf mehr Spielzeit in der Hauptstadt.

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Auch Marc Oliver Kempf verschlägt es in die Hauptstadt, ihn jedoch zum Hertha BSC. Der Defensivspieler war vorher beim VfB Stuttgart verpflichtet.

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Der SC Freiburg hat den 19-jährigen Belgier Hugo Siquet von Standard Lüttich verpflichtet. Für den Rechtsverteidiger sollen 4,5 Millionen Euro Ablöse geflossen sein.

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Vizekapitän von Union Berlin Marvin Friedrich wechselt zu Borussia Mönchengladbach. 5,5 Millionen Euro soll der Transfer des Abwehrspielers gekostet haben.

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Rekordtransfer beim FC Augsburg: 14 Millionen Euro sollen für Ricardo Pepi nach Dallas geflossen sein. Auch Vereine wie Wolfsbug und der FC Bayern München galten als Interessenten.

Wenn ein Klub größere Geldmengen bewegt, bleibt dies in der Branche nicht unbemerkt. Folge ist, dass den FCA mögliche Neuzugänge in der Regel mehr kosten. Einerseits wissen die abgebenden Klubs, dass der Klub aus Bayerisch-Schwaben die finanziellen Voraussetzungen für kostspielige Zugänge erfüllt. Andererseits wissen die Profis und deren Berater, dass sie in Augsburg entsprechendes Gehalt fordern können. Womöglich sind daran etwaige weitere Transfers gescheitert.

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Zuletzt waren der Däne Jens Stage (FC Kopenhagen) und der Norweger Morten Thorsby (FC Genua) mit dem FCA in Verbindung gebracht worden. Die zentralen Mittelfeldspieler hätten das aktuelle Duo mit Niklas Dorsch und Arne Maier ergänzen beziehungsweise ersetzen können. Die Spielerdecke ist auf der Position des „Sechsers“ und „Achters“ dünn, da Tobias Strobl (Kreuzbandriss) bis zum Saisonende ausfällt, Jan Moravek wiederholt Verletzungen plagen und Carlos Gruezo zuletzt nicht im Kader eines Spiels berücksichtigt worden war.

Nun ist klar: Trainer Markus Weinzierl wird mit dem vorhandenen Kader die restliche Saison bestreiten.

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