So stellt sich der FC Augsburg in der Offensive auf
Plus Die Bundesligapause nutzt der FC Augsburg, um an seiner Angriffsschwäche zu arbeiten. Welche Schlüsse Trainer Weinzierl aus dem Testspiel gegen Jahn Regensburg zieht. Kommt ein norwegischer Nationalspieler?
Wenn eine Begegnung 3:3 endet, ergeben sich für einen Trainer stets zwei Blickwinkel. Einerseits kann er über eine lückenhafte Abwehr klagen, andererseits kann er drei eigene Treffer loben. Markus Weinzierl wollte die Gegentore im Testspiel gegen Jahn Regensburg nicht verheimlichen, wusste sie aber einzuordnen.
Bei den ersten beiden Toren hatten Reece Oxford sowie Torwart Daniel Klein eine unglückliche Figur abgegeben und der Ausgleich fiel kurz vor Schluss. Dem gegenüber standen drei Treffer, die mit Florian Niederlechner, Ruben Vargas und Michael Gregoritsch allesamt Angreifer erzielt hatten.
Wie Niederlechner und Vargas harmonierten, das gefiel Weinzierl. Nach einer durchwachsenen Hinrunde, in der Niederlechner wiederholt Verletzungen ausbremsten, bemüht er sich um Spielrhythmus. Erfolgserlebnisse wie jenes gegen Regensburg geben ihm Selbstvertrauen. Weinzierl weiß, wie bedeutsam ein treffsicherer Niederlechner im Abstiegskampf der Bundesliga werden kann. „Bei Flo weiß man, wenn er fit auf dem Platz ist, dann hat er Torjägerqualitäten. Bei ihm ist es so, dass er monatelang keinen Rhythmus gehabt hat und jetzt wieder dabei ist.“
FCA-Trainer Weinzierl über Ruben Vargas: "Er weiß, dass er noch nicht in Form ist."
Nicht nur Niederlechner wird die Partie gegen Regensburg Mut machen, ebenso dürfte Ruben Vargas profitieren. Der Nationalspieler aus der Schweiz blieb in der laufenden Runde hinter den Erwartungen zurück, bislang glückte ihm kein Ligatreffer. Weinzierl sieht im 23-Jährigen einen der vielen jungen Spieler, die in ihren Leistungen schwanken. Der FCA-Trainer verweist auf die Europameisterschaft und die fehlende Sommervorbereitung, die die Entwicklung von Vargas beeinflussten. „Es werden riesige Erwartungen an ihn gestellt. Diese Erwartungen macht er sich auch selbst. Er weiß, dass er noch nicht die Form hat.“
Weil in der aktuellen Länderspielpause die europäischen Nationalteams keine Spiele austragen, kann Weinzierl mit Vargas intensiv arbeiten. Nicht nur auf, sondern auch abseits des Rasens. In einem längeren Gespräch hätte er sich mit Vargas ausgetauscht, berichtet Weinzierl. Der Trainer hielt in der Vorrunde stets an seinem offensiven Flügelspieler fest: weil er von dessen Qualitäten überzeugt ist. Aber auch, weil ihm keine Alternativen zur Verfügung stehen.
Mit der Rückkehr von Alfred Finnbogason und Florian Niederlechner sowie der Verpflichtung von Ricardo Pepi hat Weinzierl bedeutend mehr Alternativen im Angriff zur Verfügung. Aktuell weilt Pepi bei der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Mit dem Team will er sich für die Winter-WM in Katar qualifizieren. Die Chancen stehen nach dem jüngsten 1:0 gegen El Salvador nicht schlecht, aktuell belegt Pepi mit seiner Landesauswahl den zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe. Weil er vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr/live Sky) noch die Qualifikationsspiele gegen Kanada und Honduras bestreitet, könnte Weinzierl seine Offensive umbauen. Nicht, weil er es muss. Sondern, weil er es kann.
Wechselt Morten Thorsby zum FC Augsburg?
Am Montag endet die Wintertransferphase in der Bundesliga. Mit Pepi, dessen Verpflichtung vom FC Dallas zum FCA rund 16 Millionen Euro gekostet haben soll, haben die Augsburger viel Geld ausgegeben und ihre Offensive gestärkt. Dass sie in einem anderen Mannschaftsteil nochmals aktiv werden, ist aber deshalb nicht ausgeschlossen. Im defensiven Mittelfeld hat der FCA wenig Alternativen.
Daher soll er an einer Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers Morten Thorsby interessiert sein. Der 25-Jährige steht derzeit beim Serie-A-Klub FC Genua unter Vertrag und soll bis zum Saisonende ausgeliehen werden. Hält der FCA die Liga, könnte eine Kaufpflicht greifen, berichten italienische Medien.