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FC Augsburg sucht neuen Sportdirektor: Benjamin Weber als Favorit im Gespräch

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Wann kommt der neue Sportdirektor zum FCA?

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    Benjamin Weber hat den SC Paderborn zu einem Spitzenklub in der 2. Liga geformt. Womöglich wechselt er zum FC Augsburg.
    Benjamin Weber hat den SC Paderborn zu einem Spitzenklub in der 2. Liga geformt. Womöglich wechselt er zum FC Augsburg. Foto: witters

    Das Kapitel DFB ist abgeschlossen. Sandro Wagner, bis Sonntagabend noch Co-Trainer der Nationalmannschaft, macht jetzt Urlaub. Ein paar entspannte Tage mit der sechsköpfigen Familie. Wobei davon auszugehen ist, dass der 37-Jährige dennoch ständig mit Michael Ströll in Kontakt stehen wird. Schließlich will eine Saison geplant werden. Wagner ist der neue Trainer des FC Augsburg, Ströll dessen Geschäftsführer und starker Mann. Ein Entscheider im ursprünglichsten Sinne, der beim Fußball-Bundesligisten zuletzt viel entschieden hat – und weiterhin viel entscheiden wird. Radikal wirkte der Schnitt, den Ströll nach der abgelaufenen Saison mit der Trennung von Trainer Jess Thorup und Sportdirektor Marinko Jurendic vollzog.

    Doch Ströll ist niemand, der sich mit Ist-Zuständen zufriedengibt. Weder bei Thorup noch bei Jurendic hatte der 40-Jährige das Gefühl, als könnten sie den FCA nach seinen Vorstellungen sportlich weiterentwickeln. Aus Strölls Sicht wurden Potenziale nicht genutzt und Vorgaben nicht erfüllt. Das soll sich ändern. Mit Wagner glaubt Ströll einen ambitionierten, besessenen Trainer gefunden zu haben, der einerseits seine erste Erstligastation als Chance und Sprungbrett sieht, andererseits FCA-Vereinsphilosophie bestmöglich umsetzt. Das Trainerteam ist ein Puzzleteil, demnächst soll der neue Sportdirektor folgen. Wobei bislang nicht geklärt ist, wie sich der FCA in der Sportlichen Leitung aufstellen wird. Möglich sind mehrere Modelle.

    Seit dem Aus von Stefan Reuter ist Michael Ströll alleiniger Geschäftsführer

    Ehe sich Stefan Reuter im September 2023 aus dem operativen Geschäft zurückzog und die Tätigkeit eines Beraters übernahm (Vertrag bis Ende Juni 2026), hatte der FCA zwei Geschäftsführer: einen für den sportlichen, einen für den wirtschaftlichen Bereich. Für Entscheidungen waren Unterschriften beider Geschäftsführer nötig. Inzwischen hat Ströll alleinig das Sagen, kann entsprechend handeln. Schon vor dem Aus von Jurendic kümmerte sich Ströll maßgeblich um Transfers. Er verhandelte, er verpflichtete. So auch jetzt. In der Scoutingabteilung um deren Chef Babacar Wane oder dem Technischen Direktor Christoph Janker hat er Zuarbeiter, den Kader planen derzeit Ströll und Wagner. Kurzfristig möchte sich der Klub aber breiter aufstellen, womöglich zieht er weitere Ebenen ein, verteilt Aufgaben auf mehrere Schultern.

    Weiterhin ungeklärt ist die Zukunft von Heinz Moser. Jurendic hatte seinen Vertrauten mit zum FCA gebracht, dort bekleidet Moser seitdem den Posten des Leiters Entwicklung. Letztlich ein Verbindungsglied zwischen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) und Bundesligateam. Moser steht beim FCA unter Vertrag, muss erst einmal selbst entscheiden, ob er ohne Jurendic in Augsburg bleiben möchte. Sollte er dies bejahen, soll alles Weitere besprochen werden. Zugleich werden Manuel Baum und Marc Lettau mit dem FCA in Verbindung gebracht. Baum hatte bis vor kurzem als Nachwuchsleiter bei RB Leipzig gearbeitet, Lettau bis Oktober als Sportdirektor beim VfL Bochum.

    Sollte Baum zurückkehren, dann wohl nicht auf seiner einstigen Position als Nachwuchsleiter. Mit der Leitung im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), bestehend aus Roy Stapelfeld (kaufmännisch) und Claus Schromm (sportlich), fühle man sich gut aufgestellt, ist zu hören. Stattdessen würden wohl zusätzliche Positionen geschaffen, etwa ein Kaderplaner oder ein Nachwuchskoordinator. Favorit auf den Posten des Sportdirektors ist ein anderer: Benjamin Weber. Unter den Kandidaten ist der Geschäftsführer Sport des SC Paderborn derzeit der Favorit.

    Benjamin Weber gewinnt im Trainerteam um Tuchel Titel

    Empfohlen hat sich der 42-Jährige durch seine gute Arbeit in der zweiten Liga. Ferner blickt er auf einen interessanten Lebenslauf. Weber arbeitete lange im Trainerteam von Thomas Tuchel, war Videoanalyst in Mainz, Dortmund, Paris und beim FC Chelsea, mit dem er 2021 die Champions League gewann. Zu Webers Stärken soll die Mitarbeiterführung zählen, zudem soll er ein gutes Gespür dafür haben, junge Spieler zu entdecken und zu entwickeln. Ein Beispiel ist Aaaron Zehnter. Den 20-Jährigen hatte der FCA vor eineinhalb Jahren an Paderborn verkauft, inzwischen ist der Linksverteidiger laut Transfermarkt.de fünf Millionen Euro wert und wird mit etlichen Erstligisten in Verbindung gebracht. Solche Talente zu halten, ihnen eine Perspektive zu geben und sie weiterzuentwickeln, ist eine Aufgabe des künftigen Sportdirektors.

    Sollten der vertraglich gebundene Weber und der FCA zusammenfinden, dürfte dies zähe Verhandlungen nach sich ziehen. Der SC Paderborn hat jüngst in Lukas Kwasniok (1. FC Köln) seinen Trainer verloren, nun stünde er nach einer erfolgreichen Saison obendrein ohne sportlichen Leiter da. Entsprechend hoch dürfte das Schmerzensgeld in Form einer Ablöse sein. Zugleich ist ungewiss, ob Weber nach vielen Jahren des Umherreisens erneut seinen Lebensmittelpunkt wechseln möchte.

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    2 Kommentare
    Claus Mayer

    Ich bin auch ein großer Optimist und ich freue mich auf die Saison. Es geht jetzt darum, die Einzelgänger von Herrn Jurendic schnell wieder zu verkaufen und ein echtes, junges Team für den neuen Trainer zusammenzustellen. Ich denke, Wagner weiß schon wen er braucht.

    Rainer Kraus

    Die letzten 15 Jahre konnte man richtig glücklich und zufrieden mit den Entwicklungen beim FCA sein. Aber auch die grössten Optimisten haben jetzt für die kommenden Saison erstmals Bauchweh.

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