Fünf Jahre lang, von 2019 bis Sommer 2024 stand Tomas Koubek beim FC Augsburg unter Vertrag - seit seinem Abschied aus Augsburg war der Tscheche ohne Vertrag. Das hat sich nun geändert: Der 32-Jährige hat einen Vertrag in seiner Heimat unterschrieben, beim Erstligisten Slovan Liberec steht er ab sofort und bis 2027 im Wort. Für Koubek ist es eine Rückkehr - nicht nur in sein Heimatland, sondern auch zu seinem Ex-Verein. Bereits in der Saison 2015/16 lief Koubek für den Verein auf, damals war er von seinem Stammverein Sparta Prag ausgeliehen.
Koubek dürfte aufgrund seiner langen Zeit ohne Verein zumindest vorerst als Nummer zwei hinter Stammkeeper Hugo Jan Backovsky eingeplant sein. Für Liberec, den dreifachen tschechischen Meister, der zuletzt in der Spielzeit 2001/02 den Titel geholt hatte, ist es keine einfache Saison. Derzeit rangiert der Klub auf Rang zehn der tschechischen Liga und damit nur einen Punkt vor der Abstiegsrunde. In Tschechien teilt sich nach der Hauptrunde die Tabelle in drei Bereiche auf: Die ersten sechs Teams spielen eine Meisterschaftsrunde, die Vereine zwischen sieben und zehn Play-offs um die Meisterrunde. Die Klubs, die zwischen elf und 16 einlaufen, ermitteln in einer Abstiegsrunde, wer in Liga zwei muss.
Ex-FCA-Torwart Tomas Koubek unterschreibt bei Slovan Liberec
Koubek gibt sich in der Mitteilung des Vereins optimistisch und wird wie folgt zitiert: „Im Verein haben sich einige Dinge geändert. Aber man spürt, dass alle wollen, dass der Verein gut abschneidet und in die oberen Tabellenregionen zurückkehrt. Das habe ich bei allen, mit denen ich gesprochen habe, gespürt. Für mich ist es sehr wichtig, dass wir alle den gleichen Ehrgeiz haben, Slovan wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört, und das Potenzial der Mannschaft zu nutzen.“
Nach seinem Abschied aus Augsburg hatte es immer wieder Gerüchte um einen neuen Verein Koubeks gegeben - das wildeste Gerücht besagte, dass sogar der FC Barcelona sich für den damals vertragslosen Tschechen interessiert haben soll. Hintergrund: Nach der schweren Verletzung von Stammkeeper Marc-André ter Stegen suchten die Katalanen einen Torhüter. Weil das Transferfenster zu diesem Zeitpunkt schon geschlossen war, kamen nur vertragslose Spieler in Frage - wie Koubek eben. Letztlich entschieden sich die Katalanen für den polnischen Schlussmann Wojciech Szczęsny.
Beim FC Augsburg war Koubek mit großen Erwartungen gestartet
Koubek war im Sommer 2019 für eine Ablösesumme von etwa acht Millionen Euro von Stade Rennes zum FC Augsburg gewechselt, was den Tschechen zu einem der teuersten Spieler in der Geschichte des FCA gemacht hatte. Die hohen Erwartungen konnte der ehemalige Nationalspieler aber nie erfüllen, schon in seiner ersten Saison verlor er nach mehreren Unsicherheiten seinen Stammplatz und kam danach nicht über die Rolle als Ersatzspieler hinaus. Insgesamt bestritt Koubek in fünf Jahren 38 Bundesliga-Partien und kam zweimal im DFB-Pokal zum Einsatz.
In Liberec will Koubek zurück zu alter Stärke finden: „Ich möchte nicht, dass mein Name in Vergessenheit gerät. Ich habe den Fußball vermisst. Ich bin nicht hierher gekommen, um nur in der Kabine zu sitzen. Ich will hart arbeiten und Slovan helfen, weiterzukommen. Das ist der Grund, warum ich hier bin. Und ich setze mich voll dafür ein.“
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