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Fußball-EM 2021
06.06.2021

Weltmeister, Versager, Stilikone: Was bleibt von Bundestrainer Joachim Löw?

In Rio feierte Joachim Löw seinen größten Triumph. Nun neigt sich seine Zeit als Bundestrainer dem Ende entgegen.
Foto: Witters

Joachim Löw ist Weltmeister. Und er ist verantwortlich für eine der dunkelsten Stunden beim DFB. Die EM wird entscheidend dafür sein, wie er ihn in Erinnerung bleibt.

Hinterher weiß man immer mehr. Mit dem heutigen Blick auf die Weltmeisterschaft 2014 lautet daher die vorherrschende Meinung, dass Joachim Löw im Juli vor sieben Jahren hätte zurücktreten müssen. Weil: Aufhören, wenn es am schönsten ist. Recht viel schöner hätte es ja auch wirklich kaum kommen können. Weltmeister.

Als erste europäische Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent. Im Halbfinale den Gastgeber in einem Spiel, das es so nur alle paar Generationen zu bestaunen gibt, seziert und sich dabei trotzdem noch die Sympathien der brasilianischen Fans gesichert. Ein Team auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Angeführt vom geschundenen Schweinsteiger, durchs Turnier geführt vom möglicherweise cleversten Defensivspieler, den der deutsche Fußball gesehen hat. Jener Philipp Lahm tat das, was Löw hätte tun sollen. Er trat aus der Nationalmannschaft zurück.   

Der 13. Juli 2014 - ein Sonntag für die Geschichtsbücher. Deutschland wird Weltmeister und die ganze Nation jubelt mit, als Philipp Lahm den WM-Pokal in die Höhe reißt.
Foto: Andreas Gebert, dpa

Lahm tat nach der WM das, was Löw nach Ansicht vieler hätte tun sollen: Er trat zurück

Lahm aber sieht den Fußball anders als Löw. Er ordnet seine Möglichkeiten, wägt ab und entscheidet. Auf dem Platz und fernab des Rasenvierecks. Löw hat eine weniger rationale Herangehensweise. Auch er wusste um die Einmaligkeit des Triumphs von Rio. Aber wäre nicht doch noch vielleicht eine Steigerung möglich? Eine Epoche prägen, wie die zuvor weit enteilt scheinenden Spanier, wäre eine Möglichkeit gewesen. Eine unverwechselbare Spielweise entwickeln. Löwball statt Tiki Taka. In Deutschland werden Visionen von jeher skeptisch beäugt. Lieber den Spatz in der Hand, der Arzt möge bei auftretenden Visionen konsultiert werden. Groß zu denken fällt nur dann auf Gegenliebe, wenn es zu Zählbarem führt. Löw scheiterte krachend.

Nach dem sportlichen Desaster in Russland bezichtigte er sich selbst einer "fast schon arroganten" Herangehensweise. Löw hatte für die WM eine Taktik der absoluten Offensive ersonnen. An der Umsetzung aber haperte es an einigen Stellen. Unter anderem an der unausgegorenen Zusammenstellung des Kaders. Und einer Taktik, die dem Gegner eher nachrangig Beachtung geschenkt hatte. Dass der Bundestrainer auch nach dem Vorrunden-Aus 2018 seinen Posten nicht zur Verfügung stellte, ist nachvollziehbar und läuft doch der Vorstellung entgegen, für entstandenes Unglück die Verantwortung zu übernehmen. Wer aber will schon, dass als letzter Eindruck bleibt, für eine der größten deutschen Sportenttäuschungen gesorgt zu haben?   

Bei der WM 2018 versuchte Löw, den Stress durch Entspannung an der Strandpromenade von Sotschi loszuwerden.
Foto: Christian Charisius, dpa

In der Aufarbeitung der verkorksten WM 2018 verlor sich Löw

In der Folge verlor sich Löw. All die Prinzipien, die er zuvor eingeführt hatte, galten plötzlich nicht mehr. Am augenscheinlichsten war die Abkehr vom Ballbesitzfußball. Statt die Fähigkeiten der zweifellos talentierten Offensive kompromisslos zutage zu fördern, verteidigte die deutsche Mannschaft plötzlich mit einer Fünferkette. Mats Hummels und Thomas Müller mussten leicht verspätet für das Vorrunden-Aus büßen. Doch der für junge Spieler geschaffene Platz wurde nur partiell genutzt. Dass Löw die beiden Führungsspieler nun wieder zurückgeholt hat, legen ihm nur die wenigsten als Schwäche aus. Sie allerdings zuvor aus dem Kreis des Vertrauens zu verbannen, hat sich als Fehleinschätzung offenbart.   

In seinem nun letzten Turnier agiert Löw nicht mehr aus einer Position der Stärke. Nicht etwa, weil die EM den Abschluss seiner 15-jährigen Amtszeit bedeutet und er unter etwaigen Autoritätsproblemen leidet. Die Mannschaft folgt ihm immer noch. So entrückt er in der Öffentlichkeit mitunter wirken kann, so groß ist doch der Rückhalt innerhalb des Teams. Sowohl erfahrene Spieler wie Toni Kroos als auch Führungsspieler der neuen Generation wie Joshua Kimmich schätzen Löws unaufgeregtes Wesen und seine taktische Expertise. Der 61-Jährige hat sich notgedrungen selbst einiger Freiheiten beraubt. Müller und Hummels dürfen als gesetzt gelten, ansonsten würde die Rückholaktion reichlich sinnlos erscheinen. So aber muss Löw Spieler enttäuschen, auf die er zuvor gebaut hatte. Ginter, Süle, Gnabry, Werner oder Sané – nicht für jeden wird Platz sein.

Nach Niederlagen wie jenen gegen Spanien oder Nordmazedonien mag deren Einfluss auf eine erfolgreiche EM als überschaubar erachtet werden, die mühsam hergestellte Statik im Team könnte aber ins Wanken geraten. Bislang war Löw derartigen Problemen lieber durch Nicht-Nominierungen aus dem Weg gegangen. So endete beispielsweise die Nationalmannschaftskarriere von Michael Ballack im Unfrieden, allerdings konnte sich die Mannschaft fernab des einstigen Leitwolfs weiterentwickeln. 

Auweia: Die jüngsten Leistungen der deutschen Nationalmannschaft waren alles andere als weltmeisterlich.
Foto: Witters

Zu selten offenbarte Löw, welchen Plan er verfolgt

Zu großen Teilen hat Löw diese Mannschaft entwickelt. Ein Team, das zwischen 2008 und 2016 bei jedem Turnier ins Halbfinale vorgedrungen ist. Er konnte dabei zweifellos auf einige der weltweit besten Spieler zurückgreifen. Aber das konnten Belgier und Brasilianer auch. Die hochgehandelten Engländer warten immer noch auf den großen Erfolg, die Niederländer konnten sich sowohl für die vergangene WM als auch EM erst gar nicht qualifizieren. Löw aber lieferte. Bis zur WM in Russland. Nichts ist unverzeihlicher als Misserfolg. Bis dahin konnte der Fan über die eigenbrötlerischen Züge des Bundestrainers hinwegsehen. Seitdem aber attestieren ihm die Anhänger, sich vom Fußvolk entkoppelt zu haben. Weil er einräumte, auf die Meinung Altinternationaler wenig zu geben, gilt er als abgehoben. Was im Erfolgsfall gesundes Selbstbewusstsein ist, wird nun als Arroganz ausgelegt. Löw ist daran nicht unschuldig. Zu selten offenbarte er, welchen Plan er verfolgt. Übermäßiges Sendungsbewusstsein zählt nicht zu den hervorstechenden Eigenschaften Löws. Kaum vorzustellen, dass er im Anschluss an seine DFB-Zeit einen Verein internationalen Formats übernimmt, bei dem er im Wochenrhythmus seine Entscheidungen rechtfertigen muss.   

Die Aufgeregtheiten des Profifußballs amüsieren Löw seit jeher. Manchmal irritieren sie ihn auch. Als zur Hochzeit der Pandemie diskutiert wurde, ob und wann denn der Bundestrainer wieder Spiele in den Stadien anschauen würde und solle, konnte er es mal wieder nicht allen recht machen. Eine Situation, die er mittlerweile zur Genüge kennt. Als Co-Trainer unter Jürgen Klinsmann konnte er verfolgen, wie schwer es ist, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Später verfolgte er, wie sich Radiostationen eher an seinem Dialekt denn der strategischen Ausrichtung seiner Mannschaft ausrichteten. Die unter Löw etablierten flacheren Hierarchien waren den Baslereffenbergs seit jeher ein Graus. Mit dem Blick von heute lässt sich sagen: Löw hat viel richtig gemacht. Ob er noch der richtige Trainer für die EM 2021 gewesen ist: Mitte Juli werden viele sagen, sie haben es schon immer gewusst. Egal, wie die deutsche Mannschaft abgeschnitten hat.

Dieser Artikel ist Teil der EM-Beilage unserer Redaktion, die am Dienstag, 8. Juni, unserer Zeitung beiliegt.

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