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Olympische Spiele: Die Olympia-Übertragungen von ARD, ZDF und Eurosport im Vergleich

Olympische Spiele

Die Olympia-Übertragungen von ARD, ZDF und Eurosport im Vergleich

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    Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, hier mit dem ZDF-Olympiamaskottchen, führt beim Sender durch den Wettkampftag.
    Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, hier mit dem ZDF-Olympiamaskottchen, führt beim Sender durch den Wettkampftag. Foto: Martin Hoffmann, imago images

    Fast 18 Stunden lang läuft die Olympia-Übertragung von Sonntagnacht bis Montagnachmittag im ZDF. Fast 18 Stunden voller Entscheidungen, sportlicher Höchstleistungen, Emotionen und vor allem: Spannung.

    ARD, ZDF und Eurosport übertragen die Olympischen Spiele. Die öffentlich rechtlichen Sender wechseln sich jeden Tag ab. Beim ZDF beginnt die Übertragung um 23.15 deutscher Zeit mit Moderator Rudi Cerne, der den Triathlon anmoderiert. In der Nacht kommen noch Schwimmen, Hockey, Handball, immer wieder die Deutschen Florett-Fechter. Viel Sport und Spannung für den Zuschauer.

    Dann folgt ein Kompaktblock. Das ist sehr angenehm, man kann das Gesehene, diese Flut an Informationen, auffrischen. Das erklärt natürlich auch, warum Rudi Cerne immer wieder auf seinen Zettel gucken muss, wenn er Wettbewerbe anmoderiert. Wer soll sich die ganzen Namen der Athleten merken?

    Sportfreaks sind bei Eurosport gut aufgehoben

    Gut ist seine Anmoderation für die Zusammenfassung eines Fechtkampfes, weil er das Ergebnis nicht verrät. Der Beitrag ist dann gestaltet wie in Echtzeit, als wäre er live. Das macht Spaß, man fiebert mit. Es ist die Spannung, die Vorfreude auf die kommenden Wettkämpfe, die durch diese Übertragung, durch lange Olympiatage trägt. Denn wer die Nacht durchgeschaut hat, ist jetzt müde, die Konzentration lässt nach.

    Morgens steigt der Kanuslalom – mit dem Augsburger Sideris Tasiadis. Die Kommentatorin ist gut vorbereitet, erklärt, wie gerudert wird, welche Techniken es gibt. Das wirkt aber als Laie nicht überfordernd, es ist informativ. Tasiadis qualifiziert sich für das Finale und holt dort Bronze. Die Freude ist den Kommentatoren anzuhören, eine schöne Abwechslung, da Sport meistens neutral kommentiert wird. Das gilt auch für den Ton der Kommentatoren, der den Athleten zugetan ist, schwache Leistungen werden nicht als schlecht oder enttäuschend bezeichnet, sondern als schade für die Sportler.

    Dann sendet das ZDF viele Zusammenfassungen voriger Wettkämpfe, die teilweise auch den Vortag betreffen und wohl eher an die gemeinen Sportfans, als an die Sportfreaks gerichtet sind. Diese sind bei Eurosport gut aufgehoben, bekommen viele Details, wie beim Tennis mit Alexander Zverevs Bruder Mischa. Eurosport setzt auf Live-Sport, bei fast allen Übertragungen kommentiert ein Experte der jeweiligen Sportart mit dem Kommentator.

    ARD und ZDF zeigen bei Olympia mehr als nur Sport

    Die öffentlich-rechtlichen Sender zeigen hauptsächlich Wettbewerbe mit deutscher Beteiligung. Sie liefern viele Interviews deutscher Athleten, die auch über das Sportliche hinausgehen. Am Dienstag unterhält sich die Wahlaugsburgerin Ricarda Funk im Studio in Tokio mit ARD-Moderatorin Jessy Wellmer. Sie hat gerade Gold im Kanuslalom geholt, ihre Familie ist per Video aus der Heimat zugeschaltet, neben ihrem Erfolg geht es um die Flutkatastrophe in Deutschland, die auch Funks Familie in Bad Breisig betrifft.

    In der ARD ist immer mal wieder der Doping-Experte Hajo Seppelt zu Gast, spricht zum Beispiel über Dopingvertuschen im Gewichtheben. Beim ZDF sitzt am Montagabend die Japan-Expertin Marei Mentlein, spricht über die steigende Stimmung im Land, bezieht aber auch kritische Stimmen mit ein, die meinen, die Spiele würden die Corona-Probleme Japans übertünchen.

    Das sind willkommene Infos, sie bringen Abwechslung in die Berichterstattung, frischen den Kopf des Zuschauers nach stundenlangem Livesport ein wenig auf. In den letzten Stunden des Sendetages häufen sich Hintergrundbeiträge, Interviews und Zusammenfassungen. Das ist sehr interessant, gibt einen noch mal einen Über- und einen Ausblick auf die kommenden Olympiatage. Um 16:57 verabschiedet sich ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein nach 17 Stunden und 42 Minuten mit den emotionalsten Bildern des Tages. Zehn Minuten nach Mitternacht geht es am nächsten Tag weiter. Die Hardcore-Zuschauer haben sieben Stunden Zeit, sich zu erholen.

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