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Kommentar: Europas Wirtschaft muss sich von Asien unabhängig machen

Kommentar

Europas Wirtschaft muss sich von Asien unabhängig machen

Stefan Stahl
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    Industrieanlagen auf dem Gelände der BASF Schwarzheide GmbH.
    Industrieanlagen auf dem Gelände der BASF Schwarzheide GmbH. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

    Eine klare Corona-Lehre lautet: Europa muss wieder mehr selbst herstellen und sich nicht zu sehr auf Asien als verlängerte Werkbank verlassen. Das gilt für mehr Waren als Arzneien oder Masken. Der Stopp einer weiteren Deindustrialisierung, ja der Start einer Reindustrialisierung muss weiter greifen. Der chronische Chip-Mangel, also die schleppende Versorgung mit Halbleiterprodukten, zeigt, wie falsch es ist, sich zu sehr auf Asien zu verlassen.

    China und USA befeuern den Aufschwung

    Dies hat etwa zu dem Missverhältnis geführt, dass innerhalb der EU nur etwa zehn Prozent aller Chips weltweit produziert, aber rund 20 Prozent verbraucht werden. In Zeiten eines von China und den USA befeuerten weltwirtschaftlichen Aufschwungs wirkt sich das fatal aus: Auch deutsche Auto-Konzerne, die immer mehr unter der unsicheren Versorgung mit elektronischen Bauteilen leiden, müssen ihre kompliziert über die ganze Produktionswelt gesponnenen Liefernetze überdenken, weil sie sich zum Teil als anfällig erwiesen haben.

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    Ein solch neues europäisches Wirtschaftsselbstbewusstsein kann dazu führen, eigennützig wie Chinesen und Amerikaner Rohstoff-Politik zu betreiben. Europa muss also den Ausverkauf von Holz und den damit einhergehenden Preisanstieg etwa zulasten des Handwerks rasch stoppen. Das ist kein Euro-Nationalismus, sondern Selbstschutz. Produkte wie Holz und Stahl sind systemrelevant. Mit Schüchternheit lassen sich die Interessen europäischer Bürger nicht wahren.

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