Früher lief ein Berufsleben streng durchgetaktet ab: Eine Ausbildung erfolgreich abschließen, danach in dem erlernten Job übernommen werden und bis zum Renteneintritt im Lehrbetrieb arbeiten. Derart strikt sind berufliche Werdegänge heutzutage allerdings nur noch selten. In den vergangenen Jahren entschieden sich in Deutschland immer mehr Menschen dazu, eine Ausbildung abzubrechen und von vorne loszulegen: Zwischen 2005 und 2020 hat sich die Zahl der Ausbildungsabbrüche von neun Prozent auf knapp 24,5 Prozent beinahe verdreifacht. Was auf den ersten Blick nach einem großen Problem aussieht, muss allerdings nicht zwangsläufig schlecht sein. Eine junge Frau berichtet, weshalb sie ihre Ausbildung abgebrochen hat.
Ausbildung
Das Ganze kann man sich aber eben nur leisten, wenn man einen guten finanziellen Background von zu Hause hat ( freie Kost und Logie) oder Bürgergeld bezieht. Ich bezweifle auch, ob der im Artikel angeführte Beruf auf Dauer zukunftsfähig ist. Aber Berufsabbrecher oder Studienabbrecher zu sein, scheint ja heute in zu sein. Manche Leute veranstalten ja heute nach dem Abitur erst Mal 1 Jahr Selbstfindungsurlaub.
Es ist eher normal, dass man in jungen Jahren noch nicht weiß, wohin einen der Weg führt, sondern sich das erst mit der Zeit und mit wachsender Lebenserfahrung ergibt. Und nein, es ist eben nicht nur privilegierten Familien vorbehalten, sondern funktioniert auch bei einer alleinerziehenden Mutter wo der Vater seinen Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommt, dass das Kund nach abgeschlossener Lehre eine zweite Ausbildung nachschiebt, weil man im ersten Beruf nicht glücklich ist und erst im zweiten seine Erfüllung findet. Und wenn es irgend möglich ist, warum darf, soll man nicht ein Jahr auf eine Reise gehen, um sich selbst zu finden? Weil einem das selbst versagt geblieben ist? Neid ist ein schlechter Grund. Wie verbittert muss man sein, was für ein armseliges Leben muss man führen, um ständig seine Häme über andere auszubreiten, die nicht dem eigenen Lebensstil entsprechen?
Mir fällt kein Weg ein wie ich diese von Ihnen gepriesenen Optionen in meinem Werdegang hätte realisieren können ohne erhebliche Abstriche bei der Lebensqualität. Hatte zufällig eine allein erziehende Mutter und der Vater hat sich aller Pflichten entzogen. Nach dem ABI bin ich dann zum Bund gegangen, studiert usw. Die Welt habe ich dann damit auch gesehen.
Das ist nicht erst Heute so, dass man erst ein Jahr eine Auszeit wünscht und ins Ausland geht, sondern das gab es schon vor zwanzig Jahren.
Man geht nicht ins Ausland für eine Auszeit, man geht ins Ausland, um Erfahrungen und Internationalität zu sammeln, damit dies dem Berufe zugutekommt.
Herr Xanter, sind Sie schon lange aus der Selbstfindungsphase heraus oder hatten Sie womöglich gar keine?
Dafür wurden doch die Praktika eingeführt. Wenn man mal eine Woche in einem Betrieb war, dann weiss man schon, ob das Sinn macht. So vertrödeln die Leute halt ein Jahr.
Berufliche Planung und Vorbereitung scheint heute nicht mehr im Kommen zu sein. Lieber einmal hier und dann dort hineinschnuppern, vielleicht findet sich dann ja etwas, wo man nicht so viel arbeiten muss, wo man spät anfängt und noch früher aufhört.
"… vielleicht findet sich dann ja etwas, wo man nicht so viel arbeiten muss, wo man spät anfängt und noch früher aufhört." Und das ist 'ne ziemlich dämliche Unterstellung, nicht?
Da haben Sie wohl recht Herr Miele-Huang. Meine Kinder hätte ich nie gezwungen gegen ihren Willen sich völlig unnötig durchzubeißen.
Das war bei uns genauso, wie bei Ihnen Herr Merk, denn Sie haben sich für Ihre Ausbildung damals selbst endschieden und war dafür auch sehr dankbar!
Was macht ein Personalverantwortlicher mit einer Bewerbung einer Person die gerade erst (sehr kurzfristig dazu noch) ihren alten Ausbildungsbetrieb im Regen stehen gelassen hat=? Richtig. Ablage PK (Papierkorb). Weil bei dieser Person dann davon auszugehen ist dass sie 1. kein Durchhaltevermögen hat und 2. vielleicht auch im neuen Betrieb das gleiche macht. Viel Spaß beim Kellnern!
"Richtig. Ablage PK (Papierkorb)." Das bilden Sie sich vielleicht ein, aber das macht ein vernünftiger Personalverantwortlicher natürlich nicht. Auch an Sie die Frage: Warum reagieren derart hämisch auf Menschen, die sich umentscheiden? Haben Sie noch nie eine Entscheidung getroffen, die Sie nachträglich gerne korrigieren wollten? Sind Sie so unfehlbar oder tun Sie nur so? Letzteres, wahrscheinlich…
Es gibt aber Dinge die muss man halt durchziehen. Wenn der Ausbildung keine gesundheitlichen Probleme entgegenstehen, beendet man diese halt. Dies wirkt wesentlich reifer und durchdachter.
„Was auf dem Teller ist, wird aufgegessen, BASTA!!!“ ist eine ziemlich überkommene Erziehungsmethode, Herr Keller…
Herr Franz Wagner, es ist schwer zu verstehen, dass Sie einer Zeit nachhängen die schon längst vorbei ist. Auch an Ihren anderen Beiträgen ist das nicht zu übersehen. Ein guter Personaler wünscht sich junge Leute, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und Entscheidungen durchsetzen können. Duckmäuser, die zu allem Ja und Amen sagen sind nicht gefragt. Momentan haben viele junge Leute die Chance den besten Ausbilder zu suchen und sollten dies selbstverständlich nutzen.
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