Fallende Gaspreise kein Grund zum Übermut: Es kann nicht weitergehen wie bisher
Der Gaspreis gibt nach. Das bedeutet aber nicht, dass das Verbrennen von fossilem Erdgas weitergehen kann wie bisher. Erdgas ist nur eine Brücke in die Zukunft.
Dass nach der Preisexplosion im vergangenen Jahr die Preise für Erdgas nachgeben, ist eine gute Nachricht. Die absehbare Entspannung bei den Tarifen entlastet zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich zuletzt teilweise nicht mehr sicher waren, ob das Geld bis zum Monatsende reicht. Die sinkenden Preise zeigen nicht nur, dass die Bundesregierung nach der Eskalation des Ukraine-Krieges mit dem Bau von Flüssiggas-Terminals und Einspar-Appellen richtig gehandelt hat. Sie zeigen auch, dass der Weltmarkt funktioniert. Es finden sich neue Lieferanten. Grund für Übermut gibt es aber nicht.
Grüner Wasserstoff wird zunächst knapp und teuer sein
Es wäre eine Illusion anzunehmen, dass wir weiter wie bisher fossiles Erdgas verbrennen können, sei es zum Heizen, sei es in der Industrie. Will das Land auch nur einigermaßen sein Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erfüllen, wollen die Parteien von CDU/CSU über die SPD bis zu den Liberalen und Grünen ihre Glaubwürdigkeit bewahren, müssen Alternativen zu Erdgas gefunden werden. Der fossile Energieträger taugt lediglich als eine Brücke in eine erneuerbare Zukunft. Klimafreundlich erzeugter Wasserstoff gilt als eine Lösung. Zu Spotpreisen, wie einst russisches Gas, wird es grünen Wasserstoff aber so schnell nicht geben.
Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn die Stromkonzerne es je zulassen dass der Zähler bei einer Einspeisung über eine Solaranlage rückwärts läuft bin ich sofort bereit. Bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht dass es ziemlich egal ist wieviel ich einspare die Rechnung bleibt in etwa immer gleich, da die Grundgebühr ständig angehoben wird. Es wäre schön wenn es auch mal einen Effekt hätte wenn man alles auf Effizienz A umstellt
Herr Kerler hat es mit seinem Kommentar wieder einmal genau getroffen. Ob alle politischen Parteien die Lage schon verstanden haben, möchte ich bezweifeln. Aber der Weg, den die Ampel-Koalition eingeschlagen hat, weist in die richtige Richtung. Medien und Politik sollten den Menschen aber noch deutlicher erklären, warum dies so ist, statt jeden Schritt, der noch gar nicht getan ist, von vornherein zu zerreden, wie jetzt beispielsweise die Debatte um die Heizungen.
Ist auch voll und ganz meine Meinung. Gerade die CSU sollte sich mal überlegen, was sie alles verschlafen haben und ausgebremst, vor allem noch die Stromtrassen die dringend notwendig waren. Nur immer dagegen sein, zeigt mir wieder mal, an die Macht wollen vor allem auch in Berlin deshalb auch immer poltern auf die Grünen. Fehler machte die alte Regierung mehr als genug, vor allem die tollen Verkehrsminister aus Bayern !!!!! Sehr guter Kommentar Frau REICHENAUER!
Besagte "Brücke" wird die längste und größte Brücke aller Zeiten werden - länger und größer als heute prognostiziert.
>> Grüner Wasserstoff wird zunächst knapp und teuer sein <<
Deutscher Strom wird von November bis Februar noch knapper und noch teurer sein!
Kein Gasverbraucher in Deutschland ist übermütig; übermütig sind die Lobbyisten der Wärmepumpe die gleichzeitig Atomkraft bekämpfen und als Konzept für Dunkelflauten im Winterhalbjahr nur Kohlekraftwerke haben.
Ex-Siemens Vorstand Joe Kaeser hat sich diese Tage sehr klug zu Wort gemeldet:
https://www.focus.de/politik/deutschland/kein-konsistenter-plan-fuer-die-energiewende-joe-kaeser-kritisiert-energiepolitik-der-bundesregierung_id_194783376.html
>> „Der CO2-Ausstoß der stattdessen betriebenen Braunkohlekraftwerke pro Jahr erreiche fast das CO2-Niveau des gesamten Gebäudesektors, um den man jetzt soviel Aufhebens macht“, sagt Kaeser. „Es fehlt einem das Verständnis dafür, wie die Prioritäten gesetzt werden. Es ist ein Zeichen dafür, dass ein kohärenter Gesamtplan fehlt.“ <<