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Tiermedizin und Ethik: Studie in Hannover: Wie trauern Haustierbesitzer?

Tiermedizin und Ethik

Studie in Hannover: Wie trauern Haustierbesitzer?

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    Die Handlungsmöglichkeiten bei schwer erkrankten Tieren haben sich dank des tiermedizinischen Fortschritts deutlich vergrößert
    Die Handlungsmöglichkeiten bei schwer erkrankten Tieren haben sich dank des tiermedizinischen Fortschritts deutlich vergrößert Foto: Kai Remmers (dpa)

    Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHO) sammelt für ein Forschungsprojekt Geschichten über den Verlust von geliebten Haustieren. Die Besitzer können in einem anonymen Fragebogen ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Empfindungen beschreiben und auch Fotos oder Gedichte hinzufügen. Marion Schmitt aus der Arbeitsgruppe Ethik der TiHo möchte in ihrer Doktorarbeit unter anderem herausfinden, welche Jenseitsvorstellungen die Trauernden für Tiere und für Menschen haben und ob sie der Tod ihres Tieres wie der Verlust eines Menschen trifft. Aus den gesammelten Beiträgen soll am Ende des Projektes auch ein Buch entstehen.

    "Kaum Unterschied zu den Trauerreaktionen beim Verlust eines nahestehenden Menschen"

    Die Doktorarbeit ist eingebunden in das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt "Behandlungsziele am Lebensende von Companion Animals". Der Hochschule zufolge haben sich die Handlungsmöglichkeiten bei schwer erkrankten Hunden, Pferden oder Katzen dank des tiermedizinischen Fortschritts deutlich vergrößert. In dem Projekt geht es darum, ethische Maßstäbe und Kriterien für das Einschläfern beziehungsweise intensivmedizinische Therapien oder palliative Behandlungen zu finden. Leiter des Projektes ist der laut TiHO bundesweit einzige Professor für Ethik in der Tiermedizin, Peter Kunzmann.

    Schmitt will bis einschließlich Januar 2019 die persönlichen Berichte von trauernden Tierbesitzern sammeln. Noch gebe es zu wenig Material, um wissenschaftlich fundierte Aussagen zu treffen, sagte die Forscherin. Bisher hätten vor allem Frauen mitgemacht. Die Besitzerinnen, die sich bisher gemeldet haben, denken der Forscherin zufolge immer noch bewegt an ihr totes Tier zurück, selbst wenn der Verlust lange zurückliegt. Es scheine keinen Unterschied zu den Trauerreaktionen beim Verlust eines nahestehenden Menschen zu bestehen, sagte Schmit. (dpa)

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