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Kommentar: Die Droge billigen Geldes

Kommentar

Die Droge billigen Geldes

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    Die Droge billigen Geldes
    Die Droge billigen Geldes

    Der Finanzkapitalismus ist eine anfällige und in vieler Hinsicht fehlerhafte Konstruktion. Strafmechanismen setzen zu spät ein. Die Ratingagenturen haben den spanischen Schuldenirrsinn zu lange toleriert, ehe sie endlich bereit waren, den Daumen über das Land zu senken. Spanische Banken konnten viel zu lange und ungeniert immer neue Kredite für Immobilien vergeben, die keiner braucht.

    So sind die Kreditinstitute des Landes als Zocker selbst in Schieflage geraten. Wie die Ratingagenturen haben auch die Akteure an den Finanzmärkten in übergroßem Maße Geduld mit dem Land bewiesen. Für Spanien wird es erst jetzt richtig schwierig, über Staatsanleihen weiteres Geld zu erlangen. Wenn diese Quelle versiegt, bleibt nur der Bittgang zum reichen Onkel von Europa, dem Rettungsschirm.

    Damit ist die auf Spekulation gegründete Finanzindustrie der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone endgültig gescheitert. Noch auf Jahrzehnte werden leer stehende Geisterhäuser als Mahnmale das Bild des Landes prägen.

    Dabei zeigt der Fall Spanien, wie gefährlich es war, im Zuge der Euro-Einführung durch die Droge günstiger Zinsen zum Schuldenmachen verführt zu werden, ohne dass eine europäische Institution den Exzessen wirkungsvoll begegnen kann.

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