Startseite
Icon Pfeil nach unten
Meinung
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Weg vom Kaputtspar-Europa

Kommentar

Weg vom Kaputtspar-Europa

    • |
    Weg vom Kaputtspar-Europa
    Weg vom Kaputtspar-Europa

    Der Euro zehrt an den Kräften Europas. Um die Währung zu retten, müssen Länder wie Griechenland zur Haushaltsdisziplin gezwungen werden. Durch die Daumenschrauben des Sparens sind sie aber aller Möglichkeiten beraubt, die Konjunktur zu stimulieren. Die Folgen sind fatal: Wenn etwa in Spanien mehr als jeder zweite Jugendliche keinen Job findet, drohen gesellschaftliche Verwerfungen. Die gestrigen Demonstrationen zeigen, wie groß die Enttäuschung einer verlorenen Generation ist. Das ist ein Sprengsatz für jede Demokratie, was nicht nur die deutsche Geschichte lehrt, zumal die Wut zum Teil schon in Hass umschlägt. Der Zorn richtet sich vor allem gegen Angela Merkel, die den Euro retten will, weil sie glaubt, sonst scheitere Europa. Dabei nimmt die Kanzlerin an Helmut Kohl Maß, der im Euro eine friedensstiftende Kraft sieht. Derzeit ist das Gegenteil der Fall. Demonstranten zünden Autoreifen an, heben wie in Italien Plakate mit Merkel in Nazi-Uniform hoch. Weit und breit keine Friedenstauben.

    Der Preis für die Rettung des Euro ist hoch. Dass der Dank für deutsche Hilfsmilliarden ausbleibt, sollte uns zum Umdenken bewegen. Neben mehr Haushaltsdisziplin brauchen südeuropäische Länder vor allem einen Marshallplan zur Ankurbelung der Wirtschaft. Sparen allein schafft keine Jobs.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden