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Studie: Ein langer Mittagsschlaf erhöht womöglich das Diabetes-Risiko

Studie

Ein langer Mittagsschlaf erhöht womöglich das Diabetes-Risiko

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    Ein langer Mittagsschlaf führt laut einer Studie zu einem erhöhten Diabetes-Risiko.
    Ein langer Mittagsschlaf führt laut einer Studie zu einem erhöhten Diabetes-Risiko. Foto: Symbolbild: Malte Christians (dpa)

    Viele Menschen setzen auf den Mittagsschlaf nach dem Essen. Eine kleine Pause, dann geht es wieder an die Arbeit - soweit, so ungefährlich.

    Ein japanischer Wissenschaftler will nun aber einen Zusammenhang zwischen einem langen Mittagsschlaf und dem Diabetes-Risiko festgestellt haben. Dr. Yamada Tomahide von der Universität Tokio stellt seine Studie hierzu bei der Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Forscher in München vor.

    Diabetes und Mittagsschlaf: Kürzeres Nickerchen offenbar gesünder

    Die Untersuchung belege: Ein Mittagsschlaf, der länger als eine Stunde dauert, steht im Zusammenhang mit dem Risiko, Diabetes zu bekommen.

    Das hilft beim Schlafen

    Regelmäßige Zeiten Immer ungefähr zur selben Zeit zu Bett zu gehen und wieder aufzustehen, ist wichtig für den biologischen Rhythmus.

    Schlafdruck aufbauen Wer sich abends erst dann hinlegt, wenn er richtig müde ist, schläft in der Regel besser. Deshalb sollte man insgesamt nicht zu lange schlafen und auf längere Nickerchen tagsüber verzichten.

    Wenig Alkohol, kein Koffein Zwei Gläser Wein am Abend helfen zwar, schneller einzuschlafen. Insgesamt verschlechtert Alkohol die Schlafqualität aber gravierend. Zudem reagieren manche Menschen sehr empfindlich auf Koffein. Wer dazu gehört, sollte ab etwa 13 Uhr weder Kaffee noch Schwarztee trinken.

    Viel Bewegung Wer regelmäßig Sport treibt, schläft meistens besser. Empfehlenswert ist vor allem, sich bei Tageslicht an der frischen Luft zu bewegen.

    Maß halten Nach umfangreichen Menüs schläft es sich schlecht. Besser ist es, abends in Maßen zu essen und zu trinken. Manchen Menschen hilft es, tryptophanreiche Kost wie dunkle Schokolade, Nüsse oder Milch zu sich zu nehmen.

    Abendliche Rituale Von Einschlafritualen (etwa eine Bettlektüre oder ein Entspannungsbad) profitieren nicht nur Kinder. Sie helfen dem Körper, auf Entspannung umzuschalten.

    Nicht im Bett herumliegen Wer längere Zeit nicht mehr einschlafen kann und deshalb unruhig wird, sollte besser aufstehen und einer ruhigen Tätigkeit nachgehen (etwa Bügeln, Musik hören). Sich im Bett herumzuwälzen und zu ärgern, ist eher kontraproduktiv. (toll)

    Das Diabetes-Risiko soll um 45 Prozent erhöht sein, wenn man tagsüber ein Nickerchen von mehr als einer Stunde hält. Wer allerdings einen Mittagsschlaf hält, der unter 40 Minuten lang dauert, bei dem lässt das Diabetes-Risiko deutlich nach. Die japanischen Wissenschaftler hatten für die Untersuchung Daten von mehr als 300.000 Menschen ausgewertet. Doch auch, wenn ein Zusammenhang belegt ist - noch ist unklar, ob der Mittagsschlaf Diabetes bedingt, oder ungekehrt.

    Diabetes: Übergewicht ist Risikofaktor

    Es könnte sein, dass ein langes Nickerchen Diabetes begünstigt. Es könnte aber auch sein, dass Menschen, die anfällig für Diabetes sind, oft einen langen Mittagsschlaf halten. Der Stoffwechsel-Experte Naveed Sattar von der Universität Glasgow kommentiert die Studie mit den Worten: "Es ist wahrscheinlich, dass die Risikofaktoren, die Diabetes verursachen, auch den Mittagsschlaf begünstigen." Zu den Risikofaktoren zählen Übergewicht und Bewegungsmangel. afp/sh

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    Kommt eine Zucker-Steuer? Ärzte, Krankenkassen oder die Weltgesundheitsorganisation warnen schon seit Jahren vor den Folgen von übermäßigem Zuckerkonsum: Wer zu viel Süßes zu sich nehme, erhöhe das Risiko, an Diabetes zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Großbritanniens Pläne zielen vor allem darauf ab, stark gesüßte Getränke unattraktiver zu machen. Die geplante Steuer soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen und ab acht Gramm noch einmal steigen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein ähnliches Modell für Deutschland. Mehr dazu lesen Sie hier.

    Eis ohne Zucker: Ein leckeres Eis genießen und gleichzeitig auf eine gesunde Ernährung zu achten, ist schwierig. Die Brüder Paul und Daniel Russ sind überzeugt, eine Lösung zu haben. Die beiden Münchner haben ein Eis entwickelt, dass im Vergleich zu herkömmlichem Speiseeis ohne Zuckerzusatz und weniger Kalorien auskommt sowie obendrein Proteine liefert. Protami – so heißt die „Eis-Revolution“ aus München. Mehr dazu lesen Sie hier.

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