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Foto: Josef Abt
Foto: Josef Abt

Die Meistermannschaft von Gemütlichkeit Todtenweis: (von rechts) Tobias Kein, Andreas Sauer, Hannah Rott, Paula Schapfl und Benedikt Schapfl.

Schießen
30.03.2023

Mehr Meister geht nicht: Warum Todtenweis so erfolgreich schießt

Von Josef Abt

Plus Die ersten beiden Luftgewehrteams von Gemütlichkeit Todtenweis werden ungeschlagen Meister. Der Erfolg bringt auch Belastungen für den Schützenverein mit sich.

Nicht nur die Erste Luftgewehrmannschaft von den Gemütlichkeitschützen in Todtenweis sorgt derzeit für Furore. Das Team um Topschütze Tobias Kein sicherte sich ohne Niederlage die Meisterschaft in der Bezirksoberliga und schießt in der kommenden Saison sogar in der vierthöchsten Klasse. Auch die Zweite sicherte sich den Titel in der Gauoberliga - ohne Punktverlust. Zudem haben noch weitere der insgesamt sieben Mannschaften die Möglichkeit auf Platz eins in ihren jeweiligen Ligen. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis des derzeit erfolgreichsten Schützenverein des Gaus Aichach.

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Zu dem Erfolg mit beigetragen haben neben den Aktiven auch eine Reihe von Personen im Hintergrund. Allen voran der Zweite Sportleiter Paul Schapfl, der sich um alle Belange rund um das Schützenwesen kümmert und jede freie Minute dem Sport in Todtenweis widmet. Zudem steht er auch selbst noch am Schießstand. Überglücklich war Schapfl bei der Meisterfeier. Er selbst weist jede Gratulation zu dem tollen Erfolg von sich: „Dies ist allein der Verdienst der Mannschaft, die mit Disziplin und enormen Willen sich diesen Erfolg selbst erarbeitet hat.“ In Wirklichkeit ist er aber bei jedem Wettkampf voll engagiert mit dabei, sorgt sich um die Leute und alle übrigen schießtechnischen Dinge. Schapfl beobachtet andere Teams und Abläufe bei Wettkämpfen, die er dann auch an die Gemütlichkeitschützen weitergibt. Er ist immer da, wenn man ihn braucht - bestätigen alle im Verein.

Schießsport: Das ändert sich für Todtenweis nach dem Aufstieg

Der Aufstieg in die Oberbayernliga bringt auch viele Änderungen und Umbesetzungen für alle Mannschaften des Vereins mit. Bekanntlich sind bei den Wettkämpfen in der höheren Liga je Mannschaft nicht mehr vier, sondern fünf Schützen und Schützinnen am Start. Zudem werden an jedem Schießtag zwei Wettkämpfe absolviert und deshalb wird man wohl sogar noch einen zusätzlichen Reserveschützen zu den Wettkämpfen mitnehmen, so Schapfl, um gegen alle möglichen und unvorhersehbaren Dinge gewappnet zu sein. Der Aufstieg bringt auch größere Belastungen mit sich, auch finanzieller Art. Müssen doch auch größere Strecken zu den Wettkämpfen gefahren werden, hier soll nach Möglichkeit ein Kleinbus eingesetzt werden, damit die Schützinnen und Schützen entspannt anreisen können.

Nach Abschluss der Gaurundenwettkämpfe wird man sich im Verein mit allen Aktiven zusammen setzen. "Die Mannschaften müssen personell neu aufgestellt werden", weiß Paul Schapfl. Zu den bisher vier Aktiven der Aufstiegsmannschaft mit Tobias Kein, Andreas Sauer, Paula Schapfl und Hannah Rott wird das Oberbayernliga-Team aus der Zweiten Mannschaft verstärkt. Kandidaten sind der erfahrene Tobias Baumeister und der erst 16-jährige Benedikt Schapfl, dem Zwillingsbruder von Paula Schapfl. Dieser glänzte bereits im abschließenden Wettkampf der Bezirksoberliga und ist in der Zweiten Mannschaft ein Garant für gute Leistungen. Im Wettkampf gegen Mainbach schoss er starke 394 Ringe. 

Todtenweiser Schützen setzen auf den Nachwuchs

Doch wo kommt dieser Erfolg in Todtenweis, dem vergleichsweise kleinen Ort her? Die Gemütlichkeitschützen haben derzeit immerhin knapp über 200 Mitglieder, von denen sehr viele aktiv dem Schießsport nachgehen, aktuell sind sieben Mannschaften im Rundenwettkampf gemeldet. Hatte sich Corona auch hier bei den Schützen im Nachwuchsbereich stark ausgewirkt, sieht man nun wieder mehr interessierte Jugendliche im Schützenheim. Ein Faktor ist wohl die moderne Schießanlage mit zwölf elektronischen Schießständen sowie einer optimalen Betreuung der Jugendlichen. 

Nun wartet das Abenteuer Oberbayernliga auf die Todtenweiser, die sich schon jetzt als Ziel gesetzt haben, nicht abzusteigen. Man darf gespannt sein, wie sich dieser gemischte Kader aus erfahrenen und jungen Schützen und Schützinnen in der höheren Liga schlagen wird. Besonders gespannt darf man auf den Nachwuchs sein. Alle drei sind derzeit neben ihrer schulischen Verpflichtungen auch noch in gezielter Schießausbildung unterwegs. Hannah Roth und Benedikt Schapfl sind Mitglieder im Bezirkskader. Sie trainieren alle zwei Wochen in Ludwigsmoos. Paula Schapfl hat sogar den Sprung in den Bayernkader geschafft und ist hier in verschiedenen Wettkämpfen und Lehrgängen gefordert. Die Wettkämpfe eine Liga höher beginnen dann im Oktober. Schon jetzt ist die Vorfreude bei den Gemütlichkeitschützen aus Todtenweis groß, besonders bei Paul Schapfl.

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