Augsburgs OB Eva Weber zu Karstadt-Aus: "Werde ich so nicht stehen lassen"
Die Schließung der Augsburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof schlägt hohe Wellen – auch in der Politik. Nun meldet sich Oberbürgermeisterin Weber zu Wort.
Die Bekanntgabe, dass die Augsburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof geschlossen werden soll, hat hohe Wellen geschlagen – allen voran bei den rund 80 Beschäftigten, die am Samstagvormittag davon erfahren hatten. Doch auch in der Stadtpolitik ist die Entscheidung, die für fast alle Beteiligten überraschend kam, ein großes Thema. Am Sonntagnachmittag hat sich nun auch Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) zu Wort gemeldet.
Augsburgs OB Eva Weber meldet sich zu Filial-Aus zu Wort
In einem Video, das in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, sagte Weber, die Verantwortlichen des Warenhaus-Konzerns machten sich mit der Entscheidung zu Augsburg "einen schlanken Fuß". Dies ärgere sie "gewaltig". In den vergangenen Wochen habe der Gebäudeeigentümer, das Augsburger Unternehmen Solidas, mehrfach Angebote unterbreitet, damit der Standort erhalten bleiben könne. "Dass jetzt Augsburg auf der Streichliste steht, hat uns tatsächlich alle irritiert." Dies lasse sie "ratlos und ziemlich ärgerlich zurück." Für die Beschäftigten tue ihr die Situation "wahnsinnig leid".
Weber betonte, sie könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. "Die Frequenz in der Stadt ist so gut wie seit vielen, vielen, vielen Jahren nicht. Und ich rede nicht von den Coronajahren, sondern von den Jahren davor." Auch die Frequenzmessung im Gebäude sei "super". Der Umsatz stimme. "Und deswegen frage ich mich schon, warum jetzt hier der Augsburger Standort mit einmal geschlossen werden soll. Vor allem auch deswegen, weil es noch das einzige Kaufhaus in der Stadt ist und dementsprechend eigentlich konkurrenzlos."
Standort von Galeria Karstadt Kaufhof soll Ende August schließen
Augsburgs Oberbürgermeisterin schloss mit den Worten, sie werde "das so nicht stehen lassen" und in den kommenden Tagen noch mal Gespräche führen, "ob es das wirklich war. Karstadt muss bleiben." Dem Vernehmen nach sollen hinter den Kulissen bereits zahlreiche Gespräche laufen, dabei sollen auch Akteurinnen und Akteure aus der Politik involviert sein. Das Ergebnis ist noch offen. Stand jetzt schließt die Filiale Ende August.
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Weder der Karstadt Konzern noch der Vermieter Solidas haben ein echtes Interesse daran, das Kaufhaus zu schließen. Die wirtschaftlichen Gegebenheiten zwingen einfach dazu. Was will denn unsere Oberbürgermeisterin machen? Als Beraterin zwischen Vermieter und Mieter verhandel und dort nach Lösungen zu suchen wo es einfach keine mehr gibt? Steuergelder hineinpumpen, um den freien Wettbewerb zu verzerren?
Gerne kann sie das Kaufhaus als kommunalen Betrieb der Stadt Augsburg übernehmen und beweisen, dass sie es zumindest schafft, kostendeckend zu wirtschaften.
und noch ne kleine Beispielrechnung, was die dreifache Insolvenz den Steuerzahler bisher gekostet hat: 80 Mitarbeiter bei nem Durchschnittsverdienst von 2500 € plus Nebenkosten von 25% sind rund 3100 mal 3 Monatsgehälter also 9300 €. Mal 80 Mitarbeiter ....also rund 740000 € mal drei Insolvenzen.......
Wäre vernünftiger gewesen, Karstadt gleich hopsgehen zu lassen.....
Was will Frau Weber denn machen? Bisschen Reden wird nicht viel bringen. Aktiv verzichten kann Sie natürlich auf die Grundsteuer. Das wollen dann aber natürlich alle anderen Einzelhändler auch.....
Die meisten Kaufhäuser haben in der Innenstadt keine Zukunft mehr.. Warum soll ich als Verbraucher in die Innenstadt von Augsburg fahrenmwo ich meine Einkäüfe liefern lassen kann. (siehe Amazon ) Wenn ich zum Einkaufen in die Innenstadt fahren würde,kostet das mir nur Zeit und Nerven.,und obendrein noch viele Geld für die Parkausgebühren. Das Geschäft machen heute die Onlinehändler. und das
hat sich wahrscheinlich noch nicht bei allen Geschäften in der Innenstadt rumgesprochen. Die OB von Augsburg Eva Weber sollte nach anderen Alternativen suchen,denn Karstadt ist Vergangenheit und viele andere Geschäfte in den Innenstädten werden ndas gleiche erleben. Es hat auch einen Vorteil wenn die Geschäfte in den Innenstädten verschwinden, den dann wird die Luft in Innenstadten wieder sauberer da viele Autos nicht mehr in die Innenstadt fahren müssen. Jeder Investor sollte sich überlgen ob er noch in ein Kaufhaus investieren will das in der Inenstadt liegt. Mein Kaufhaus ist heute das Internet,und da kann ich auch im sitzen meine Einkäufe erledigen und schone meine Nerven und belaste nicht mit meinem Auto noch die Umwelt in den Städten. Für die Bewohner von den Innenstädten ist es ein Gewinn, da die Stadtluft sich verbessert hat. Ich könnte mir auch gut vorstellen die Grundstücke von den großen Einkaufshäüser für Grünflächen zu nützen wo auch viele Bäume stehen könnten. Auf die Stadtplaner wartet noch viel Arbeit. Nicht jede Kaufhausschließung muss für die Stadt gleich ein Verlust sein. Die eigentlichen Gewinner isind die Bewohner der Stadt und die Umwelt.
Und der Internethandel ist ökologisch beste Variante?
Komisch, in München freut man sich über den Erhalt der Kaufhäuser. Die Kunden kommen dort wie in Augsburg schon heute zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffentlichen.
Wer am Stadtrand wohnt und lieber Auto fährt muss ja nicht ins Kaufhaus, auch wenn es dank naheliegender Parkhäuser und Tiefgaragen leicht möglich wäre.
Ob Versandhandel mit noch mehr schlecht bezahlten Jobs in immer größeren Logistikcentern und noch mehr Lieferverkehr für Lieferungen und Rücksendungen wirklich umweltfreundlicher ist?
Dagegen sind die Kaufhäuser platzsparend, zentral gelegen und gut erreichbar.
"Werde ich so nicht stehen lassen"
Frau Weber hat sich auch schon das grün aktivistische Handlungs- und Sprachmuster angeeignet. Der Staat macht keine Fehler (nach Habeck) und politische Entscheidungen sind nie für verschlechterten Rahmenbedingungen verantwortlich. Unternehmen und Kunden honorieren es einfach nicht, wenn wir jahrelang über einzelne Baumpflanzungen in der Innenstadt sprechen, gefühlt grandiose Veränderungen beim ÖPNV realisieren und stramm Parkplätze für neue Fußgängerzonen streichen ;-)
>> Vor allem auch deswegen, weil es noch das einzige Kaufhaus in der Stadt ist und dementsprechend eigentlich konkurrenzlos. <<
Das entspricht so hinsichtlich des aktuell noch geführten Restsortiments sicher nicht der Realität!
das grün-aktivistische-Handlungs- Sprachmuster und schon höre ich auf weiterzulesen
@Gisela: Klingt für Sie wahlkampftaktische Realitätsverweigerung besser?
Den Erfolg vom Einsatz von Staatsknete sehen wir aktuell bei Galeria. Was will und kann Frau Weber besser machen?
"Dass jetzt Augsburg auf der Streichliste steht, hat uns tatsächlich alle irritiert." Dies lasse sie "ratlos und ziemlich ärgerlich zurück." Diese Aussage der Oberbürgermeisterin irritiert auch.
Mal ehrlich: Mit etwas Realitätssinn statt Wunschdenken kann die Überraschung eigentlich nicht so groß sein:
09.01.2024:
Daniel Utz, Prokurist bei Solidas. ... Denn: "Diese dritte Insolvenz macht es für uns sehr schwierig bis kaum möglich, über eine weitere Anpassung des Mietverhältnisses zu verhandeln.“ Solidas habe die Miete bereits in der zweiten Insolvenz deutlich gesenkt und zudem Flächen zurückgenommen. Mehr Entgegenkommen sei aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich.
(https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-galeria-meldet-erneut-insolvenz-an-was-das-fuer-augsburg-bedeutet-id69031251.html?wt_mc=redaktion.escenic-reco.article.desktop)
10.04.2024
Denkhaus hatte zuletzt bereits angekündigt, Filialen zu schließen, wenn es kein Entgegenkommen der Vermieter geben sollte.
(https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/einzelhandel-handelsexperte-20-galeria-filialen-realistisch-id70392916.html)
10.04.2024
... erzählt Solidas-Prokurist Daniel Utz. ... Allerdings seien die Möglichkeiten beschränkt - zumindest was ein Entgegenkommen des Mietpreises angeht. "Hier haben wir bereits ein Niveau erreicht, das wir nicht mehr unterbieten können", so Utz. Deshalb habe man bereits zuvor von Galeria Flächen zurückgenommen, um auf diese Weise die Mietkosten zu senken.
(https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/karstadt-in-augsburg-ringen-um-die-zukunft-id70374996.html?wt_mc=redaktion.escenic-reco.article.desktop)
12.04.2024
Wie viele Standorte tatsächlich bleiben und wie viele schließen müssen, hängt vom weiteren Verlauf der Mietverhandlungen ab und soll Ende April feststehen
(https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/einzelhandel-galeria-miteigentuemer-warenhaeuser-haben-zukunft-id70422386.html)
Wenn die Stadt jetzt mit super Frequenzmessungen argumentiert, sei daran erinnert, dass Frequenz nicht automatisch auch Umsatz und Gewinn bedeutet. Ist die Kaufkraft im Armenhaus Bayerns wirklich so gut?
Die Galeria-Insolvenzen ziehen sich ja nun schon lange hin. Wäre da nicht auch mal Zeit für einen Plan B gewesen, statt nur zu hoffen, dass der drohende Leerstand schon nicht eintreten wird?
Man sollte vermeiden weiterhin bei Galerie Karstadt Kaufhof gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen, denn bei dieser Aktion verdienen nur einige wenige, aber die Beerdigung ist letztendlich nur eine Frage der Zeit.
Was soll denn dieses Gepolter? Wenn der Umsatz nicht stimmt, nicht erreicht wird, so kann das Kaufhaus auch das einzige weit und breit sein, wirtschaftlich wird es dadurch nicht! Folglich bleibt nur die Schließung. Leider aber Realität! Da wird eine Oberbürgermeisterin auch nichts daran ändern!
Franz X., was soll das Geschwätz? Was wissen Sie von Umsatz und Rendite? Das Augsburger Haus stand bisher nie auf einer Streichliste, weil es vergleichsweise gut lief. Warum sollte das plötzlich anders sein?
Es macht sehr wohl Sinn, dass die Politik erst einmal hinterfragt, was die genauen Gründe für diese überraschende Enrscheidung sind. Weiteres Steuergeld darf aber nicht mehr verbraten werden.
Über Umsatz, Rendite, etc. wahrscheinlich wesentlich mehr als Sie. Nur weil ein Haus nicht auf einer Streichliste steht, heißt das nicht, dass der Umsatz stimmt. Außerdem muss hier von Gewinn gesprochen werden, nicht von Rendite. Politik kann noch und nöcher hinterfragen, welche Antworten sie bekommt ist eine andere Seite. Die Entscheidung trifft das Unternehmen.
Karstadt wird einfach extrem überbewertet:
- Es gibt einige Lebensmitteldiscounter im Raum Augsburg, die machen einen höheren tägliche Umsatz als die Karstadt-Filiale
- Ohne die üblichen 20% Rabatt auf Kundenkarteninhaber wäre der Umsatz noch bedeutend geringer
- Das die 'Innenstadt ohne Kaufhaus stirbt' ist ein Mythos. Wie viele KäuferInnen haben vor, nicht mehr in die Stadt zu kommen, wenn Karstadt nicht mehr existiert?
- Karstadt betreibt Preisdumping auf Kosten der anderen Einzelhändler: Durch die drei Insolvenzen und Zahlungsausfälle hat Karstadt viele Ware, die sie so weit unter dem üblichen EK bezogen hat. Wenn sie nun dadurch mit Rabatten Dinge wie Koffer, Parfüms, Kleidung usw. weit unter dem EVK abgibt, schädigt sie dadurch die umgebenden Einzelhändler, die für ihre Ware den regulären EK zahlen.
- Frau Weber sollte sich dahingehend orientieren, dass eine Innenstadt nicht nur dem Konsum dient, sondern Aufenthaltsqualität abseits von shoppen bietet
>> Es gibt einige Lebensmitteldiscounter im Raum Augsburg, die machen einen höheren tägliche Umsatz als die Karstadt-Filiale <<
Die haben viele kostenlose Parkplätze - und die Citygallerie gibt es ja auch noch...
>> Das die 'Innenstadt ohne Kaufhaus stirbt' ist ein Mythos. Wie viele KäuferInnen haben vor, nicht mehr in die Stadt zu kommen, wenn Karstadt nicht mehr existiert? <<
Es gibt da verschiedene Zielperspektiven von Innenstadt. Akut ist sicher die Frage, ob nach dem Ende von Karstadt noch alle anderen Händler Lust auf die Augsburger Innenstadt haben?
Klimacamp, von der Ampel angeheizte Drogenszene und weiterhin vorhandene Einschränkungen beim ÖPNV (Sonntagstakt bereits kurz vor 19 Uhr) sind jetzt auch nicht so die Magneten.
Aufenthaltsqualität ist das Unwort der Stadtplanung. Damit wurde schon die Abholzung am Kö begründet.
Nur vom Spazierengehen und Kaffee trinken gehen wird die Innenstadt nicht überleben. Zentrale Einrichtungen, Arbeitsplätze in Büros, Läden und Dienstleistung, Schulen, Kultur sind zusammen wichtig.
Wer vor einem Urlaub noch kurzfristig einen Koffer gesucht hat konnte im Kaufhaus auch um 19:30 Uhr noch etwas bekommen, der Fachhandel hat da gerne schon zu.
Auch bei Küchenzubehör gibt es in Augsburg nur wenig Angebot und oft nur Luxusartikel oder eine Marke. Nächstens gibt es dann Töpfe nur noch wenn Tchibo gerade ein Sonderangebot hat?
Einen gut sortierten Fachhandel wie in München haben wir leider nicht mehr in Augsburg seit der Selbstreduzierung von Siller& Laar und der schrittweisen Auflösung von Attinger.