Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Demenz: Bayern: 180.000 Demenzkranke, Tendenz steigend

Demenz

Bayern: 180.000 Demenzkranke, Tendenz steigend

    • |
    In Bayern gibt es momentan 180.000 Demenzkranke.
    In Bayern gibt es momentan 180.000 Demenzkranke. Foto: Patrick Pleul (dpa)

    180.000 Menschen leiden in an Bayern Demenz. Mit der Zunahme der alten Menschen rechnen Experten auch mit einem Anstieg der Betroffenen, so das Gesundheitsministerium am gestrigen Freitag in München. Sie gehen von rund 300.000 Demenzkranken in den nächsten 20 Jahre aus, sofern kein Durchbruch in der Therapie erzielt wird. Die Hilfe für Menschen mit Demenz solle in Freistaat weiter ausgebaut werden, so Ministerin Melanie Huml (CSU). Betroffene brauchen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung und Pflege, damit sich ihre Lebensqualität verbessert.

    Demenz in Deutschland

    Derzeit gehen Experten davon aus, dass jeder dritte Mann und jede zweite Frau damit rechnen muss, im Lauf des Lebens an Demenz zu erkranken.

    Das besagt der Pflegereport 2010 der Krankenkasse Barmer GEK. Die Zahl von 1,2 Millionen Demenzkranken wird sich demnach bis 2060 auf 2,5 Millionen mehr als verdoppeln.

    Von den Dementen gelten rund zwei Drittel als pflegebedürftig. Pro Monat braucht ein Demenzkranker im Schnitt gut 500 Euro mehr von den Pflege- und 300 Euro mehr von den Krankenkassen als ein durchschnittlicher Versicherter, hat der Autor der Studie, Heinz Rothgang, errechnet.

    Das sind rund 10 000 Euro im Jahr. Rechnet man die steigende Zahl der Dementen hoch, kommt man längerfristig auf einen zweistelligen Milliardenbetrag, der zusätzlich nötig wäre.

    Die Zahl der Pflegebedürftigen könnte laut Experten von derzeit mehr als 2,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen steigen. 2050 könnte es laut Statistischem Bundesamt sogar 4,5 Millionen Pflegebedürftige geben. Hauptgrund ist die höhere Lebenserwartung.

    Bayern: Mehr Hilfe für Menschen mit Demenz

    800.000 Euro wurden seit 2008 in Bayern in den Auf- und Ausbau von 25 ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz investiert, so Huml. Dies soll eine Alternative zur Unterbringung in einer stationären Einrichtung darstellen. Das Ministerium fördere zudem stundenweise Betreuungsangebote zur Unterstützung von Betroffenen und deren Angehörigen. Auch Modellprojekte zur Versorgung werden mit jährlich 1,7 Millionen Euro bezuschusst.

    Der Entdecker und Psychiater der Krankheit Demenz, Alois Alzheimer, wäre am gestrigen Freitag 150 Jahre alt geworden. Alzheimer ist die häufigste Demenz. Sie tritt bei zwei Drittel der Patienten auf. AZ

    Das ist Alzheimer

    Alzheimer ist eine bis heute unheilbare, neurodegenerative Erkrankung. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde gehen.

    Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz, an der nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bundesweit 1,5 Millionen Menschen leiden (Stand 2014). Die meisten Patienten sind 85 Jahre und älter.

    Da die Gesellschaft altert, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen steigen wird - sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

    Alzheimer ist zwar nicht heilbar, doch das Fortschreiten der Symptome lässt sich mit Medikamenten vorübergehend hinauszögern. Oft ist eine Beaufsichtigung rund um die Uhr nötig - eine immense Herausforderung für pflegende Angehörige.

    Das Wesen des Erkrankten verändert sich. Viele Patienten erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, manche werden aggressiv. In fortgeschrittenem Stadium weiß ein Patient nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist.

    Um das Risiko einer Erkrankung zu verhindern, kann man sich lediglich an ein paar Faktoren halten. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung sowie geistige, soziale und körperliche Aktivität.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden