Martin Nägele und Andreas Bolleininger von den Men in Blech kennen das Fest seit ihrer Kindheit, waren mit der Jugendkapelle und später mit ihrer eigenen Formation dabei. Mehr und mehr trieb sie die Frage um, wie sie sich mehr einbringen könnten als mit Konzerten. Dabei fiel ihr Augenmerk schnell auf den Stemmerhof, der in der Anfangszeit als Viehhof genutzt worden war. Um die 20 Gleichgesinnte haben sich mittlerweile zusammengefunden, außer den Blechmännern Musiker und Musikerinnen von Brasseroni, der Stadtkapelle und von der Kolpingkapelle Mering. Am Stemmerhof am Jakobsplatz gefällt ihnen, dass er mitten in der Festzone liegt, aber doch etwas geschützt – was dem Musikprogramm zugutekommt. 

Dort wollen sie eine Bühne und Sitzgelegenheiten aufbauen, mit einer Überdachung und stilechter Dekoration für heimeligen Atmosphäre sorgen. Bewirtung ist nicht geplant, dafür ein Programm, das nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Mitmachen einlädt. Der Stemmerhof soll ein Treffpunkt werden, an dem verschiedene Akteurinnen und Akteure zusammenkommen und gemeinsam etwas gestalten. Bolleininger erklärt das so: "Wir lieben die Querverbindungen, die auf dem Fest entstehen, die spontanen Aktionen." Dafür wollen sie den Raum bieten.

Natürlich stehen eigene Auftritte auf dem Programm, in die das Publikum teils mit einbezogen werden soll. "Erlebniskonzert" lautet das Stichwort. Täglich von 20 bis 21 Uhr wird die Bühne für alle geöffnet, die mitmachen möchten, egal welchen Alters oder welcher Kunstform, solo oder gemeinsam. Um Kinder für Musik zu begeistern, sind Sonntagnachmittag Kinderkonzerte angesetzt und an den Wochenenden können Kinder einfache Musikinstrumente basteln und dann damit musizieren. 

Neuer Auftrittsort für alle Künstler beim Friedberger Altstadtfest 2023

"Wir wollen einen besonderen Auftrittsort schaffen, nicht nur für uns, sondern auch für andere Künstler", erklärt Nägele. Dafür laufen nicht nur die Planungen, sondern die Musiker und ihre Familien haben zum Beispiel eine ganze Menge Weidenlichter gebastelt, damit der Stemmerhof stimmungsvoll illuminiert werden kann. 

Kulturamtsleiter Frank Büschel freut sich sehr über die neue Musikergilde und einen neuen Schauplatz in der Festzone. Das Konzept sei stimmig und vereine Historientreue mit Wandel, die Initiative zeige Verbundenheit zur "Friedberger Zeit". "Das Projekt hat beste Chancen, als Experiment zu beginnen und sich zu einem neuen Highlight zu etablieren", ist er sich sicher.