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Foto: Bernhard Weizenegger
Foto: Bernhard Weizenegger

Die Lounge im neuen digitalen Gründerzentrum Areal Digital ist farbenfroh gestaltet. Möglich wurde das Gründerzentrum mit staatlichen Fördergeldern, der Unterstützung der IHK, der Wirtschaftsjunioren und zahlreichen Unternehmen.

Leipheim
18.03.2021

Das Areal Digital in Leipheim startet nun offiziell

Von Julia Greif

Das digitale Gründerzentrum auf dem Areal Pro in Leipheim will Start-ups mit etablierten Unternehmen aus der Region zusammenbringen. Nun wurde es vorgestellt. Was innovative Gründer mitbringen sollten.

Der obligatorische Tischkicker fehlt noch, auch sonst sieht es spartanisch aus: In den Büros und Co-Working-Spaces im Gründerzentrum auf dem Areal Pro sind weiße Schreibtische in Grüppchen aufgestellt. Das Areal Digital ist das dritte digitale Gründerzentrum in Schwaben, neben Augsburg und Kempten.

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Co-Working-Space heißt, dass mehrere Gründer hier einen Arbeitsplatz in einem Großraumbüro anmieten können. Dass es noch recht schlicht aussieht, sei auch dem Umstand geschuldet, dass sie wegen Corona erst vergangene Woche einkaufen gehen konnten, sagt Axel Egermann, Geschäftsführer der Regionalmarketing Günzburg GbR, bei einer Führung durchs Gebäude. Nach der inoffiziellen Eröffnung am 1. Dezember vergangenen Jahres gab es nun ein Pressegespräch, um das Areal vorzustellen.

Das erwartet die Start-ups im neuen Gründerzentrum in Leipheim

Die Idee: Start-ups, also jungen Unternehmen mit einem innovativen Geschäftsmodell, die aus dem digitalen Bereich kommen, auf 850 Quadratmetern ein optimales Arbeitsumfeld zu bieten. Neben 14 Arbeitsplätzen in Großraumbüros hat das Gebäude auch abgetrennte Büros, kostenlos nutzbare Besprechungsräume und einen großen Veranstaltungsraum. Ebenso können die Nutzer zum Beispiel die Küche und das Getränkeangebot kostenlos in Anspruch nehmen. Kostenpunkt: 100 Euro pro Person im Monat für einen Platz im Co-Working-Space, 15 Euro für einen Tag. Für Schüler und Studenten gilt ein Beitrag von 50 Euro im Monat.

Gehen Sie mit Alexander Koch durch das Gebäude:

Video: Bernhard Weizenegger
Rundgang durch das Digitale Gründerzentrum Areal Digital in Leipheim

Neben den harten Fakten will das Areal Digital mit seinem Netzwerk Gründer nach Leipheim locken: Dazu zählen zum Beispiel Seminare und kostenlose Coachings von BayStartUp, einem Netzwerk für Start-ups und Investoren, hinter dem der Förderverein Innovatives Unternehmertum Nordbayern und sein südbayrisches Pendant stehen. Und die direkte Umgebung auf dem Areal Pro: Leipheims Bürgermeister Christian Konrad sagte bei der Vorstellung, das Ziel sei, Jung und Alt, neue und bestehende Firmen zusammenzubringen.

Und dass junge Menschen in den Landkreis kommen und hierbleiben, weil sie auf dem Areal Pro die Chance hätten, sich weiterzuentwickeln. Langfristig soll so auch die Anzahl der digitalen Gründungen im Landkreis Günzburg und der Umgebung steigen. Deshalb investiert der Landkreis Günzburg mehr als 1,2 Millionen Euro in das Projekt. Landrat Hans Reichhart sprach bei der Präsentation von einem „Tag, an dem wir ein Stück Infrastruktur für unseren Landkreis präsentieren können“. Die Stadt Leipheim zahlt 249.000 Euro, der Freistaat Bayern noch mal 1,25 Millionen.


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Foto: Bernhard Weizenegger
Foto: Bernhard Weizenegger

Unternehmer Michael Niederwieser ist mit seiner Firma Taxamedia als erster im Gründerzentrum tätig.

Warum das Leipheimer Start-up Taxamedia das Gründerzentrum schätzt

Bisher ist seit Dezember 2020 ein Start-up eingezogen: Taxamedia. Das Leipheimer Unternehmen bietet digitale Werbung auf Bildschirmen an, die an den Kopfstützen der Taxen montiert sind. Mitgründer Michael Niederwieser erfuhr über einen Zeitungsartikel, den ihm seine Mutter gezeigt hatte, vom digitalen Gründerzentrum. Daraufhin ging das erst im April 2019 gegründete Unternehmen im Frühjahr 2020 auf Alexander Koch zu. Dieser hält als Netzwerkmanager alle Fäden zusammen. Für den jungen Gründer ist das Büro im Areal Digital ein „erster richtiger Schritt in Richtung richtige Firma“: Jetzt hätten sie auch die Möglichkeit, Kunden zu sich einzuladen. Besser als im Homeoffice sei die Arbeitsatmosphäre. Er schätzt auch das Netzwerk dahinter: „Das ist ein großer Türöffner.“

Alexander Koch betont, dass sich das Areal digital nicht nur an junge Menschen richtet: „Das können auch Rentner sein mit einer guten Idee.“ Voraussetzung ist ein innovatives, digitales Geschäftsmodell und dass das Start-up sich vor oder in der Gründungsphase befindet oder nicht älter als fünf Jahre ist. Fünf Jahre nach Gründung muss es das Areal Digital eigentlich verlassen, aber dafür könnten sie Lösungen finden, sagt Koch. Habe man eine Idee, sei aber unsicher, ob sie für ein Start-up tauge, kann man sich von den Ansprechpartnern von Bay-Start-Up beraten lassen. Und was planen die Macher für die Zukunft? Gründer im nicht-digitalen Bereich unterstützten sie schon seit Jahren, sagt Axel Egermann. Das Areal darauf auszuweiten, könnten sie in ein paar Jahren besprechen. „Aber jetzt arbeiten wir unsere Hausaufgaben ab.“

Netzwerkmanager Alexander Koch ist unter der Telefonnummer 08221/95-184 oder der E-Mail-Adresse al.koch@landkreis-guenzburg.de erreichbar. Um sich zu bewerben, füllt man das Vorstellungsformular aus und schickt es an die E-Mail-Adresse arealdigital@landkreis-guenzburg.de

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