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Foto: Ernst Mayer
Foto: Ernst Mayer

Meistens den berühmten Schritt schneller als ihre Gegner sind die Fußballer des FC Günzburg (hier Maximilian Lamatsch) in dieser Vorrunde der Bezirksliga-Saison 22/23.

Fußball
21.10.2022

Der FC Günzburg und das schöne Gefühl, oben zu stehen

Von Jan Kubica

Plus Als Tabellenführer erwartet Fußball-Bezirksligist FC Günzburg den VfL Ecknach. Der SC Bubesheim fühlt sich im Aufwind. Der TSV Ziemetshausen hat sich erholt.

Die Momentaufnahme erzeugt auch im frühen Herbst sommerlich-wohlige Gefühle, zumal sie bereits einige Wochen anhält. Und mit jedem Erfolg der heimischen Spitzenteams FC Günzburg und VfR Jettingen rückt die Frage „Was wäre, wenn?“ näher. Kurz vor Ende der Vorrunde in der Fußball-Bezirksliga jedenfalls belegen die beiden konstant punktenden Teams die Plätze eins und zwei – und es könnte ja durchaus dabei bleiben.

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FC Günzburg – VfL Ecknach

Phasen des Tiefs, wie sie der Günzburger Gegner VfL Ecknach seit Wochen durchleidet, zeigen exemplarisch, wie dicht das Leistungsvermögen in der Fußball-Bezirksliga Nord derzeit ist. Bis an den Rand der Abstiegszone stürzte das Team aus Aichach – ein Umstand, der niemand beim FC Günzburg dazu verleiten sollte, das anstehende Heimspiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Das sportliche Ziel der Elf um Spielertrainer Christoph Bronnhuber ist dennoch klar definiert: Es gilt, nach zwei Auswärtssiegen im heimischen Auwald nachzulegen. Freilich nicht, weil man insgeheim bereits über einen möglichen Aufstieg nachdenkt, betont der Coach. „Wir sind gerade in einer Phase, dass wir den Moment nutzen. Wir genießen dieses geile Gefühl, auf dem Platz ,Spitzenreiter‘ zu schreien. Aber da schaut keiner eine Woche oder gar ein halbes Jahr weiter.“

Personell kann Bronnhuber wohl auf seine eingespielte Mannschaft setzen. Größere Verletzungssorgen jedenfalls plagen den FC aktuell nicht. „Und keiner mag derzeit sagen, er kann nicht spielen“, fügt der Coach mit einem Grinsen hinzu.

Anstoß: Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr

SC Bubesheim – FC Horgau

Nach einem total verkorksten Saisonstart und einer Zeit der Teamwerdung tritt der SC Bubesheim nun, spät genug, in die dritte Saisonphase ein: Zum ersten Mal seit langer Zeit kann sich das Team von Trainer René Hauck auf ein Heimspiel konzentrieren, ohne angsterfüllt in den Abgrund starren zu müssen. Sollte gegen den Tabellenvierten ein Dreier rausspringen, würde sich der SC gar ins obere Tabellendrittel emporschwingen.

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Die Wahrheit freilich liegt auf dem Platz, nicht in der Hochrechnung. Beide Teams siegten zuletzt 2:0 und haben auch sonst allen Grund, selbstbewusst aufzutreten. Als Matchplan formuliert Hauck: „Wir wollen schönen Fußball spielen, mental wie körperlich voll da sein.“ Mit der Entwicklung und dem Einsatz seiner Jungs in Training und Spiel ist er voll zufrieden und sagt zuversichtlich: „Wir wissen, was wir können und wir wissen, welche Fortschritte wir gemacht haben.“

Torwart Simon Zeiser und Innenverteidiger Mario Lacic klagten zuletzt über Rückenbeschwerden, bei beiden wird es aber wohl hinhauen mit einem Einsatz. Schwieriger ist die Lage bei Steffen Hain, der sich zuletzt bei einer Attacke eines Ecknachers am Sprunggelenk verletzte. Für den Notfall fühlt sich Hauck gerüstet und sagt locker: „Die Jungs, die sonst draußen sitzen, freuen sich auch über Einsatzzeiten.“

Anstoß: Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr

VfR Neuburg – VfR Jettingen

Wie schnell sich die Zeiten ändern können, hat auch der Landesliga-Absteiger VfR Neuburg zwischenzeitlich erfahren müssen. Doch nach einem überaus holprigen Rundenauftakt und reichlich Nebengeräuschen im Umfeld gab’s in den jüngsten drei Begegnungen 12:4 Tore und die Maximalausbeute von neun Punkten. Das sorgt in der Tabelle dafür, dass sich das Team statt im Abstiegskampf als aktuell Fünftplatzierter plötzlich wieder in Lauerstellung zu den Spitzenplätzen befindet.

Noch ein Stück weiter oben zu finden sind die Jettinger. Der Aufsteiger hat sich überraschend, nach den gezeigten Auftritten aber absolut verdient, auf den zweiten Platz geschoben. Trainer Konrad Nöbauer wird auch für das anstehende Spitzenspiel die Maxime ausgeben, erst mal nichts anbrennen zu lassen. Dass die jungen Jettinger auch jederzeit in der Lage sind, Tore zu erzielen, belegen 28 Treffer in zwölf Begegnungen – das ist der viertbeste Wert in der Spielgruppe. Zusätzlich können die Gäste ganz entspannt aufspielen; der Druck, Punkte zu sammeln, liegt klar im Feld der Oberbayern.

Anstoß: Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr

TSV Ziemetshausen – TSV Bobingen

Zwei Wochen Regenerationszeit besaß der TSV Ziemetshausen wegen der Verlegung des ursprünglich für 16. Oktober geplanten Heimspiels gegen den SSV Niedersonthofen. Diese Tage haben den Fußballern von Trainer Sven Müller richtig gutgetan – im Gegensatz zur Tabellensituation, denn Ziemetshausen rutschte auf einen Abstiegsplatz ab.

Ob die neu gewonnene Frische schon ausreicht, um gegen den topbesetzten Tabellendritten (Bobingen ist zugleich beste Auswärtsmannschaft der Liga) zu bestehen und wieder ein Stück aus dem Keller zu klettern? „Schön wär’s“, sagt Müller mit einem Lächeln.

Er ist überzeugt, dass jene Spieler, die verletzungsbedingt oder aufgrund zwischenzeitlicher Leistungslöcher bislang weniger gespielt haben als andere, „ihren Rückstand aufholen konnten und wir jetzt alle zusammen mit vollem Elan in die letzten Spiele bis zur Winterpause gehen.“

Personell kann der Coach zwar erneut nicht aus dem Vollen schöpfen, aber er nimmt die Herausforderung in positiver Grundstimmung an. „Wir müssen auf uns schauen und nicht auf andere“, sagt er und bastelt daraus eine einfache Formel für das anstehende Heimspiel: „Wir wissen, worum es geht, und ich hoffe, dass ich das auf dem Platz auch sehe.“

Anstoß: Sonntag, 23. Oktober, 15 Uhr

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