Pfuhler Hausarzt Kröner erhält Morddrohungen wegen Kinder-Impfungen
Plus Der Pfuhler Hausarzt Dr. Christian Kröner impft seit geraumer Zeit Kinder und Jugendliche in seiner Praxis. Nun erhält der "Impfluencer" dafür Morddrohungen.
Der selbst ernannte "Impfluencer" wird nicht müde. Doch der Pfuhler Hausarzt Dr. Christian Kröner erfährt dieser Tage wieder gehäuft massiven Gegenwind. Neben Beleidigungen und Nötigungen sind nun auch Morddrohungen darunter. Auslöser dürften seine jüngsten Auftritte in den bundesweiten Medien sein.
Denn Kröner war nach seinem Auftritt in der ZDF-Talkrunde von Markus Lanz Anfang Mai jüngst wieder in der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt vor einem Millionenpublikum zu sehen. Dieses Mal in mehreren Nachrichtensendungen wie dem Heute Journal und der Drehscheibe.
Denn der Allgemeinmediziner impft in seiner Praxis seit geraumer Zeit schon Kinder und Jugendliche. Und weil das offensichtlich nur wenige aus seinem Berufsstand bislang machen, würden die Menschen deshalb auch von weiter weg in den Neu-Ulmer Stadtteil reisen.
Corona-Impfung für Kinder: "Die brennen darauf"
Kröner kann nicht verstehen, warum sich seine Kollegen "da nicht rantrauen", sagt der Hausarzt im Gespräch mit unserer Redaktion. "Die Kids brennen drauf." Und auch aus medizinischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten spreche seiner Ansicht nach nichts gegen eine Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Denn auch die Ständige Impfkommission (Stiko) rate ja nicht grundsätzlich davon ab, es gebe nur keine ausdrückliche Empfehlung.
Der Pfuhler Hausarzt bezieht sich hingegen auf eine Studie aus den USA, wonach 30 Millionen Kinder bereits eine Spritze des Präparats von Biontech verabreicht bekommen hätten. In einem von 5000 Fällen sei es dort zu "extrem milden" Verläufen einer Herzmuskelentzündung gekommen. "Kein Argument", sagt Kröner. Gerade mit Blick auf die Delta-Variante.
Morddrohungen gegen Pfuhler Hausarzt: Kröner erstattet Anzeige bei der Polizei
In gewissen Kreisen scheint diese Sichtweise jedoch auf Zustimmung zu stoßen. Im Netz wird unter anderem dazu aufgerufen, Stimmung gegen die Praxis zu machen. Schlechte Online-Rezessionen zu hinterlassen, dürfte dabei noch das harmloseste sein. Wie Kröner berichtet, habe er auch Morddrohungen erhalten und zwischenzeitlich Anzeige erstattet.
Die Polizei bestätigt das auf Nachfrage unserer Redaktion. Strafrechtlich geht es um den Vorwurf der Beleidigung, Nötigung, Bedrohung und dem öffentlichen Aufruf zur Straftat. Die Ermittlungen hierzu dauern.
Für den Pfuhler Hausarzt und "Impfluencer" ist es nicht erste Fall von massiven Anfeindungen im Netz. Auch nach seinem "Erstschlag" im Kampf für das Impfen - seinem Info-Zettel, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte - kam zu wüsten Beschimpfungen. Hier konnte die Polizei mittlerweile Tatverdächtige ermitteln.