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Kanzlerkandidatur: Gegenwind für Armin Laschet - und am Ende doch ein Durchbruch

Kanzlerkandidatur

Gegenwind für Armin Laschet - und am Ende doch ein Durchbruch

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    Markus Söder bei seinem Pressestatement am Montag.
    Markus Söder bei seinem Pressestatement am Montag. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Nach einer Woche erbitterter Auseinandersetzung um die Kanzlerkandidatur in der Union ist der Machtkampf offenbar entschieden. In einer digitalen Sondersitzung des Bundesvorstands sprachen sich
    77,5 Prozent der stimmberechtigten Vorstandsmitglieder für CDU-Chef Armin Laschet aus. Laschet hatte zuvor darauf gedrängt, am Abend über die K-Frage zu entscheiden – und das tagelange Ringen um eine Lösung damit zu beenden.

    Laschet war mit der Ankündigung in die Sitzung gegangen, einen Vorschlag zu machen, „wie wir jetzt sehr schnell die nicht geklärte Frage zwischen CDU und CSU auflösen“. Sein Rivale im Kampf um die Kanzlerkandidatur, CSU-Chef Markus Söder, blieb der Sitzung fern.

    Armin Laschet und Markus Söder wollen beide weiterhin Kanzler werden

    Laschet richtete am Abend nach Angaben von Teilnehmern einen Appell an seine CDU-Kollegen: „Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht.“ Der Parteivorsitzende betonte, er wolle jeden ermutigen, in der Runde offen seine Meinung zu sagen.

    Während Parteikollegen wie seine Vorgängerin als CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer oder Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sich hinter ihren Vorsitzenden stellten, bekam der erst vor drei Monaten gewählte CDU-Chef auch viel Gegenwind zu spüren. Aus Sachsen-Anhalt und Thüringen kam nach Angaben von Teilnehmern deutliche Kritik an Laschet – und ein eindeutiges Votum für Söder. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprach sich überraschend klar gegen den Parteivorsitzenden als Kanzlerkandidaten aus. Insgesamt hatten sich nach Angaben von Teilnehmern mehr als 40 Parteimitglieder zu Wort gemeldet.

    Markus Söder schlägt im Streit mit Armin Laschet freundlichere Töne an

    Der Sondersitzung waren Pressekonferenzen von Armin Laschet und Markus Söder vorausgegangen, in denen beide noch einmal bekräftigt hatten, Kanzlerkandidat werden zu wollen. Markus Söder hatte dabei ungewohnt versöhnliche Töne angeschlagen. In München hatte der CSU-Politiker erklärt, der Schwesterpartei CDU das letzte Wort zu überlassen. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung“, sagte er nach einer virtuellen Sitzung des CSU-Präsidiums.

    Beide Politiker waren am Sonntagabend in die Hauptstadt gereist, um in kleinem Kreis über die K-Frage zu beraten. Nach Informationen des Spiegels war neben Vertrauten aus CDU und CSU auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dabei, um zwischen den beiden Rivalen zu vermitteln – letztlich allerdings ohne Erfolg. Schäuble soll den anwesenden CSU-Politikern mangelnden Respekt vorgeworfen haben.

    Lässt sich so Markus Söders diplomatischer Auftritt am Montag in München erklären? Der CSU-Chef war bei der Pressekonferenz in der Parteizentrale erkennbar darum bemüht, den Streit zwischen den Schwesterparteien nicht weiter eskalieren zu lassen. Die nächtliche Unterredung mit Konkurrent Armin Laschet bezeichnete Söder als „freundschaftliches Gespräch ohne abschließendes Ergebnis“. Auch im Umgang mit den Führungsgremien der CDU schlug der CSU-Chef freundlichere Töne an und beteuerte seinen „ausdrücklichen Respekt vor allen Gremien“ der CDU.

    Über alle Entwicklungen rund um die K-Frage der Union informieren wir Sie in unserem News-Blog.

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